'cause you’re behind my eyelids when i'm all alone.

Gedanke zum Thema Veränderung

von  Erdbeerkeks

Illustration zum Text
(von Erdbeerkeks)
Du warst leise. So leise, sodass ich dir Halbwahrheiten in deine Hände legen wollte, damit du sie glaubst, aber ich hätte mir denken können, dass du sie nicht halten würdest und so zerbrachen die Lügen und das Schweigen.
Ich zerriss so einfach mit meiner Haut aus Papier. Je länger ich dir zuhörte, desto tiefer grub ich mich in dich. Desto fester schloss ich die Augen und lauschte und sortierte und ruhte. Das funktionierte mindestens genauso gut, stellte ich fest.
Nachts um vier saß ich auf meiner Fensterbank und fühlte mich wie ein Erzähler mit schlechter Geschichte. Es tut gut keine Dramen mehr lesen zu müssen, mittlerweile. Nicht dieses tonnenschwere Schlusswort zu sprechen und das Buch mit dem Schub ins Regal zu beenden. Ich muss keine Analysen mehr schreiben, nicht mehr interpretieren, nur reden. Muss heute nur noch ein klein wenig mehr Zweifel verlieren, je öfter du Geschichte schreibst. Ich habe Hoffnung, schwarz auf weiß. Irgendwann gebunden.
Früher lag ich auf meinem Bett und fühlte mich wie die Prinzessin auf der Erbse. Kleinigkeiten wurmten mich, es waren eher Felsen unter meinen Kissen und schlafen konnte ich schon lange nicht mehr. Starrte an die dunkle Holzdecke über mir und zählte ihre Risse, zählte die Ritzen aus denen sich dunkle Gestalten wanden, zählte die Stunden bis ich einschlief und das „Tick Tack“ der Uhren. Heute zähle ich deine Atemzüge und Worte, mit denen du zielst. Du raubtest mir Unruhe und ich dir Verstand.
Ich versteckte ich mich unter Kinositzen und sah mir Horrorfilme an. Lauschte Schreien und sah die Angst in ihren Gesichtern. Liebte sie, weil sie eines der wenigen Dinge waren, die mich noch regten.
Sie machten Sterben für mich surreal. Heute erinnert mich alles daran, wie wenig Zeit mir noch bleibt.
Vielleicht brauchte ich das. Auch, wenn alles zerschmolz, vielleicht brauchte ich dich und dein Ende.
Denn du packtest mich ganz sacht am Kragen und ich redete mich um Kopf und eben jenen.


Anmerkung von Erdbeerkeks:

Alt. 18.02.2011

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Kommentare zu diesem Text


 princess (17.04.11)
Also, nicht dass ich mein Kopf klar fassen könnte, was du beschreibst. Aber gerade in dieses Ahnen einzutauchen und den Gedanken, den Szenen zu folgen... ich mag das. Sehr.
Liebe Grüße, Ira

 Sternenpferd (17.04.11)
den gesamten letzten absatz find ich am stärksten. könnte sogar für sich alleine stehen.

:) cool

m.

 Erdbeerkeks meinte dazu am 17.04.11:
aus dem absatz ist tatsächlich alles andere hervorgegangen :) stand also auch erst allein.
dankesehr :>

 Sternenpferd antwortete darauf am 17.04.11:
:) gerne
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