Ich atme ein. Ich atme aus. Alles so nehmen wie es ist. Einfach geschehen lassen. Einatmen, ausatmen, warten und dann wieder einatmen. Sechs Züge pro Minute. Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung in harmonischem Schwingschwang. Mit dem Zwerchfell arbeiten, nicht in die Brust, nicht kurzatmig. Einatmen - langsam. Ausatmen - zwei mal so lange wie einatmen . Warten. Ich atme ein. Neues Leben in stolz geblähte Lungenflügel saugen. Ich atme aus. Es ist wie das Auspeitschen dicker, staubiger Vorhänge. Ich atme ein. Ich atme aus. Ich denke nicht, also bin ich. Geliebte Gedankenlosigkeit - hier bist du. Du willkommener Gast. Bleibe, bleibe doch ein wenig. Doch in den Leerstellen - den kurzen Momenten der Bewusstwerdung des eigenen Tuns - nistet Ratlosigkeit. Ich denke. Ich denke "Nicht denken". Ich bitte: "Bitte nicht denken". Einfach nur den Moment genießen. "Einfach" ist nicht einfach, ist nicht einfach, ist keine Rose. Gedankenmaden zerfressen den Moment und legen Eier aus denen neues Übel schlüpft. Alte Gedanken werden zu neuen Gedanken und bleiben alte Gedanken. Nichts ändert sich. Ich atme ein. Kalter roter Schweißgestank und blauer Zzigarettendunst drücken sich in ausgepresste Lungenflügel. Ich atme aus. Nichts geht mehr - rien ne va plus.
Anmerkung von Seelensprache:
Habe keine Ahnung welches Genre hier zutrifft
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Kommentare zu diesem Text
Schurkenherz (33)
(07.08.12)
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