Misston

Gedicht zum Thema Fremdenfeindlichkeit

von  tigujo

.

Ein Xylophon
ging durch den Wald -
wo sonst,
dort war sein Lebensraum.

Dort klangs nach Holz,
und fühlt sich bald
dem Stammbaum nah -
doch aus der Traum,

denn an besagter
Rinde lehnte
ein Xenophon,
das anders tönte.

Grad nicht der Klang,
nach dem sichs sehnte -
kein Wunder,
dass es arg und -wöhnte.

Das Xylo- roch
am Xenophon.
Vertraut rochs,
wohl das gleiche Harz:

Auch Ebenholz.

Nun gut, das schon,
bloß dieses -
warum ist es schwarz?

.

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Kommentare zu diesem Text

Regentrude (52)
(20.04.12)
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 tigujo meinte dazu am 21.04.12:
Ouch, ich glaub, der text konnte meine intention nicht hervorbringen. War ja eher eine 'hommage' an das ursprüngliche Ebenholz, das bekanntlich nicht ganz weiß ist
Und an die irritation, die vorgebliche 'andersartigkeit' trotz ebenbürtigem holz aufgrund des anscheins auslöst.
Textarbeit angesagt, überstunden schieben...Danke für deinen hinweis, lg tigujo

 loslosch (20.04.12)
der olle xenophon kanns nicht gewesen sein. der begann seine absätze in anabasis oft mit "enteuthen exelaunei" (von da aus begibt er sich - damals, als 18-jähriger, juxte ich: knopp begab sich weiter fort bis an einen andern ort ...). über den ursprung von xeno-phon fand ich nichts. es müsste bedeuten: fremd-klang. das passt gut zum misston.

da hat tigujo noch mal schwein gehabt! lo

 tigujo antwortete darauf am 21.04.12:
Tja, fehlende bildung schützt vor misston nicht - hatte keine ahnung, dass es einen 'xenophon' bereits gab - war spontane wortkreation, die mir zum inhalt passend schien. Zerknirschung über mich
Danke loslosch!
lg gtigujo

 EkkehartMittelberg (20.04.12)
So ist das mit der Fremdenfurcht, der Fremdenfeindlichkeit. Da kann noch so viel übereinstimmen, aber das, was fremd ist, gewinnt ein unheimliches Gewicht. Auf diesen springenden Punkt läuft dein Gedicht überzeugend hinaus.
LG
Ekki

 tigujo schrieb daraufhin am 21.04.12:
Danke für die kondensierte sicht
Umso früher eine erfahrung gemacht wird, umso schlicht wahrer ist sie für den menschen, unausweichlich dieser mechanismus, wurde mir erklärt. Da hilft später beim anblick des schier fremden nur toleranz, denn unter fremden 'leidet' man einfach - zumindest, solange es fremd bleibt
lg tigujo
Adelheid (54)
(20.04.12)
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 tigujo äußerte darauf am 21.04.12:
Ein menschliches Prinzip? Erinnere mich, wie mein kleiner neffe vom land einst meine um ein jahr ältere tochter sprechen hörte, und da diese zweisprachig aufgewachsen, hörte er sie zufällig gerade 'undeutsch' sprechen - meinte daraufhin jedoch nicht, sie spräche 'undeutsch', sondern sah es prinzipieller: Warum kann sie nicht sprechen?
Es war gar nicht einfach, ihm zu erklären, dass es halt verschiedene sprachen gäbe - von gleichwertigkeit ganz zu schweigen.
Apropos: Die slawische Bezeichnung für Deutsche, z.b. polnisch 'Niemcy', kommt auch daher: 'Die, die nicht sprechen können', bzw. 'Nicht der sprache mächtige' 'niemy' = 'nie-mowy' - die Fremden halt
Danke für deine empfindung, lg tigujo

 Sturmhexe (21.04.12)
Ich bin hin und weg, o großer Meister des Wortspiels! ;o)

 tigujo ergänzte dazu am 21.04.12:
Du bist weg - doch wo bist du hin? Ich eile und fliege...
lg tigujo, aufbrechend

 Sturmhexe meinte dazu am 22.04.12:
Wo hin? Wenn ich das nur wüsste... In irgend einem bau sitzend, tee trinkend und über zen nachsinnend? Passt nicht, denn ich bin ja nicht theodor storms fantasie entsprungen.
Gar nicht gut... Ich glaub, ich muss los, und mich mal wieder selbst einfangen, wo auch immer ich mich gerade rumtreibe... Schlimm, schlimm, schlimm.... Solltest du mich sehen, bevor ich mich gefunden hab, grüß mich bitte und sag mir, ich soll hier auf mich warten!

 tigujo meinte dazu am 23.04.12:
Auftrag angenommen )
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