Gegenwart als Inszenierung der Vergangenheit
Experimenteller Text zum Thema Vergangenheit
von Seelensprache
Vergangenheit ist was war, ist was bleibt. Vergangenheit ist in jedem Moment. Ich sitze am Tisch. Ich und andere. Ich weiß nicht, was in ihnen geschieht. Ich habe keinen Blick für sie. Sie spielen mit dem Vergangenen ohne es zu wissen, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Als ein Geschöpf zeitlichen Geschehens verstehen wir uns nicht in dem Moment in dem wir uns wünschen dies oder das zu sein. Wir scheinen irrational, irremotional - irrig in jeder Hinsicht. Wir verstehen nicht die Logik dieses Systems das wir mit "Ich" oder namentlich
benennen. Es scheint uns unverständlich und willkürlich. Wir sind uns fremd - ein jeder sich selbst - in diesen Momenten da wir uns die Haut vom Körper streifen und gegen eine andere Wirklichkeit eintauschen wollen. Wir denken ein "Nicht schon wieder", ein "Warum jetzt? Warum ich?"
Und selbst nachdem es ertragen ist, plagt die Erinnerung. Einzig als durch die Erfahrung herausgearbeitet kann ein Verstehen des Indivduums nicht gelingen. Es ist zum Scheitern verurteilt dem Unverstandenen ein Verhalten aufzuzwängen, das uns hübsch nach außen macht, aber uns im Inneren die Luft abschnürt. Aus dieser Sicht heraus offenbart sich Logik in jeder nur denkbaren Hinsicht - ob gefühlt, das Verhalten oder das Denken betreffend - in feinstgeschliffener Perfektion.
Vergangenheit ist plastisch. Sie ist hier und dabei so lebendig, als sei sie ein Vorgang ständiger Reproduktion. Als entstünde Vergangenheit aus Vergangenheit, sich aus sich selbst nährend. Vergangenheit ist in Emotion und Körper. Vergangenheit ist in jedem Moment. Auch an diesem Abend an dem wir beieinander sitzen und Schweigen herrscht, zwischen den kläglichen Versuchen ein wenig Kommunikation zu betreiben. Sie nistet im Stirnrunzeln, im Anheben der Braue, im schamhaften Blick zu Boden, im hysterischen Lachen, in den zusammengekniffenen Augen, den hochgezogenen Mundwinkeln. Verdinglicht und sichtbar - für jederman zur Schau gestellt. Wir finden ein Wort, einen Begriff oftmals auch Sätze, Gedichte, Tiraden um zu benennen was sich uns aus dem Endprodukt des schöpferischen Akts heraus offenbart. Wir nehmen eine Wertung vor, bedienen uns der Begrifflichkeiten "gut", "böse", "nett", "schlecht", "langweilig", "spannend" und so weiter und sind blind für das Werk aus Haut, Fett, Blutt und Knochen das vor uns zur lebendigen Geschichte seiner selbst wird. In dem Moment wo ihm das Lachen im Halse stecken bleibt oder die Schamesröte von den Wangen tropft, werden wir Zeuge einer Vergangenheit. Wir werten das Produkt, wie wir beim Kochen auch nicht den Vorgang des Verrichtens, sondern den Geschmack des Essens beurteilen. Wir werten also nun das Produkt jenes Entstehungsprozesses in seiner Interaktion und damit in der gegenwärtigen Reproduktion seines Vergangenen in der sich nun gegenwärtig darstellenden Beziehung zu uns und anderen. Hier zeigt sich das Objekt in seiner individuell herausgearbeiteten Kunst, die uns als "hässlich", "böse", "intrigant", "narzisstisch", "schlecht" oder eben auch in den jeweiligen Gegensätze erscheinen mag. Dargestellt und sichtbar gemacht in dem Ausdruck unserer Haltung, unserer Stimme, unserer Worte und all dem was lebend und unserer Wahrnehmung sowie der der Möglichkeit
zur Unterscheidung zugänglich ist. Wir sitzen dort beieinander an der langen Tafel, die reichlich gedeckt und zum daran erfreuen in den Raum ragt. In diesem Moment drögen Schweigens, das einen jeden dort sitzenden schallend ohrfeigt und ein wenig beschämt und befremdlich zurücklässt, offenbaren sich Vergangenheiten, die einander inkompatibel und Abwehr induziierend Wirkung entfalten. An diesem Abend ist es das Schweigen, dass wir in jenem Moment nicht verstehen und dessen Wirkung uns doch mahnt, uns knebelt und sich unserer bemächtigt. Vergangenheit erzeugt Wirklichkeit und wirkt in der Macht des Nicht-Aussprechens, Verdeckens und Überschminkens, wirkt in dem kläglichen Versuch anders sein zu wollen, sich hinter einem Gewand zu verstecken, das Wandlung transportieren soll. Und so betrachten wir an diesem Abend das klägliche Scheitern einander vorgegaukelter Wirklichkeiten. Zum Wohle.
benennen. Es scheint uns unverständlich und willkürlich. Wir sind uns fremd - ein jeder sich selbst - in diesen Momenten da wir uns die Haut vom Körper streifen und gegen eine andere Wirklichkeit eintauschen wollen. Wir denken ein "Nicht schon wieder", ein "Warum jetzt? Warum ich?"
Und selbst nachdem es ertragen ist, plagt die Erinnerung. Einzig als durch die Erfahrung herausgearbeitet kann ein Verstehen des Indivduums nicht gelingen. Es ist zum Scheitern verurteilt dem Unverstandenen ein Verhalten aufzuzwängen, das uns hübsch nach außen macht, aber uns im Inneren die Luft abschnürt. Aus dieser Sicht heraus offenbart sich Logik in jeder nur denkbaren Hinsicht - ob gefühlt, das Verhalten oder das Denken betreffend - in feinstgeschliffener Perfektion.
Vergangenheit ist plastisch. Sie ist hier und dabei so lebendig, als sei sie ein Vorgang ständiger Reproduktion. Als entstünde Vergangenheit aus Vergangenheit, sich aus sich selbst nährend. Vergangenheit ist in Emotion und Körper. Vergangenheit ist in jedem Moment. Auch an diesem Abend an dem wir beieinander sitzen und Schweigen herrscht, zwischen den kläglichen Versuchen ein wenig Kommunikation zu betreiben. Sie nistet im Stirnrunzeln, im Anheben der Braue, im schamhaften Blick zu Boden, im hysterischen Lachen, in den zusammengekniffenen Augen, den hochgezogenen Mundwinkeln. Verdinglicht und sichtbar - für jederman zur Schau gestellt. Wir finden ein Wort, einen Begriff oftmals auch Sätze, Gedichte, Tiraden um zu benennen was sich uns aus dem Endprodukt des schöpferischen Akts heraus offenbart. Wir nehmen eine Wertung vor, bedienen uns der Begrifflichkeiten "gut", "böse", "nett", "schlecht", "langweilig", "spannend" und so weiter und sind blind für das Werk aus Haut, Fett, Blutt und Knochen das vor uns zur lebendigen Geschichte seiner selbst wird. In dem Moment wo ihm das Lachen im Halse stecken bleibt oder die Schamesröte von den Wangen tropft, werden wir Zeuge einer Vergangenheit. Wir werten das Produkt, wie wir beim Kochen auch nicht den Vorgang des Verrichtens, sondern den Geschmack des Essens beurteilen. Wir werten also nun das Produkt jenes Entstehungsprozesses in seiner Interaktion und damit in der gegenwärtigen Reproduktion seines Vergangenen in der sich nun gegenwärtig darstellenden Beziehung zu uns und anderen. Hier zeigt sich das Objekt in seiner individuell herausgearbeiteten Kunst, die uns als "hässlich", "böse", "intrigant", "narzisstisch", "schlecht" oder eben auch in den jeweiligen Gegensätze erscheinen mag. Dargestellt und sichtbar gemacht in dem Ausdruck unserer Haltung, unserer Stimme, unserer Worte und all dem was lebend und unserer Wahrnehmung sowie der der Möglichkeit
zur Unterscheidung zugänglich ist. Wir sitzen dort beieinander an der langen Tafel, die reichlich gedeckt und zum daran erfreuen in den Raum ragt. In diesem Moment drögen Schweigens, das einen jeden dort sitzenden schallend ohrfeigt und ein wenig beschämt und befremdlich zurücklässt, offenbaren sich Vergangenheiten, die einander inkompatibel und Abwehr induziierend Wirkung entfalten. An diesem Abend ist es das Schweigen, dass wir in jenem Moment nicht verstehen und dessen Wirkung uns doch mahnt, uns knebelt und sich unserer bemächtigt. Vergangenheit erzeugt Wirklichkeit und wirkt in der Macht des Nicht-Aussprechens, Verdeckens und Überschminkens, wirkt in dem kläglichen Versuch anders sein zu wollen, sich hinter einem Gewand zu verstecken, das Wandlung transportieren soll. Und so betrachten wir an diesem Abend das klägliche Scheitern einander vorgegaukelter Wirklichkeiten. Zum Wohle.