Ich weiß nicht, wo du mich gesehen hast. Aber ich war da und wusste nicht wohin. Ich sah Wasser, viel Wasser und Weite. Ein Meer tat sich auf. Ich ging. Meine Füße wurden allmählich nass. Ich ging weiter, langsam. Das Wasser ragte nun bis zu meinem Unterleib. Die Wellen kitzelten sanft meinen Bauchnabel. Dann umhüllte es mich ganz. Geschmeidig. Kühl, aber wohlig und angenehm. Und weich. Ich fühlte mich verloren, in dieser unfassbaren Weite, Unendlichkeit und unendlich geborgen.
Nichts lief mir davon. Du schienst mir so fern und unnahbar, aber ich wusste, du warst da.
Hier bei mir. Spürst du mich? Meine Augen geschlossen, von Dunkelheit umhüllt und ein dumpfes Dröhnen auf meinen Ohren, der Druck des Wassers hält mich.
Ich sehe dich.
Ich trieb so vor mich hin. In diesem Jetzt und kostete die Gegenwart. Dann ging ich wieder. Wieder ziellos. Streifte durch die Welt. Ich sah alles. Ich hörte alles, roch mit Genuss und Gegenwillen, manchmal. Ich fühlte alles, ich spürte viel, aber noch nicht die Vollkommenheit, nach der ich mich sehne. Jedes Mal am Meer blieb ich stehen. Spürte das Jetzt und war fasziniert.
Ich möchte bleiben. Aber ich muss weiter. Es hält mich hier nichts, außer du. Wo hast du mich gesehen und wie finde ich dich im Hier?
Anmerkung von Mique:
am 19.01.15 verfasst.
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