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Gedanke zum Thema Ende

von  Erdbeerkeks

Ich hab von dir geträumt. Ich bin aufgewacht und alles was sich gelegt hatte, schwirrte wieder flimmernd durch meinen Kopf und mein Herz wie aufgewühlter Sand. Er kratzte mir im Hals und brannte in den Augen. Es war dieses ganz seltsame Gefühl, das mir lange Zeit fremd war. Ich kann nicht sagen, ob ich es vermisst habe, aber ich weiß, dass es fehlte. Es ist komisch, denn präsent bist du bloß selten, sage ich mir. Nurnoch unterbewusst würgen mich deine Worte und nur widerstrebend kann ich zugeben, wie sehr sie mich trafen und wie sehr du mich trafst.
Wenn ich Lieder über endende Winter höre, dann denke ich an deine Stimme. Denke an Morgen, an denen ich mit dem Telefon an meinem Ohr aufwachte und mich weniger allein fühlte, denn je, obwohl du nie Zweifel ausräumtest, dass ich zweite Wahl war.
Es ist seltsam, wie oft all das wieder und wieder in meinen Kopf abläuft, wie ein niemals endendes Video, das ich immer wieder zurückspule. Wenn ich mich so reden höre fühle ich mich armselig.
Gerade in Momenten wie diesen will ich mir nicht eingestehen, wie sehr ich das alles wirklich gebraucht habe und wie sehr ich dich vielleicht gerade jetzt brauche, wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht weiß, wer sonst verstehen könnte.
Wie könnte ich ehrlich zu mir sein.
Ich hatte gehofft, ich hätte vielleicht irgendetwas tun können. Irgendetwas sagen, irgendetwas unternehmen, irgendetwas sein.
Aber ich bin gescheitert und das nicht das erste Mal und ein elender Feigling noch dazu.
Es fehlte nicht viel, aber ich bin umgekehrt, als ich merkte, dass das alles nichts mehr bringt. Dass du mich vor deiner Tür sitzen lassen oder mich ansehen würdest, als ob du mich hasst. Denn du weißt, ich würde dir glauben.
Die Bilder verblassen, je öfter sich dunkle Gestalten in meine Nächte schleichen. Haben geredet, hast zugehört. Hast mir geglaubt und ich hab geglaubt, dass alles werden könnte. Glauben ist so ein dämliches Wort.
Vielleicht bin ich in Wahrheit doch nicht braun-, sondern blauäugig.


Anmerkung von Erdbeerkeks:

fiktiv, oder so.

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Kommentare zu diesem Text

amie (29)
(05.05.11)
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 Erdbeerkeks meinte dazu am 05.05.11:
freut mich, dass dir der text gefällt :) danke. ♥
Nemoria (19) antwortete darauf am 12.05.11:
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 Erdbeerkeks schrieb daraufhin am 13.05.11:
:D freak. ♥

 princess (14.05.11)
Ich mag es einfach, mit dir durch Gedankenwelten zu reisen. Ja. Und das mit der Blauäugigkeit: halb so wild.
Liebe Grüße, Ira
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