Es ist, wie es ist

Text

von  Vessel

Mit der Nacht flossen die Wolken um die Sterne und hüllten sie in eine Aura der weißen Leichtigkeit, die fast sinnlos war. Sterne fallen schwer, wenn sie fallen, ein Netz aus Aerosol wird sie nicht halten. Und ein vergangener Augenblick ist wie vereiste Zukunft, die nicht weiter fort laufen kann, sondern resublimiert und niederschlägt, nicht mehr flüchtig sondern fest ist und zurückbleibt, während wir vorwärts-stehen.
Ein vielleicht krankhaftes Bild bot sich mir in jener Nacht: ich starrte in die grauen Büsche vor meinem Fenster und die Straßenlaternen waren von lustigen Faltern umschwirrt, da sah ich wie ein Igel die Straße betrat und hörte das sich nähernde Brummen eines Wagens.
Später kamen Feuerwehr und Krankenwagen, man versuchte das schwer verwundete Tier zu retten, von seiner ursprünglichen Breite war es um ein Dreifaches erweitert, die Sanitäter scherzten und gaben die Wiederbelebungsversuche bald auf. Man kickte das Tier von der Straße in einen nahen Kanaldeckel und fuhr davon. Nur die Lichter der Rettungsfahrzeuge blieben mir lange als störend in Erinnerung und verunsicherten die grauweiße Nacht meiner Gedanken mit ihrem bunten Flackern.
Die kleine Mücke hustete, die ich seit gestern mit einer Fliegenklatsche jagte, als ich sie heute erwischte, sah ich: Der Fleck war rot, sie hatte schon Blut getrunken.


Anmerkung von Vessel:

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(12.07.11)
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 Vessel meinte dazu am 12.07.11:
Ja natürlich, es ist für die, die es noch nicht wissen. Oder nicht wahrhaben wollen. Merksatz: Wer nicht mehr lebt, ist schon tot.
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