Anaphŏra

Text

von  Akzidenz

[..] . . diejenigen, sie leben von Uhren, sind die Menschen.

Hochgemut, das Adiantum aus der schwarzen Brust zu ziehen, welches auch Venushaar oder - durch den basaltisch rückwärtigen Verlauf des Naós - Thetishaar genannt wurde, ersann der Herborist sein Spiel, sogleich den Bergkristall noch zu zerreißen, um das Rhizom nicht zu verletzen. „Und dass mir ja noch der Faszikel heil bleibt! Wer will schon nass werden von lauter Blei und Morast oder Schlamm!“ als er da grau vor Wut im Hange wattet, und - wie es schien - viel kleben blieb in diesem Berge.

Geruhige.
Die besten Korinthen müsse es hier geben, weiter oben, die die Önologen hassen. Eben wie die Weinbergschnecke, die sie (hier) noch nie gesehen- wohl aber gegessen haben. Würd er tief und braun zwischen den Pilzen und den Spinnen sterben, wollte er noch einmal das organoleptische Vergnügen haben, die Weinkenner und Dipsomanen degoutieren zu dürfen; so wie er da wäre, unser Kräutermann gar selbst aus Kräutern und vielen fürchterlichen Spezereien des Waldes.

Er lag ein Weilchen trunken, da brach der Schlamm hinein wie Stein und die Wurzelwand spie Dunst und Kröten aus der Erde, endlos fein und bröckelig, ein ew'ger Vomitus aus dem tieferen Frankreich, schier einem Abszess von Silber gleich und reinen krystallinen Varietäten, Ostraka und granulösem Feuer, meeresgrüner und verschwitzter Tinte, bis er schließlich - er war nicht gefallen - die andere Seit des Erz erblickte, von wo aus langer Stahl zu ihm geführet, und zwischen Glaswasser und Vulkanit gefesselt - von Anmut, nicht von Liebe - trock'ne Schönheit da im Dämmerlicht aus einem Kragen, die schönste der Nereïden saß, ganz sauber von der Welt.

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Kommentare zu diesem Text


 Georg Maria Wilke (16.04.12)
Lieber Akzidenz - eine wundervolle Arbeit. Es verbindet sich das göttlich-geistig Wesenartige nicht mit dem Begriff, sondern erscheint hier als ontische Einheit aus dem Urquell des Seienden geschöpft.
Die geistig planetare Venuskraft auf den Wegen der evolutiven Selbstveräußerung auf mineralische, auf botanischer Ebene vom nur Analogischen zu befreien und in der Einmaligkeit des Werdens auf verschiedenen Daseinstufen der Verkörperung scheint mir hier ein Anliegen zu sein. Diese "anaphorische" in sich befreite Einmaligkeit bis in den alltäglichen, oder fast alltäglichen Handlungen zu erleben, das Vergnügen des Weinkenners, der am Ende der Genießer alchemischer "Reifevorgänge" ist, kann nicht Metapher sein, sondern Ausdruck der weitgespannten Bewußtseinsprozesse, die vom Göttlichen zum Mythos, vom Mythos in die ätherische und mineralische Welt hinein sich v e r d i c h t e t , ist ein Wiederfinden oder Wiederentdecken des Größten im scheinbaren Geheimnis, der nur in der Sprache begegnet werden kann.
Liebe Grüße, Georg
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