Wenn SYRIZA scheitert
Essay zum Thema Nachdenkliches
von DerHerrSchädel
Kommentare zu diesem Text
parkfüralteprofs (57)
(01.07.15)
(01.07.15)
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Graeculus (69)
(01.07.15)
(01.07.15)
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Graeculus (69) meinte dazu am 01.07.15:
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Ich sage auch nicht pauschal, das linke Regierungen nur besser sind und die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Nur halte ich die Sparpolitik, die in Europa betrieben wird für falsch und gefährlich. Von den sozialdemokratischen Parteien aber kann man hier keinen Widerstand gegen neoliberale Politik erwarten. Von den sogenannten Liberalen schon gar nicht, von den Rechten will ich überhaupt nicht sprechen. Bleiben also nur noch die Linken.
Ich rede auch nicht von orthodox-kommunistischen Parteien wie der griechischen KKE, aber ich vermute mal, dass die in der nächsten Wahl stark zulegen wird. Dank der Sparpolitik.
Ich rede auch nicht von orthodox-kommunistischen Parteien wie der griechischen KKE, aber ich vermute mal, dass die in der nächsten Wahl stark zulegen wird. Dank der Sparpolitik.
parkfüralteprofs (57) schrieb daraufhin am 02.07.15:
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@Parkfüralteprofis: Der Neoliberalismus wird sicher eines Tages verschwinden, weil er ein historisch-politisches Phänomen ist und als solches irgendwann auch wieder verschwinden wird, so wie der gesamte Kapitalismus. ich glaube nicht an das "Ende der Geschichte", dafür iproduziert der Kaputalismus zuviel an Armut, Unterdrückung etc.. Wie diese postkapitalistische Welt aussehen wird, darüber kann man nur spekulieren und Marx war klug genug, hier nicht allzuviel "vorherzusagen".
Graeculus (69) ergänzte dazu am 02.07.15:
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Graeculus (69) meinte dazu am 02.07.15:
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@Graeculus: Ich glaube nicht an Geschichtsdeterminismus und ich bin kein gläubiger Marxist. In der Tradition von Lenin oder Stalin sehe ich mich schon gar nicht. Wie du selber schon gesagt hast, wurden viele Sozialisten von anderen Sozialsten, insbesondere unter Stalin ermordet. Ich habe mich allerdings auch an keiner Stelle für das sowjetische Modell ausgesprochen oder dessen ideologische Epigonen ausgesprochen.
Demokratischer Sozialismus bedeutet für mich in aller Einfachheit ein System, in dem Staat und Wirtschaft dem Menschen dienen, nicht umgekehrt. Dieses Verständnis schließt auch kritische Distanz zu autoritären Sozialismusmodellen ein.
Ich bin der Überzeugung, dass die Menschheit langfristig auf globaler Ebene eine Weltfriedens- und Sozialordnung schaffen muss, um grundlegende Probleme zu lösen. Damit meine ich keinen zentralistischen Weltstaat. Natürlich ist das ein utopischer Gedanke und wahrscheinlich werde ich diesen Zustand nicht mehr erleben, aber deswegen halte ich es nicht für falsch, dafür einzutreten.
Du solltest bedenken, Graeculus, dass Kritik am Neoliberalismus nicht automatisch zu Lenin führt. Lenin ist tot und das macht mir nichts aus. Viele 68er waren zu unkritisch mit dem realsozialistischen System, deswegen aber das kapitalistische Systemeinfach hinzunehmen, halte ich nicht für eine Alternative.
Demokratischer Sozialismus bedeutet für mich in aller Einfachheit ein System, in dem Staat und Wirtschaft dem Menschen dienen, nicht umgekehrt. Dieses Verständnis schließt auch kritische Distanz zu autoritären Sozialismusmodellen ein.
Ich bin der Überzeugung, dass die Menschheit langfristig auf globaler Ebene eine Weltfriedens- und Sozialordnung schaffen muss, um grundlegende Probleme zu lösen. Damit meine ich keinen zentralistischen Weltstaat. Natürlich ist das ein utopischer Gedanke und wahrscheinlich werde ich diesen Zustand nicht mehr erleben, aber deswegen halte ich es nicht für falsch, dafür einzutreten.
Du solltest bedenken, Graeculus, dass Kritik am Neoliberalismus nicht automatisch zu Lenin führt. Lenin ist tot und das macht mir nichts aus. Viele 68er waren zu unkritisch mit dem realsozialistischen System, deswegen aber das kapitalistische Systemeinfach hinzunehmen, halte ich nicht für eine Alternative.
Graeculus (69) meinte dazu am 02.07.15:
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parkfüralteprofs (57) meinte dazu am 02.07.15:
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Graeculus (69) meinte dazu am 02.07.15:
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Der Punkt ist, und da hat Parkfüralteprofis recht, dass es sehr unterschiedliche Formen von sozialistischen oder im weiteren Sinne antikapitalistischen/ kapitalismuskritischen Ansätzen gibt. Deine Aussage ist: Alle Versuche, vom Kapitalismus zu weichen, führen in den GULAG.
Das stimmt insofern, als die alle erfolgreichen Bewegungen, die sich an Lenin und Stalin orientiert haben, auch deren Methoden übernommen haben. Natürlich steht am Ende dieses Wege eine Diktatur.
Du vergisst allerdings, dass die Arbeiterbewegung und sich zum Teil bis heute als sozialistisch verstehende Parteien gerade in Europa maßgeblich dazu beigetragen haben, die Gesellschaften ihrer Länder demokratischer, freier und sozial gerechter zu gestalten.
Ich glaube auch nicht an einen Masterplan sondern halte es mit Colin Crouch, dass mittelfristig der Kapitalismus lediglich durch Regulation gebändigt und der erwirtschaftete Wohlstand durch staatliche Eingriffe gerecht verteilt werden kann.
Die Globalisierung stellt, darauf hat Habermas in den 90ern hingewiesen, die internationale Staatenwelt vor die Herausforderung, dem entfesselten Kapitalismus auf globale Ebene zu begegnen, zu bremsen, zu regulieren. Eine Herkulesaufgabe, na klar. Wie gesagt, aber die Menschheit muss zusammenfinden, wenn sie sich nicht selbst vernichten will. Ich bin so optimistisch und glaube, dass dies auch irgendwann der Fall sein wird. Aber ich werde es nicht mehr erleben. Und bis dahin wird noch sehr viel schreckliches geschehen. Und hernach wohl auch. Nein, auch als demokratischer Sozialist glaube ich nicht, dass es eine perfekte geben wird. Aber ich glaube, dass eine bessere Welt möglich (und notwendig) ist!
Das stimmt insofern, als die alle erfolgreichen Bewegungen, die sich an Lenin und Stalin orientiert haben, auch deren Methoden übernommen haben. Natürlich steht am Ende dieses Wege eine Diktatur.
Du vergisst allerdings, dass die Arbeiterbewegung und sich zum Teil bis heute als sozialistisch verstehende Parteien gerade in Europa maßgeblich dazu beigetragen haben, die Gesellschaften ihrer Länder demokratischer, freier und sozial gerechter zu gestalten.
Ich glaube auch nicht an einen Masterplan sondern halte es mit Colin Crouch, dass mittelfristig der Kapitalismus lediglich durch Regulation gebändigt und der erwirtschaftete Wohlstand durch staatliche Eingriffe gerecht verteilt werden kann.
Die Globalisierung stellt, darauf hat Habermas in den 90ern hingewiesen, die internationale Staatenwelt vor die Herausforderung, dem entfesselten Kapitalismus auf globale Ebene zu begegnen, zu bremsen, zu regulieren. Eine Herkulesaufgabe, na klar. Wie gesagt, aber die Menschheit muss zusammenfinden, wenn sie sich nicht selbst vernichten will. Ich bin so optimistisch und glaube, dass dies auch irgendwann der Fall sein wird. Aber ich werde es nicht mehr erleben. Und bis dahin wird noch sehr viel schreckliches geschehen. Und hernach wohl auch. Nein, auch als demokratischer Sozialist glaube ich nicht, dass es eine perfekte geben wird. Aber ich glaube, dass eine bessere Welt möglich (und notwendig) ist!
Al_Azif (34)
(02.07.15)
(02.07.15)
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Graeculus (69) meinte dazu am 02.07.15:
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Syriza wird vermutlich scheitern, ich bin da auch wenig optmistisch. Diese Partei kocht auch nur mit Wasser und als Regierungspartei in einem kleinen Land hat sie kaum politischen Spielraum gegenüber der Troika und den Finanzmärkten.
Was ich hoffe, ist, dass durch den politischen systemkritischer Bewegungen und Parteien endlich ein Umdenken im herrschen europäischen Parteienkartell beginnt. Griechenland hat gezeigt, dass die Menschen nicht in alle Ewigkeit die immergleichen Parteien an die Macht wählen. Vielleicht beginnt man in den betroffenen Parteiapparaten daher darüber nachzudenken, wie man solche Erfolge anderer Parteien verhindern kann.
Der massive Druck, der von herrschender Politik, Wirtschaft und bürgerlichen Medien auf Griechenland aufgebaut wird, zeigt m. E. nur, wie verängstigt sie sind.
Syriza wird gewiss nicht das Rad neu erfinden, aber wenn es europaweit ähnliche Wahlerfolge von linken Gruppen gibt, dann wird das gewiss nicht zur Errichtung einer perfekten sozialistischen Gesellschaft führen, aber vielleicht wenigsten zu einer nicht mehr marktkonformen Demokratie. Und das wäre schon viel wert.
Was ich hoffe, ist, dass durch den politischen systemkritischer Bewegungen und Parteien endlich ein Umdenken im herrschen europäischen Parteienkartell beginnt. Griechenland hat gezeigt, dass die Menschen nicht in alle Ewigkeit die immergleichen Parteien an die Macht wählen. Vielleicht beginnt man in den betroffenen Parteiapparaten daher darüber nachzudenken, wie man solche Erfolge anderer Parteien verhindern kann.
Der massive Druck, der von herrschender Politik, Wirtschaft und bürgerlichen Medien auf Griechenland aufgebaut wird, zeigt m. E. nur, wie verängstigt sie sind.
Syriza wird gewiss nicht das Rad neu erfinden, aber wenn es europaweit ähnliche Wahlerfolge von linken Gruppen gibt, dann wird das gewiss nicht zur Errichtung einer perfekten sozialistischen Gesellschaft führen, aber vielleicht wenigsten zu einer nicht mehr marktkonformen Demokratie. Und das wäre schon viel wert.
Al_Azif (34) meinte dazu am 03.07.15:
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