Den Blick empor zu den Sternen gerichtet (aktual.)

Kurzgeschichte zum Thema Hoffnung/Hoffnungslosigkeit

von  Horst

Ich sah mir nachts immer die funkelnden Sterne an, wenn der Himmel klar und ohne Wolken war. Da ich kein Fernglas zur Verfügung hatte, sah ich mir die weit entfernten Sterne mit den bloßen Augen an. Aber es waren nicht nur die Sterne am Himmel, sondern auch die betörende Stille, die sich nachts hinzu gesellte und mir eine Sentimentalität schenkte, die ich bisher, so nicht kannte. Ich schaute also zu den Sternen mit einem befreiendem Lächeln empor, so dass meine scharf sehenden Augen, vor Glück nur so strahlten, ja sie strahlten tatsächlich wie die Sterne am Himmel. So schwebte ich auf Wolke sieben und verdrängte alles was mir Unglück bereiten könnte, auf eine radikale Weise und konzentrierte mich ausschließlich auf die schönen Sterne in der Nacht. Stundenlang schaute ich ihnen manchmal so zu, die so hell und freundlich am Himmel funkelten, als würden sie alles Gute auf der Welt verkörpern und stünde der nächste Tag bereits nicht schon an, es könnte jetzt in diesem Moment, wohl nichts schöner sein, als auf Erden zu leben.


Doch würde ich mich jetzt einmal gedanklich, in eine Wüste begeben – nur rein in meiner Vorstellung - dann käme es wohl arg mit mir. Denn die grelle Sonne und die unerträgliche Hitze dort, die mich mitunter wohl stundenlang körperlich wie auch seelisch traktieren würde, so dass die Gluthitze ihren Tribut fordern würde. Und sollte ich das Wasser in meiner Trinkflasche, so langsam leer getrunken haben, stiege in mir, ein gesteigertes Verlangen nach mehr davon auf, denn ein Anflug von Durst, würde dies nun auslösen, welcher sich in meiner trockenen Kehle manifestiert hatte, so würde der Ausflug in die Wüste, sich für mich also, zu einer außerordentlichen Herausforderung herauskristallisieren, doch besonders viele Tollkühne jedoch, die sich dort bereits dieser brenzligen Aufgabe gestellt haben, mussten diese jedoch, vor allem aber, wegen ihrer Naivität, bereits mit dem Leben bezahlen.


Würde nun - rein theoretisch betrachtet - die Sonne aber, ganz allmählich untergehen und die Finsternis, in der noch aufgeheizten Wüste, sodann langsam einkehren und später, wenn es Nacht wird und die Sterne hell vom Himmel scheinen, die Wüste sich von seiner schönsten Seite zeigen würde, dann spürte ich vermutlich jenes Glücksgefühl wieder, welches ich auch von mir, von Zuhause her kenne, das aber, an diese Stelle, um ein Vielfaches ausgeprägter vorherrschen würde. Denn dieser sternenklare Himmel, nachts in der Wüste, er wäre aber, zudem noch, um einiges faszinierender, wenn nicht auch, die Minusgrade, die hier in der Nacht vorherrschen würden, unvergleichlich sind, so dass zu allem Glück, das ich hier erfahren würde, ich aber auch, das Pendant dazu, das „Frieren“ an sich, hier kennenlernen würde, so würden meine Gefühle, an diesem verwegenen Ort, mitten in der Wüste, sich als zweischneidiges Schwert herausstellen, das von euphorisch, bis hin zu depressiven Episoden reichen würde, die ich dort in der Wüste, wohl

zu erwarten haben dürfte.




Anmerkung von Horst:

Dies ist die akualisierte Fassung vom 20.03.2016

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