Sehnen und Sterben

Text zum Thema Sehnsucht

von  Rothenfels

Vormals in dämmerndem Morgenrot
Die Sonn’ über glänzendem Wasser loht
Und goldenen Hauches die wiegenden Blätter
Im sanften Ostwind bescheint.

Still liegt ein Jüngling und leise,
ist mit der Natur auf älteste Weise,
doch er trägt keinen Namen und trägt kein Gesicht,
ist Mensch nur ganz und weint.

Einzig das silberne Rinnen,
seidenes Wogen, wie Linnen,
bewahrt die Erinnerung in sich,
wohl so verschwiegen wie ewiglich.

Nur selten und leise klingt
Des Rauschen Melodei und bringt
Wallende Nebel und schleiernde Schemen
Von lieblichen Mythen umringt.

Und sieht man den Jüngling am Stamme lehnen
Sein Lächeln nach dem Horizonte sehnen,
wo die Sonne tüncht Wellen in Abendrot,
dort weiß man ihn selig und tot.

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