Das Karussell der Geschichte

Essay zum Thema Historisches

von  max.sternbauer

Er werden eine Million US-Soldaten in Vietnam willkommen heißen.                                                Aber keine Franzosen.
Ho Chi Minh

Bei verdeckten Aktionen muss man immer bedenken, wohin sie letztlich führen können, ehe man
mit ihnen beginnt. Das tun wir nicht immer.
John McMahon, CIA



Ein interessantes Detail, was sich immer wieder finden lässt, wenn die Geschichtsbücher überflogen werden, ist die Tatsache, dass Fehler einfach wiederholt werden.
Damit sind nicht die Handlungen eines Politikers gemeint, der zweimal denselben Blödsinn macht,
ehe ihm die Erkenntnis mit einem Brett auf den Schädel schlägt.
Auch nicht, dass bequem von dem Hochsitz namens Gegenwart aus damalige Geschehnisse
verurteilt werden. Sondern, wie im folgenden geschildert, eine Politik betrieben wird, die in ihrer Handhabung haargenau einer anderen gleicht, worauf ähnliche Konsequenzen entstanden sind.
Man hätte Warnungen lesen können, um auf mögliche Szenerien vorbereitet zu sein.
Stellen Sie sich vor, ihre Möglichkeiten wären die einer großen politischen Kraft.
In einer Region bricht ein Widerstand aus gegen eine Besatzungsmacht. Sie, als wichtige Macht, solidarisieren sich mit dieser Besatzungsmacht. Sie scheitern mit ihrer Politik.
Dann kommt ein anderes Land in eine Krise. Komplett andere kulturelle und kartografische Gegebenheiten. Innenpolitisch ist die Lage anders ausgebildet.
Sie als Hegemonialmacht werden wie der Partner einer Seite. Diesmal die des Widerstandes, der in diesem Land kämpft. Und scheitern wieder.
Beides ist geschehen, in Afghanistan und Vietnam.
Die USA haben es zweimal geschafft, tatkräftig mitzuhelfen Gegner für sich zu erschaffen.
Einerseits die Taliban, die vorher Verbündete gegen die Sowjets waren, und dann den Islamischen Terror mit prägten. Der Vorläufer der Vietcong, Vietminh, war keine reine von Kommunisten dargestellte  Organisation, sondern auch eine heterogene Bewegung in der nationalistische Kräfte
sich beteiligten. Das wurde in Washington übersehen, die nur eine Rote Bedrohung in Vietnam aufkommen sah. In beiden Fällen ergibt sich der Punkt, dass die eigene Politik diese Gegner mit erschaffen hat. Bei den Taliban waren es die Waffen und die Ausbildung durch Offiziere der CIA und des britischen Geheimdienstes im Kalten Krieg.
In Vietnam war eine Antipathie gegen sich selbst erzeugt worden, die nicht existiert hatte.
Vietnam wollte keinen Krieg mit den Vereinigten Staaten.                                                                        Bis es in die Enge getrieben worden war.

Das alles Gesagte ist nur Theorie. Es stehen zwar historischen Tatsachen. Doch die Analyse in dieser Form ist ein Experiment. 




   

Vietnam 

Während des zweiten Weltkrieges war die Kolonialherrschaft der Europäischen Staaten in Asien zerstört worden. Nachdem Japan diese Gebiete wieder geräumt hatte, konnte an eine Renaissance der alten Kolonialen Verwaltung kein Gedanke verschwendet werden. Die unterdrückten Völker hatten mit angesehen, wie die Besatzer von einer asiatischen Macht geschlagen worden waren.
Damit war ihr Herrschaftsanspruch angreifbar geworden.
Frankreich sah diese Entwicklung in seinem Territorium aber nicht. Indochina (eine alte Bezeichnung für Südostasien, zudem auch Vietnam gehörte) war eine wichtige Kolonie für die Republik. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt. Hatte sich aber Jahre zuvor für eine Unabhängigkeit von kolonialen Saaten ausgesprochen. So auch für Vietnam.                               
Hier kritisierte er auch die Französische Verwaltung.
Diese Ambitionen gingen aber schnell verloren, als wichtigeres zumindest für die                                      US-Administration in das Blickfeld rückte. Frankreich war die wichtigste Säule in Europa  gegen die Sowjetunion und diese wollte man nicht destabilisieren. Frankreich wurde also unterstützt. Finanziell und in Fragen ihrer Hoheitsgebiete.
Das Resultat war dann die Sackgasse des Vietnamkrieges. Nachdem Frankreich abgezogen war, nahmen die USA den Platz ein. Ho Chi Minh, der wichtigste Politiker auf Seiten Vietnams, war aber in frühen Jahren kein Feind der USA gewesen.
In der Japanischen Besatzungszeit war der Vietnamesische Widerstand unterstützt worden.
Die Luftwaffe verbreitete Anti-Japanische Broschüren. Der General Vö Nguyen Giap und Ho Chi Minh, waren von Geheimdienstoffizieren ausgebildet worden.
Als der Konflikt die Vereinigten Staaten intensiver zu beschäftigen begann, appellierte Ho Chi Minh
mehrmals an die Regierung. Erhielt aber nie eine Antwort.
Der Kurs veränderte sich politisch dahingehend, dass Vietnam in den Sog des Kommunismus geraten könnte. Aus anfänglicher schwach ausgeprägter Sympathie wurde eine Gegnerschaft.
Der Konflikt, der zu einer prägenden Erfahrung der Geschichte werden sollte, war unfreiwillig von der eigenen Politik erschaffen worden.
Die  Antipathie in Vietnam wurde hauptsächlich von den USA selbst produziert, weil sie zuerst die
alten Besatzer unterstützten und diese dann einfach ablösten.
In einem anderen Land, nicht viele Jahre danach, sollte ein anderer Widerstand unterstützt werden, der dann zu einem hartnäckigen Gegner mutieren sollte.


Afghanistan

Der Krieg in Afghanistan dauert schon seit 1979. Er begann nicht erst 2001, mit der Intervention gegen die Taliban. Die Gegner wurden ausgetauscht und der Konflikt durchlief verschiedene Phasen. Aber es ist der gleiche Kampf. Von 1979 bis 1989 wurden die Sowjetischen Streitkräfte und die von Moskau protegierte Regierung von islamischen Guerillas bekämpft. Bekannt unter den Namen Mudschaheddin. Die separat erzählte Geschichte dieser Regierungen, wird dominiert von den Putschen der zerstrittenen Fraktionen der Kommunistische Partei Afghanistans, Khalq und Parcham. 1992 wurde der ehemalige Präsident  Mohammed Nadschibullah in Kabul entmachtet. Die Republik Afghanistan wurde zerstört. In dem Chaos danach, übernahmen dann die Taliban 1996 die Regierung und verdrängten andere islamische Milizen von der Macht. Sie hatten auch auf den Strukturen aufgebaut wie die Mudschaheddin.
Ein markantes Detail  in der Unterstützung der Mudschaheddin durch das Ausland war folgendes:
Der Präsident James Carter half osteuropäischen Oppositionellen gegen das Sowjetsystem.
Eine ähnliche Anschauung wurde auch in Afghanistan angewandt.
Man wollte eine Politik der Menschenrechte fahren. Auch mit der CIA.
Die folgenden Waffenlieferungen an die Mudschaheddin waren die größten in der Geschichte des
amerikanischen Geheimdienstes.
Nach der Machtübernahme der Taliban, wurde es still um das Land. Bis zum elften September.
Dann rückte Afghanistan wieder in den Fokus. Diesmal als Gegner.
Die Opposition zur Zeit der Sowjetischen Intervention war bestimmt von säkularen Eliten aus Kabul, die eine kurze Moderne miterlebt hatten. Spiegelverkehrt dazu waren die Stammesführer, die einen mittelalterliche Islam vertraten. Diese Gruppe war die stärkste und sollte sich gegen die USA wenden.


Anmerkung von max.sternbauer:

Die Taliban und der Vietcong, beziehungsweise Nordvietnam, hatten nichts miteinander zu tun.
Aber beide stellten in ihrer Geschichte einen wichtigen oder dominanten Posten in der US-Amerikanischen Außenpolitik jeweils zu ihrer Zeit da und zeigen in ihren Chroniken verschiedene Paraellen auf.
Der Versuch eines Vergleiches.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (07.01.19)
Die Formatierung ist katastrophal. Copy & Paste ist nicht immer die beste Lösung.

Inhaltlich hat der Essay das Problem, dass er einen viel zu großen Zeitraum umfasst. Allein die verschiedenen Vietnam-Konflikte erstreckten sich über einen Zeitraum von 38 Jahre. Natürlich kann man so etwas kurz zusammenfassen. Doch hier entsteht das Problem mit dem roten Faden. Er ergibt sich nicht aus dem Geschilderten, sondern wird vorausgesetzt. Das ist genau die falsche Methode. Denn so erscheint Geschichte als eine unabänderliche Folge von einander bedingenden Zwangsläufigkeiten, was dienen Ansatz letztlich sogar konterkariert.
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