"Gefühlte Einsamkeit inmitten einer Menschenmenge."

Gedankengedicht zum Thema Einsamkeit

von  Fuchsiberlin

Manchmal
vergrabe ich inmitten einer Menschenmenge
meine gefühlte Einsamkeit.

Gefühle warten dann hinter Mauern,
ein Hoffen auf die Freiheit klopft an jeden Stein.

Doch die Einsamkeit
kriecht aus ihrem Begräbnis hervor,
und lächelt mich frech an.

Allein und doch nicht allein:
Unter vielen Menschen.

Mehr als nur ein Gefühl.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(05.07.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 05.07.10:
Liebe Anne,

mit wenigen Worten fandest Du doch viel an Ausdrucksstärke. Es bedarf nicht immer im Leben vieler Worte = Stilles Verständnis.

Ich danke Dir ganz lieb für Deine Worte des Verständnisses und Deine Empfehlung, und schicke Dir regenbogenfarbige Grüße
Jörg

 Momo (05.07.10)
Isolation dachte ich, als ich Dein Gedicht las, das Gefühl der Isolation ist es, des Insicheingeschlossenseins. „ … Hoffen auf die Freiheit klopft an jeden Stein.“

Und obwohl man doch überall hin spazieren kann und jederzeit Kontakt aufnehmen könnte - wenn man sprechen würde, bliebe alles nur äußerlich und auf Oberflächlichkeiten beschränkt.

Wobei ich denke, dass die Menschen, die ihre Einsamkeit empfinden können schon einen Schritt weiter sind als die, die sie verdrängen und verleugnen in oberflächlichen Beziehungen und ebensolchen Beschäftigungen und die irgendwann vllt mal den Gedanken haben: „War das schon alles?“ Oder „Das kann’s doch nicht gewesen sein.“

Zum Formalen: „in bestimmten Situationen“ würde ich streichen, denn Du schriebst ja schon „Manchmal“, das wäre hier also eine Doppelung, und auch „da“ würde ich weglassen.
Für mich ist dein Text eher ein Gedankengedicht als ein Kurzgedicht, das aber das Gefühl der Einsamkeit und Isolation, die ein Mensch empfinden kann, obwohl er rein faktisch nicht allein ist, sehr gut vermittelt.

Liebe Grüße
Momo

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 05.07.10:
Hallio Momo,

ja, es bezeichnet auch eine Isolation, innerlich aufgebaut, dennoch eine spürbare und eine, derer man sich bewußt ist. Doch darin liegt der Anfang, um sich weiterzuentwickeln, durch Selbstreflektion, und dann besteht die Chance, aus dieser Isolation langsam auszubrechen.

Ich denke, man sollte sich, sein Verhalten und seine Gefühlswelt nie verleugnen, denn das hilft letztendlich keinem.

Was das Formale anbelangt: Du hast recht, ich werden den Text und auch die Rubrik dahingehend korrigieren.

Ganz liebe Dankesgrüße
Jörg
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