Geisterschloss Teil 2

Erzählung zum Thema Geister

von  Pingui

Der neue Morgen zeigte sich von seiner schönsten Seite. Die Sonne strahlte mir warm ins Auge, die frische Frühlingsluft, die ich immer zu gern eingeatmet hatte, war frischer denn je und die Vöglein zwitscherten die schönsten Melodien. So stieg ich doch gerne aus dem Bett heraus. „Zum Glück hast du heute frei und musst mal nicht arbeiten gehen. Endlich mal erholen.“, dachte ich.

Nach einer erfrischenden Dusche, ging ich hinunter in die Küche. Auch hier strahlte die Sonne freudig herein. Die Kinder schliefen noch. Ich beschloss schnell Frühstück zu machen und sie danach zu wecken. „So haben wir doch viel mehr vom Tag.“, meinte ich. Alle möglichen Leckereien stellte ich auf den Tisch. Ich wusste ja schließlich das John und Maya zwei echt Naschkatzen waren. Trotzdem durften Möhren und Gurken am Frühstückstisch nicht fehlen. Etwas Gesundes gehörte bei uns immer zu einem ordentlichen Frühstück dazu. Das Predigte Sophie zumindest immer und ich finde, dass ihre Ideen auch weiterhin ein Bestandteil im Leben der Kinder sein sollten. „So, dann wollen wir mal die zwei Mäuse wecken.“, meinte ich. Zuerst ging ich zu Maja ins Zimmer, einfach aus dem Grund, weil es, von der Treppe aus, wesentlich schneller erreichbar war. Maja lag in ihrem Bett, neben ihr lag ihr lieblings Kuscheltier, ihr Plüschpinguin, den sie immer Pingi nannte. Sie war ganz und ganz in ihre Decke eingemummelt.
Als ich sie aufweckte, schaute sie mich ganz verträumt an. Sie muss wohl gerade in irgendeiner ihrer Traumwelten herumgeschwirrt sein. Vielleicht war sie gerade auf dem Gipfel des höchsten Berges oder an der tiefsten Stelle des Meeres.

Nachdem ich John auch geweckt hatte, der im Gegensatz zu seiner Schwester nicht so verträumt aussah, gönnten wir Drei uns ein super Frühstück. An meinem freien Tag unternahm ich bisher fast immer was mit meinen Kindern, auch wenn es nur ein Spaziergang war. Hauptsache ich konnte meinen Kindern eine Freude machen und für sie da sein. Für heute hatten wir einen Ausflug in den, nahe gelegenen, Freizeitpark geplant.

Kurz nachdem wir den Tisch abgeräumt hatten und kleine Lunchpakete gepackt hatten, machten wir uns auf dem Weg. Autofahren war für Maya und John immer etwas ganz Besonderes. Für mich war es auch immer noch etwas Tolles. Ich fand Autofahren schon als kleiner Junge interessant.
Die Kinder staunten nicht schlecht, als wir den Freizeitpark erreichten. So etwas Großes und pompöses hatten sie noch nie gesehen. Ich konnte schon fast nicht bei mir halten, so gespannt und neugierig war er. Nachdem ich den Eintritt bezahlt hatte und wir den Freizeitpark betreten hatten, gingen wir zu aller erst auf die Wildwasserbahn. Die hatten Maya und John schon vom Parkplatz aus gesehen und wollten unbedingt dort drauf.

Nach einigen Achterbahn- und Wildwasserbahnfahrten gönnten wir uns ein große Portion Fritten. Maya malte dabei ein Lachen mit Hilfe der Mayonnaise. „Können wir da drauf, bitte, bitte, können wir?“, stupste John mich an und deutete auf die Geisterbahn, die in Sichtweite lag. Ich nickte und kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg. In der Geisterbahn selbst war alles düster und unheimlich. Eben eine Geisterbahn.

Nach der Fahrt erzählten Maya und John, wie toll die Geisterbahn doch war. „Die Geister waren genau so gruselig, wie du gestern Nacht. Du hast mich auch erschreckt.“, meinte ich zu John, der nur mit der Stirn runzelte. „Wie, gestern Nacht? Meinst du, als ich dir den Ball gegen den Kopf geworfen habe?“, fragte er neugierig. „Nein, als du gestern Nacht runterkamst und etwas trinken wolltest.“, erwiderte ich. „Papa, du bist aber lustig. Ich war doch gar nicht trinken. Hast du wieder nicht geschlafen?“, murmelte er mit einem Lachen im Gesicht. Ich stand wie benommen vor mir. Das konnte doch gar nicht sein. Er stand doch gestern Nacht vor mir. Ich hab ihn noch genau vor Augen, wie er da stand, mit seinem Schlafanzug. Mhmm, kann nur ein Missverständnis gewesen sein. Bestimmt war John so müde, dass er es schon wieder vergessen hatte. Kann ja mal vorkommen.
Als wir am Abend nach Hause kamen, war es schon so spät, dass ich die Kinder fast schon zu Bett bringen musste. Wir putzen noch flott die Zähnchen und dann brachte ich sie zu Bett. Wie immer suchte ich eine spannende Gute-Nacht Geschichte raus. Schnell schliefen sie ein. Auch ich war müde. Schließlich war es ein anstrengender Tag. Meine Füße tun echt weh. „Hoffentlich komm ich morgen gut aus den Federn, sonst bin ich nachher unpünktlich am Arbeitsplatz.“, dachte ich. Das ist mir ja schon mal passiert und da war Horst, mein Chef, gar nicht so begeistert. Ich brauche ja schließlich den Job. Ich will meinen Kindern ja schließlich etwas bieten können.

In Bett angelangt, ließ ich den Tag noch einmal Revue passieren. Eigentlich ein echt schöner Tag. Das Lächeln meiner Kinder hatte mich glücklich gemacht. Dass John mich erschrocken hatte, konnte er nur vergessen haben. Wer sollte sonst dort gestanden sein?


Anmerkung von Pingui:

Hoffe der zweite Teil gefällt euch weiterhin.

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