Schlesischer Winter

Gedicht zum Thema Verlust

von  mnt

Im Wolkenschatten schläft ein Stückchen Welt
und über Steinen eint ein Weiß die Felder.
Mit jedem Meter steigt der Atem kälter.
Der Tremorgriff behindert, doch er hält.

Ein flackernd Licht fällt auf die Hypomimie.
Durch Schneegestöber schlurft ein krummer Rücken,
um nach den bunten Tagen sich zu bücken.
Er kann nicht weiter, fällt in Lethargie

und Wiehern füllt’s Gestüt, gekrönt von Flammen.
Es schweigt die Mutter - dankbar, sie entkamen -
und klein wird Mirsk, es leeren sich die Höfe.

Sie presst das kalte Bündel an die Brust,
der liebevolle Blick bricht in Verlust.
Er sieht des stolzen Vaters einz’gen Tränen.

Im Wolkenschatten schläft ein Stückchen Welt
und über Steinen eint ein Weiß die Felder.
Mit jedem Meter steigt der Atem kälter.
Der Tremorgriff behindert, doch er hält.

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Kommentare zu diesem Text

magenta (65)
(12.04.12)
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 mnt meinte dazu am 12.04.12:
Hallo Magenta,
Danke fürs aufmerksame Lesen! „bricht in Verlust“ find ich selbst etwas unglücklich formuliert, aber aus/ durch/voll oder sonstige Alternativen gefielen mir noch weniger.
Zum „einzgen“ : ich wollte ausdrücken, dass der Junge den Vater zuvor und danach nie weinen gesehen hat. Still würde zum Schweigen der Mutter passen, aber das nicht ausdrücken;)
Es ist mir nicht leicht gefallen, diesen Teil einer Biographie zu verdichten, weil sich mir der (ganze) Inhalt aufgrund der Hintergrundinfos erschließt..
LG mnt
Dieter Wal (58) antwortete darauf am 13.04.12:
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 mnt schrieb daraufhin am 13.04.12:
Danke für dein Feedback!
Das „‘“ vergesse ich gelegentlich, hätte ich auch drauf kommen können;)
Als Sonett hab ichs (noch) nicht eingeordnet, da es mir vom Klang her irgendwie noch nicht genügt. Daher werde ich deinen Hinweis beherzigen, nachdem die Zeilen „gesetzt“ sind.
Grüße mnt
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