Fanatiker?

Satire zum Thema Fan(atismus)

von  FloravonBistram

Was nützen uns die schönen Worte,
das Thema bleibt doch immer gleich,
wir Sünder brennen einst am Orte -
verdammt, verflucht und schmerzensreich.

Die Auserwählten geh'n zur Pforte,
die Gott nur in dem Einen seh‘n,
natürlich wir, die an’dre Sorte,
dann Schlange vor der Hölle stehn.

Fanatikern gilt nur ihr Glauben,
das sie vertreten, vehement.
Den Andersgläubigen sie rauben
die Hoffnung auf ein selig End‘?

Es gilt kein Gott, den’s Volk verehrte,
weil man ihn damals anders nannte?
Es gilt nur der als der Bekehrte,
der mit in eine Sekte rannte,

der sich der Gruppe angeschlossen,
die sich die  Auserwählten nennen.
Als Pharisäer abgeschossen
wir klaro in der Hölle brennen.


FvB

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (24.05.12)
Das Gedicht arbeitet das kompromisslose Schwarz-Weiß-Denken von Fanatikern gut heraus. Es konzentriert sich auf den Fanatismus im Glauben, der sich prinzipiell von dem Fanatismus von Ideologen nicht unterscheidet.
II,2: d e n sie verstreten......
Liebe Grüße
Ekki

 FloravonBistram meinte dazu am 24.05.12:
Danke Ekki, es ist so, dass man diesen Fanatikern immer wieder begegnet. Nichts außer dem eigenen Glauben wird toleriert. Dem Schein nach manchmal, doch dann wird wieder gewettert...
Wir als Menschen sind wohl vielfach so gestrickt, dass wir dazu neigen, unsere Auffassung vehement verteidigen zu wollen?
Liebe Grüße. Ich wünsche Dir einen frohen Tag
Flo

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 24.05.12:
Ich vermute, dass jemand, der diese Vehemenz nötig hat, zutiefst unsicher in seinem Glauben ist.

 FloravonBistram schrieb daraufhin am 24.05.12:
:-) Ekki, ich meine das Glauben (aus dem Verb heraus) generell. Ansonsten wäre es der Glaube. Oder liege ich da falsch?

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 24.05.12:
Du liegst schon richtig, Flora. Dein Gedicht ist freilich eine Kritik an dem Glauben, aber es legt den von dir gewünschten Transfer zum Glauben allgemein nahe.
KoKa (44)
(24.05.12)
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 FloravonBistram ergänzte dazu am 24.05.12:
Oh ja, ich weiß selber, wie schwer es oft ist, Toleranz zu üben.
Danke Dir Koka

 ViktorVanHynthersin (24.05.12)
Der s/w-Glauben und Fanatismus im Besonderen, sind heiße Eisen, die in dieser Satire gut um- und beschrieben werden.
Herzlichst
Viktor

 FloravonBistram meinte dazu am 24.05.12:
Danke Viktor
Ich frage mich auch immer wieder, wo ist der Wendepunkt? Wann wird aus normalem Glauben (und sich darüber mitteilen wollen) der reine Fanatismus? Ich denke dann, wenn darauf gepocht wird, dass etwas alleinseligmachend ist und alles Andere sprachlich und auch gedanklich in den Abgrund geworfen wird.

 ViktorVanHynthersin meinte dazu am 24.05.12:
Fanatismus beginnt für mich an dem Punkt, wo die Argumente des Gegenüber in der Diskussion nicht mehr gelten oder die Kritik am eigenen Glauben abgeleht oder der eigene Glaube nicht mehr in Frage gestellt wird.
SigrunAl-Badri (52)
(24.05.12)
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 FloravonBistram meinte dazu am 24.05.12:
Ja, Sigrun, wird immer wieder ausgelebt. Oft schmerzhaft für Betroffene.
Gutenachtgruß von Flo
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