Österliche Meditation: Siebte Meditation - Venus - Karfreitag

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Die Leibeshülle, das Erdenhaus, fällt,
sie wurde gequält von dieser Welt
und Spott und Hohn, der Weltenthron
dem Heiland nun entrissen?,
der Vorhang des Tempels aufgerissen,
die Sonne verfinstert am Himmel stand
und der Planetenlauf –
leuchtete am Himmel als Kreuze auf.
Helios reichte Christus das Szepter,
der Sonnenlogos, dessen Blut auf Golgatha fiel
verband von nun an Sonne und Erde,
dies alles kein flüchtiges Mysterienspiel,
auf dass sie in ferner Zukunft, als Ziel,
nicht ein Stern unter Sternen werde,
sondern eine durchsonnte Erde.


Du, Opfer-Lamm, verbindest,
der Himmel dunkelnd kündet,
die Welt lag nun verloren da,
das Kreuz erhöht auf dem Altar,
der einst die Schädelstätte war
und Stille brach in diese Zeit,
wie schmerzlich Quell der Ewigkeit,
und liebende Tränen der Maria
flossen unverhüllt auf Golgatha.

Du, Hügel Golgatha, –
das schuldig unschuldige Holz
von schmerzenden Nägeln durchbohrt,
die täglich neu geschlagen werden
von der Unvernunft, dem Zweifel,
der Lieblosigkeit auf Erden,
hast Christus im Leiden fest getragen
und gabst ihn unter Schmerzen frei,
die tägliche Kreuzigung,
von Mensch und Natur,
ist noch lange nicht vorbei.

„Eli, Eli, lama sabachthani!“
erklingt für alle die,
die erlauschen die selige Melodie,
tief in ihrem Herzen
trotz der vergangenen Schmerzen.


Wer wahre Liebe geben kann,
wird auch wahre Liebe finden.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

"Eli, Eli, lema sabachthani!" ist aramäisch und bedeutet:
Mein Gott, wie hast du mich verherrlicht, oder
Mein Gott, warum hast du mich erhöht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(22.04.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
rochusthal (71)
(22.04.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 franky (22.04.11)
Hi lieber Georg,

""Eli, Eli, lema sabachthani!" ist aramäisch und bedeutet:
Mein Gott, wie hast du mich verherrlicht, oder
Mein Gott, warum hast du mich erhöht."
Wurde aber auch fälschlich übersetzt:
"Mein Gott warum hast du mich verlassen."
Das würde ganz und gar nicht zum Jesusbild passen.
Habe dir wieder gerne zugehört.

LG Franky
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram