Spiel den Blues - sing den Blues

Gedicht

von  Georg Maria Wilke

Komm! Spiel den Blues –
              sing den Blues –
dein Herz trägt die Schwere des Zuckerrohrs,
singe aus der feuchten, schwarzen Erde,
die zwölf Takte,
die der Himmel dir gab,
damit die Erde deine Seele nicht vergisst –
singe von den Tränen, dem Schweiß,
von der verborgenen Liebe,
morgens, wenn die Nacht dich vermisst –
denke an den Diamantenring für deine Liebste,
morgens, wenn du deine Schöne begrüßt;
singe von dem Heimweh
nach Orten, die du nie mehr wiedersiehst.

Der graue Morgen macht die Ampeln blind,
doch du entfernst dich mit jeder Meile
von den Feldern –
sing den Blues, morgens, mittags, abends –
aber lass die geernteten Felder
als Gold deiner Seele zurück,
die wunden Hände fassen das Lenkrad
des Cadillacs – 52ger Baujahr,
fahre noch Meilen – fahre immer geradeaus,
da wo deine Freiheit leuchtet,
hinter dem Horizont, ist dein Zuhaus´.


Anmerkung von Georg Maria Wilke:

Dies sollte eigentlich der Schlußteil sein:
Es ist früher Morgen – doch –
singe den Blues,
sing ihn,
dass deine Liebe zur Welt nicht erstickt,
singe die zwölf Takte, die Quint
und die Sept zeigen dir den Weg,
wo der Morgen nicht das blasse Grau
in die Herzen streut.
Komm! Spiel den Blues -
sing - den Blues.

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (21.09.11)
Jazz, Rhythm and Blues, Cajun, riesige Baumwollfelder, Louisiana... welch ein Klang - welch ein Bild. Gerne eingetaucht.
Herzliche Grüße
Viktor

 AZU20 (21.09.11)
Ich spürte den Blues. LG

 EkkehartMittelberg (21.09.11)
Das habe ich nicht erwartet. Ich kannte den Georg Maria der klassischen Formen. Jetzt spielt er hervorragend den Blues.
Ob Lousianna oder Cuba. Das Milieu stimmt.
LG
Ekki
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