Schweif

Gedicht zum Thema Depression

von  mnt

Am Bettrand liegt ein schwerer Geist.
Ich leg mich neben sein Gesicht
in fahles Licht, das kaum mehr gleist
und atme, atme mein Gewicht.
Der Zeiger schlägt mehr als er kreist.
Ich streck die Hand und knick ihn nicht
-es bremste niemals seinen Lauf -
nur mich, mein Dämmern, brech ich auf

und sammle Stücke eines Seins 
Kastanien gleich, betracht sie leis
Sie glänzen nicht. Ich fühl mich weit gereist,
und wie ein Stern, der um’s Verglimmen weiß.

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Kommentare zu diesem Text

Adrian (65)
(18.12.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 mnt meinte dazu am 19.12.12:
Vielen Dank für die Rückmeldung und Einschätzung! Grüße mnt

 irakulani (18.12.12)
Man spürt sich auf dem Bett liegend - die Schwere, die Haltlosigkeit, die Verlorenheit...

Du hast eine ganz eigentümliche Stimmung auf beeindruckende Weise eingefangen; dem der Depressionen kennt auf's Beste vertraut.

L.G.
Ira

 mnt antwortete darauf am 19.12.12:
Danke, freut mich, dass die Zeilen tragen, was sie sollten. Grüße mnt
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