Ich find deinen Namen abstoßend

Gedicht zum Thema Achtung/Missachtung

von  Georg Maria Wilke

Als Kind geboren – ein Menschenkind -
nicht namenlos, bin ich seit jener Zeit,
da ich getauft mit Wasser,
das Kreuz auf meine Stirn gelegt,
nicht genagelt, denn ein jeder Name adelt,
oder ist er nur Schall und Rauch,
so dass ich ihn nicht brauch?
Er scheint ein Stigma, dieser Name,
der auf meine Stirn geschrieben
und manches Menschenkind wohl reizt
und andere ekelt und wieder andere abstößt, wie es heißt.
Soll ich entblößt und ohne Namen sein?

Ich forschte nach des Namens Quell
und fand ihn wohl in tausend Liedern,
zum Georg gesellte sich Maria und immer wieder
hörte ich die alten Lieder.
Aus Schweden trug der Ahn den Namen Wilke
in mein nordisch Heimatland, als Erbschaft
für solange Zeit, so dass ich rufe: Warum nur Wilke?
warum nicht Rilke? mein Familienname sei -
und wär´ ich pausenlos gestorben, der Name bleibt
und ist mir nicht einerlei, ist keine Fratze
und kein Unmensch verbirgt sich in der Namenslitanei,
nur an dich eine Bitte – Menschenkind – verzeih!


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Anlaß zu diesem Gedicht war ein Kommentar zu meinem Gedicht
"Stilles Verlangen"

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Kommentare zu diesem Text

Nimbus (35)
(19.09.11)
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Anne (56)
(20.09.11)
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