Bare-Backing World War II

Gedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  toltec-head

Das Gemeinwesen mag sich also einerseits in die Systeme der persönlichen Selbständigkeit und des Eigentums, des persönlichen und dinglichen Rechts, organisieren; ebenso die Weisen des Arbeitens für die zunächst einzelnen Zwecke  - des Erwerbs und Genusses - zu eigenen Zusammenkünften gliedern und verselbständigen. Der Geist der allgemeinen Zusammenkunft ist die Einfachheit und das negative Wesen dieser sich isolierenden Systeme. Um sie nicht in dieses Isolieren einwurzeln und festwerden, hierdurch das Ganze auseinanderfallen und den Geist verfliegen zu lassen, hat die Regierung sie in ihrem Innern von Zeit zu Zeit durch die Kriege zu erschüttern, ihre sich zurechtgemachte Ordnung und Recht der Selbständigkeit  dadurch zu verletzen und zu verwirren, den Individuen aber, die sich darin vertiefend vom Ganzen losreißen und dem unverletzbaren Fürsichsein und der Sicherheit der Person zustreben,  in jener auferlegten Arbeit ihren Herrn, den Tod, zu fühlen zu geben. Hegel, Phänomenologie des Geistes, Kap. 6

Bilder wie diese sind niemals Nachhause gesandt worden,
Die Lust am Phallischen, an dessen Fragilität, in Zeiten des Töten und Getötetwerden,
Keine wartende Frau oder Freundin hätte sie verstehen wollen,
Kein Schriftsteller, Wissenschaftler, Politiker der letzten 50 Jahre hat sie auch nur zur Kenntnis genommen,
Der Krieg: Passage des Abenteuerlichen, des intensiven Erlebens,
Lustvoll weil entgrenzend, behütend und körperauflösend,
Und Zuhause warten: familiäre Begrenzungen, Enge, Dörflichkeit, Nichtexzeptionalität.
Die Welt: Da Gott alles ist, muss er auch Scheiße sein,
Und Scheiße ist das, was wir sehen: die Welt.
Helmut Schmidt, "Hitlers Leutnant" (Raddatz), "Krieg ist Scheiße".
Nein, die Welt ist Scheiße und Krieg ist ein wenig Dynamit in der Scheiße.
Wer mehr sehen möchte, muss sich schon die Arbeit machen, Gottes Anus etwas hochzukrabbeln.
Weshalb in Krieg und Frieden gilt: Size does matter!
Doch unter Soldaten, die sich in der Dusche gegenseitig beobachten,
Schneidet einer beim Blick des anderen "klein" ab,
Herrscht Milde.
Der Friede aber ist erbarmungslos, jeder Blick ein Konkurrenten-Blick,
Im Bett wie auf der Arbeit, keine Buddies.
Ein Buddie: Jemand vor dem man sich entblößen kann, der alles weiß,
Mit dem man in den Schützengräben allein ist, an den man sich anlehnt, der einen schützt
Und dem man alles dies an Innigkeit zurückgibt, was der andere einem gibt,
Mutual rendering only me for thee,
Poor but free,

Freundschaft, kostbarer als jede eheliche, also homo- oder heterosexuelle Verbindung mit einem Mann oder einer Frau,
Homo ist hetero, alles was "für andere" ist, schadet der Erektion,
Offenes Begehren an einem anderen Menschen, Mann oder Frau, zeigen,
Heißt ja immer "für andere" offenkundig seinem Appetit nachgehen,
Weshalb Schwulsein nicht funktionieren kann,
Genau so wenig wie der "Meine-Bessere-Hälfte-Scheiß",
Begehren muß immer unausprechlich bleiben,
Dare not speak its name,
Wie soldatische Männer im erotisierenden, nackten Modus untereinander,
Nur Buddies, beste Kumpels, an die man sich im Schützengraben angstschlotternd schmiegen kann.


Anmerkung von toltec-head:

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2014%2F07%2F14%2Fa0109&cHash=154fad3e42f6d7f0b18d30e49b5cda91


Niemals Nachhause gesandt, Bilder wie diese: http://www.taschen.com/pages/de/catalogue/sex/all/02895/facts.my_buddy_world_war_ii_laid_bare.htm

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Kommentare zu diesem Text

B-Site (30)
(15.07.14)
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 toltec-head meinte dazu am 15.07.14:
Texte sind einfach nur faul.
B-Site (30) antwortete darauf am 15.07.14:
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 Regina (15.07.14)
"Keine wartende Frau oder Freundin hätte sie verstehen wollen"
Verstehen hieße nicht notwendigerweise gutheißen. und wie ist es mit modernen Soldatinnen?
Wenn man versteht, was da läuft, versteht man vielleicht auch, warum es immer wieder so läuft.
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