Melancholie an herbstlichen Tagen

Kurzgeschichte zum Thema Depression

von  Horst

An manchen Tagen, so wie gestern, meistens an den Wochenenden, geht es mir seelisch nicht besonders gut. Ich schaue mir deshalb ein Fußballspiel meiner Heimatstadt an, die in der Oberliga spielen (5.Liga), um mich abzulenken von meinem Trübsinn, welches mir beim Fußball auch ganz gut gelang. Jedoch nur, solange ich mir das Spiel ansehe, denn sobald ich das Fußballstadion verlasse, gehe ich meinen melancholischen Gedankengebäude wieder nach, welches einfach nicht verschwinden will, so sehr ich es mir auch wünschen würde. Es sind jetzt gegen 17.00 Uhr an diesem Sonntag und ich mache mich mit dem Fahrrad vom Fußballspiel kommend, auf den Rückweg nach Hause. Es steht in einem Fahrradständer und ist mit zwei Schlössern gut gesichert, die hinten und vorne, dort angebracht sind. Zudem ist dort in der Nähe ein Schild befestigt, mit dem Hinweis, das jener Platz „Video überwacht“ sei. Es beruhigt mich, dies zu wissen, denn sonst hätte ich Sorge haben müssen, das mein Rad womöglich gestohlen werden könnte, was mich doch
sehr geängstigt hätte. Es ist dann nicht weit bis nach Hause mit dem Rad, so brauche ich nur knappe 15min für die Strecke. Als ich im Fahrradkäfig der in Reichweite meiner Wohnung liegt, mein Rad dort mit den zwei Schlössern befestige, spüre ich doch eine Melancholie mittleren Grades aufkommen, die mir rasch zu schaffen macht, wohl auch begünstigt durch das herbstliche Wetter und die pathologische Stille, an diesem verfluchten Sonntag. Es ist ja nunmal so, das viele Menschen an Wochenenden bzw. Feiertagen nicht viel mit sich anzufangen wissen. So bleiben sie den ganzen Tag zu Hause und drehen „Däumchen“. In meiner Wohnung angekommen, lasse ich zuerst meinen Computer hochlaufen, um mich im Internet über die aktuelle Berichterstattung zu informieren, als ich bemerke, das ich sehr hungrig bin und verspeise sechs Toastbrote mit Erdberrmarmelade.  Anschließend trinke ich eine „Orangenlimonade Zero“, die pro Flasche, nicht mehr als 30 kcal aufweist, so das ich davon nicht korpulenter werden würde, selbst wenn ich jeden Tag eine Flasche davon trinke. Nachdem ich das Kulinarische hinter mich gebracht habe, bleibe ich noch eine ganze Weile auf und beschäftige mich wieder zwanghaft mit meiner Melancholie, die mich pisackt  und nicht verschwinden will. Erst als ich zu Bett gehe und so langsam in den Schlaf komme, entfernt sich meine Melancholie allmählich aus meinem Bewusstsein, bis ich sie im Tiefschlaf, nicht mehr wahrnehmen muss.


Anmerkung von Horst:

Melancholie??

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