Tango

Gedicht

von  Nachtpoet

Unter der Guillotine
deiner Lächellippen
verblutet schwarz meine Zeit
Ab morgen will ich tot sein
tot von dir
tot von ihr
tot von jeder

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (23.09.14)
Nicht so entschieden. LG

 Nachtpoet meinte dazu am 23.09.14:
Naja, sagen wir mal: Meine Gedichte sind immer nur Momentaufnahmen meiner Gefühle. LG

 monalisa (30.09.14)
Das sind sehr starke Bilder, Ralf, besonders die 'Guillotine der Lächellippen' gehen unter die Haut sind am eigenen Leib zu spüren, die Anspannung und der Wunsch, es endlich 'hinter sich zu bringen'.
Ein wenig irritiert mich das 'verbluten der Zeit', es scheint mir ein wenig verfrüht unter der Guillotine (wenn das Messer noch nicht herabgefallen ist). Da spüre ich eher etwas, das ich jetzt mal mit 'bis zum Zerreißen angespannt' oder so ähnlich umschreiben möchte. Deshalb weiß ich nicht so genau, wofür dieses 'schwarz verbluten der Zeit' steht. Möglicherweise ist das von dir ganz anders intendiert?
Ziemlich schwarze Zeilen, Ralf! Aber sie treffen auch ins Schwarze.
Liebe Grüße,
mona
(Kommentar korrigiert am 30.09.2014)

 Nachtpoet antwortete darauf am 30.09.14:
Also Mona ... Es geht hier um eine Momentaufnahme meiner Gefühle, als eine Frau mich soo plump und doof verarscht hat, dass mein Hass nicht ihr galt, sondern mir! Weil ich es mit mir machen lassen hab. Ihr Lächeln gefiel mir, bis sie mich quasi blosstellte, so apprupt und unverschämt einschneidend wie eine Guilliotine, die herabfällt. (Hätte ich das dazufügen sollen?) Die verblutende Zeit steht hier für mein Vertrauen, mein
Engachemant, das mir bald ausgeht, um Wut und Zynismus Platz zu machen. Man hat keine Lust mehr, man ist gekrängt, man hat Lust sich zu rächen, an irgend einer, statt es ernsthaft neu zu versuchen. (Du weißt doch: Dichter sind immer so empfindlich)

Danke für's Empfehlen!
Ralf

 monalisa schrieb daraufhin am 30.09.14:
Emotional kommt das auch zum Ausdruck, Ralf.
Es ist nur das Bild, das für mich ein bisschen Schlagseite hat. Wenn die Zeit unter der Guillotine ausharrt (diese noch nicht gefallen ist), verblutete die Zeit noch nicht, ist sie gefallen, ist sie durch einen glatten Schnitt auf der Stelle mausetot, hat also gar nicht die Zeit ;) zu verbluten; bluten ginge schon, glaub ich.
Aber das ist wohl ein bisschen spitzfindig. Mich irritiert hier der Gegensatz zwischen dem plötzlichen Guillotinieren und dem schleichenden Verbluten, siehst du, was ich meine. :)
(Antwort korrigiert am 30.09.2014)

 Nachtpoet äußerte darauf am 01.10.14:
Also erst kommt in dem Text ja das Guillotinieren und dann meine Zeit, die nach - und nicht vor dem Schnitt kommt, sie wird blutlos, ich bin dann nicht mehr warmherzig, sondern eher kalt. Schwarz steht für Pessimismus. Vielleicht hätte ich irgendwie schreiben müssen, dass die Guillotine gefallen ist.
Allerleirauh (44)
(03.11.14)
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 Nachtpoet ergänzte dazu am 03.11.14:
Nein, Eva, es ist ja ein Schlussstrich (aber ein Schlussstrich in der Wut, naja, du weißt ja ...)

LG Ralf
Allerleirauh (44) meinte dazu am 03.11.14:
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