Gedanken einer Nacht – aus dem TAGEBUCH DER ANGELIK SOUTIANS

Tagebuch zum Thema Lebensbetrachtung

von  Isabell.Joyeux

Liebes Tagebuch,

heute ist wieder einmal so ein Tag, an dem ich merke wie allein ich eigentlich bin. Ich habe Urlaub und sehe selbst im Aufstehen keinen Sinn mehr.  Bin ich wirklich so ein schrecklicher Mensch, mit dem man privat nichts zu tun haben mag oder strahle ich dieses aus. Unnahbarkeit oder doch nur Stärke und niemand sieht die Wirklichkeit. Einen sehr sensiblen und feinfühligen Menschen, der sich nach Nähe und Freundschaft sehnt. Ist es so unmöglich? Doch wie kann man  Leute kennenlernen?
Einkaufen gehen und einfach Leute ansprechen? Hallo ich suche eine Freundin, möchten Sie mit mir einen Kaffee trinken gehen?  Ich glaub da denken die ich habe nicht alle Tassen im Schrank. Wobei das schon stimmt, die stehen momentan in der Spülmaschine.

Als ich damals krank war, habe ich vielen Leuten vor den Kopf gestoßen und mich abgekapselt. Und ohne es zu wollen, jegliche Kontakte abgebrochen. Und nun ist niemand da, aber ich bin gesund. Doch jeder ist wohl selbst an seinem Leid schuld.  Und wenn es einem mal nicht gut geht sieht man die wahren Freunde. Doch es ist schon erschreckend erkennen zu müssen das diese sogenannten Freundschaften nur oberflächlich waren.

Ich möchte keinem die Ohren vollheulen, ich möchte auch niemanden nerven, und doch sehne ich mich danach einfach mal zu reden, ganz unbefangen und offen. Sicherlich könnte ich die Telefonseelsorge anrufen, doch das ist nicht real. Ich könnte auch in irgendeinen Internetchat gehen und dort versuchen Kontakte zu finden, doch auch das ist nicht real. Und man weiß  auch nie mit wem man da so schreibt und ob es nicht gegen einen verwendet wird.

Ich habe gekämpft und doch verloren.  Und zwar sehr nette Menschen, die es damals  nur gut mit mir meinten. Naja irgendwie hatte ich nie so wirkliche Freunde, vielleicht sehne ich mich deshalb danach, ich möchte nicht nur nehmen sondern auch geben, auch da sein und Verständnis zeigen. Denn ich denke Freundschaft ist ein Geben und Nehmen, zumindest stelle ich es mir so vor. Aber was weiß ich schon darüber.

Bald habe ich Geburtstag und ich weiß schon heute,  dass bis auf die noch übrig gebliebenen Familienangehörigen  mir nicht mehr gratulieren werden, naja auch nicht alle.  Deshalb macht es auch keinen Sinn zu feiern. Alleine Sekt trinken und Kuchen essen – naja das kenne ich schon. Letztes Jahr habe ich mir in einem Cafe Kaffee und Kuchen bestellt, die Bedienung fragte mich nach Sahne und ich sagte, ja warum nicht, an so einem Tag darf man auch sündigen. Sie fragte warum, und ich sagte  es sei einfach nur ein belangloser  Jahrestag. Sie lächelt und sagte mir den zu zahlenden Betrag. Was hätte es gebracht Ihr zu sagen, dass es mein Geburtstag sei.

Ich denke ich sollte heute mal nicht an den Hafen fahren, sondern schlafen gehen. Die letzten Nächte waren wirklich schön, die Sterne am Himmel und das Wasser haben mein Gemüt beruhigt und ich konnte Freiheit spüren. Freiheit in einer Gesellschaft voller Zwänge und Vorschriften, denen man entfliehen möchte. Und es doch nicht wirklich kann.


                                                        K.I.

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Kommentare zu diesem Text

AronManfeld (43)
(15.09.12)
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 Isabell.Joyeux meinte dazu am 15.09.12:
oh da habe ich wohl diese Anmerkung vergessen, mit den Worten: Dieser Text ist frei erfunden. Und steht nicht im Zusammenhang mit mir. Und wer ist eigentlich Ischa? Küsst du noch oder schreibst du schon *lach*

 Fuchsiberlin (15.09.12)
Vielleicht existieren mehr solcher Tagebucheinträge als man glaubt...

Lg
Jörg

 Isabell.Joyeux antwortete darauf am 15.09.12:
ja da gebe ich dir recht :o)
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