Und sei du - Stern

Kurzgedicht zum Thema Selbstbild/Selbstbetrachtung

von  Georg Maria Wilke

Ins Ungewisse drängt der Himmelsbogen,
gespannt, als schirme er das Reich der Zeit.
Hat sich je ein Stern auf mich bezogen,
geborgter Glanz, von Ewigkeit zu Ewigkeit,
bereit mir meinen Platz zu weisen:
ich bin eine Mitte,
stehe zwischen Zenit und Nadir,
doch mein Glanz ist weltlich,
er lebt von Augenblick zu Augenblick
und leuchtet nur in mir.

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Kommentare zu diesem Text


 Akzidenz (29.04.12)
Splendor (verborum), hier erbicken chthonische Mächte das Ende der Welt, der tellurische Knotenpunkt das Licht! Verdinglichung vielleicht des mundus archetypus und seiner lichten Loxodrome, eine schneidende Kliffküste katasteristischer Lehren, eine Welt ad usum proprium: Wahrlich! Du bist eine Mitte, lieber Georg, zwischen Zenit und Nadir - besonders augenfällig auch: . .er lebt von Augenblick zu Augenblick und leuchtet nur in mir. Ich kann das A u g e gar nicht abwenden von dieser topozentrischen Spirale! Hier fangen wir an, wo wir auch enden, und in der Ewigkeit ist viel passiert.

Liebe Grüße
Alexander

 Georg Maria Wilke meinte dazu am 29.04.12:
Lieber Alexander - dein Kommentar ist mir ein sehr wesentlicher, denn er zeigt sehr deutlich, welch Dimension ein "kleines, unscheinbares" Gedicht ausleuchten kann.Sie selbst sind so lesenswert, dass ich deine Worte und ihre Bedeutung nicht nur schätze, sondern sie jedem Gedichte zugesellen möchte.
Liebe Grüße, Georg
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