Kurztext des Tages
Anekdote zum Thema Vernunft/ Unvernunft
von Judas
Anmerkung von Judas:
Formvollendet. Keine Kritik mehr notwendig. Perfekt in jeder Hinsicht. Gewidmet.
Kommentare zu diesem Text
unfrankiert (52)
(09.10.16)
(09.10.16)
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Am Ende... wir alle. Vielleicht.
unfrankiert (52) antwortete darauf am 09.10.16:
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Hmm ... wenn "andere" jemanden "doof" finden, heißt das denn gleich, dass der Betreffende wenig Intellekt hat?
Oder haben vielleicht die "anderen" davon zu wenig?
Wobei man jetzt natürlich verbindlich sagen müßte was das denn letztlich ist, dieser Intellekt. Wird er von anderen gemessen? Und wenn diese anderen selber doof sind, können sie das überhaupt? Oder wird er von Maschinen gemessen und wenn, sind solche Maschinen dazu in der Lage? Gibt es nicht letztlich viele Formen der Intelligenz, oder haben wir nur eine einzige und wer ist es denn, der das zu bestimmen hätte wie viel der Einzelne davon intus hat? Um solches tun zu können, müßte doch einer die absolute Intelligenz besitzen und wer will das denn bitte nachmessen bei solch einem? Und wer weiß denn ob wir nicht allesamt zu "doof" sind um überhaupt etwas Wesentliches zu durchschauen? Befinden wir uns vielleicht sogar alle nur im Dunst, auch wenn wir das Gegenteil glauben,
glauben wollen, weil wir Menschen vielleicht doch zu eitel sind um zu erkennen, welche Deppen wir letztlich sind, oder sein könnten? Fragen über Fragen ... LG niemand
Oder haben vielleicht die "anderen" davon zu wenig?
Wobei man jetzt natürlich verbindlich sagen müßte was das denn letztlich ist, dieser Intellekt. Wird er von anderen gemessen? Und wenn diese anderen selber doof sind, können sie das überhaupt? Oder wird er von Maschinen gemessen und wenn, sind solche Maschinen dazu in der Lage? Gibt es nicht letztlich viele Formen der Intelligenz, oder haben wir nur eine einzige und wer ist es denn, der das zu bestimmen hätte wie viel der Einzelne davon intus hat? Um solches tun zu können, müßte doch einer die absolute Intelligenz besitzen und wer will das denn bitte nachmessen bei solch einem? Und wer weiß denn ob wir nicht allesamt zu "doof" sind um überhaupt etwas Wesentliches zu durchschauen? Befinden wir uns vielleicht sogar alle nur im Dunst, auch wenn wir das Gegenteil glauben,
glauben wollen, weil wir Menschen vielleicht doch zu eitel sind um zu erkennen, welche Deppen wir letztlich sind, oder sein könnten? Fragen über Fragen ... LG niemand
unfrankiert (52) äußerte darauf am 10.10.16:
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Mein Lieblingspart ist übrigens der hier:
Hallo Judas,
Dein Text " Kurztext des Tages" wurde soeben von Vessel mit einer Empfehlung versehen.
Dein Text " Kurztext des Tages" wurde soeben von Vessel mit einer Empfehlung versehen.
"Anmerkung von Judas: Formvollendet. Keine Kritik mehr notwendig. Perfekt in jeder Hinsicht."
Du hast ’gut aussehend’ vergessen.
Du hast ’gut aussehend’ vergessen.
Ich hab doch aber von dem Text und gar nicht von dir geredet...
Muss dann wohl was Unterbewusstes sein ...
:o
(Antwort korrigiert am 10.10.2016)
:o
(Antwort korrigiert am 10.10.2016)
hurrdurr oder wie das heißt
Dieter Wal (58)
(10.10.16)
(10.10.16)
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Gern geschehen. Die ursprüngliche Version war "Vessel ist kacke". Aber das war mir dann zu obzön, zu unvollendet, zu kindisch aber nicht kindlich genug, iich musste noch länger darüber sinnieren, bis es endlich zu dem werden konnte, was es ist. Perfekt.
Dieter Wal (58) meinte dazu am 10.10.16:
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Doch - Vessel.
Dieter Wal (58) meinte dazu am 10.10.16:
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Das ist wohl der Bericht zum diesjährigen Jahrestreffen von kV. Oder war es ein Kindergeburtstag? Herzlichen Glückwunsch jedenfalls!
Die Übergänge sind fließend. Du musst wissen, wenn ich ein Weißweinverspreche gebe, dann halte ich das auch.
Ich finde, dieser Text, und genau dieser, bildet das Fundament für die Literaturnobelpreisverleihung 2066. Ja, wer braucht denn den ollen Robert Zimmerman angesichts dieser ergreifenden Zeilen - pardon, Zeile! Wie bereits angekündigt, hier meine literarisch fundierte Kritik:
Formal gesehen sticht beim Lesen gleich die konsequente Rhythmik dieser "Anekdote" ins Gesicht.
X x x X x
X x x X
Daktylisch wird hier ein Flow erzeugt, der jedes Poetryslam-Publikum in verzückte Ekstase versetzen dürfte - die weibliche Kadenz der Überschrift, die ich in all meiner Professionalität eher als die erste Zeile eines kulturerschütternden Zweizeilers verstehe, deutet darauf hin, dass hier noch nicht alles gesagt wurde, nein, auch wenn "Kurztext des Tages" eine entschiedene, ja, im Kontext der Veröffentlichung geradezu anmaßende These aufstellt, so finden wir die Auflösung, die Schlussfolgerung derselben, oder auch die tiefe, unumstößliche Wahrheit, doch erst im eigentlichen Text, oder in Zeile zwei: "Vessel ist doof." Die Betonung auf der letzten Silbe - "doof" - die männliche Kadenz, schließt dieses epische Werk mit einer Bestimmtheit ab, die seinesgleichen sucht und keinen Widerspruch zulässt.
Zuguterletzt noch eine visuell-onomatopoeische Deutung der zweiten Zeile:
Optisch stechen wohl zuerst die zwei Doppellaute ins Auge: SS und OO - zwei doppelte Laute in drei Worten - eine schon fast dekadente Verschwendung an Buchstaben, die zum einen eine versteckte Kritik an aktuell wieder aufkeimenden rechtspopulistischen Strömungen innehat - man lese, wie bei jedem großen Werk, man denke nur an die legendäre "Revolution No. 9" der Beatles, die Doppellaute von hinten und ergänze sie nach Belieben durch Satzzeichen ("O-O: SS!"), als auch eine erneute Bekräftigung der faktischen Textaussage, betrachtet man die Doppellaute als einzelne Buchstaben und füge sie zu einem Wort zusammen: "So!" - ein Wörtchen, wie es nachdrücklicher nicht sein könnte. In Verbindung mit dem zischenden Klang der akustisch diese zweite Zeile dominierenden s-Laute gibt die Buchstabenauswahl dem Text einen verächtlich-giftigen Unterton, als sei er mit Pfeilgiftfroschgift auf einen Knollenblätterpilz geschrieben worden. Chapeau!
Zuguterletzt noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag mit literaturkontextueller Einschätzung: Enthielte dieser Zweizeiler noch einen vegetarischen Fuchs, der sich in ein Ungeziefer verwandelt, könnte man dieses Werk wohl mit einem Wort zusammenf... ach, was soll’s, ich muss es dennoch sagen: kafkaesk!
(Kommentar korrigiert am 14.10.2016)
Kurztext des Tages
Vessel ist doof.
Vessel ist doof.
Formal gesehen sticht beim Lesen gleich die konsequente Rhythmik dieser "Anekdote" ins Gesicht.
X x x X x
X x x X
Daktylisch wird hier ein Flow erzeugt, der jedes Poetryslam-Publikum in verzückte Ekstase versetzen dürfte - die weibliche Kadenz der Überschrift, die ich in all meiner Professionalität eher als die erste Zeile eines kulturerschütternden Zweizeilers verstehe, deutet darauf hin, dass hier noch nicht alles gesagt wurde, nein, auch wenn "Kurztext des Tages" eine entschiedene, ja, im Kontext der Veröffentlichung geradezu anmaßende These aufstellt, so finden wir die Auflösung, die Schlussfolgerung derselben, oder auch die tiefe, unumstößliche Wahrheit, doch erst im eigentlichen Text, oder in Zeile zwei: "Vessel ist doof." Die Betonung auf der letzten Silbe - "doof" - die männliche Kadenz, schließt dieses epische Werk mit einer Bestimmtheit ab, die seinesgleichen sucht und keinen Widerspruch zulässt.
Zuguterletzt noch eine visuell-onomatopoeische Deutung der zweiten Zeile:
Optisch stechen wohl zuerst die zwei Doppellaute ins Auge: SS und OO - zwei doppelte Laute in drei Worten - eine schon fast dekadente Verschwendung an Buchstaben, die zum einen eine versteckte Kritik an aktuell wieder aufkeimenden rechtspopulistischen Strömungen innehat - man lese, wie bei jedem großen Werk, man denke nur an die legendäre "Revolution No. 9" der Beatles, die Doppellaute von hinten und ergänze sie nach Belieben durch Satzzeichen ("O-O: SS!"), als auch eine erneute Bekräftigung der faktischen Textaussage, betrachtet man die Doppellaute als einzelne Buchstaben und füge sie zu einem Wort zusammen: "So!" - ein Wörtchen, wie es nachdrücklicher nicht sein könnte. In Verbindung mit dem zischenden Klang der akustisch diese zweite Zeile dominierenden s-Laute gibt die Buchstabenauswahl dem Text einen verächtlich-giftigen Unterton, als sei er mit Pfeilgiftfroschgift auf einen Knollenblätterpilz geschrieben worden. Chapeau!
Zuguterletzt noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag mit literaturkontextueller Einschätzung: Enthielte dieser Zweizeiler noch einen vegetarischen Fuchs, der sich in ein Ungeziefer verwandelt, könnte man dieses Werk wohl mit einem Wort zusammenf... ach, was soll’s, ich muss es dennoch sagen: kafkaesk!
(Kommentar korrigiert am 14.10.2016)
Ich möchte gerne diesen Kommentar zum besten Kommentar unter einem meiner Texte EVER ernennen.
Beste Texte verlangen nach besten Kommentaren!
Dieter Wal (58) meinte dazu am 14.10.16:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
@Skala & @Dieter Wal:
Amen
Amen
@Skala:
"Nomen est omen: Die Buchstabenfolge des Namens Pœll ergibt ein Typogramm. Sie enthält in knappster Form Grundelemente klassischer Buchstabenarchitektur – Säule, Kreis, Halbkreis, Ligatur, Verdoppelung. Rhythmus und Dynamik verbinden das Typenensemble zur zeichenhaften Form."
Deine ästhetische Einschätzung zum Text "Vessel ist doof", liebe Skala, ist ja meiner bescheidenen Meinung nach recht gelungen, doch zeigt dir besagter Klappentext – ebenfalls nach meiner bescheidenen Meinung – den Meister. Amen.
Optisch stechen wohl zuerst die zwei Doppellaute ins Auge: SS und OO - zwei doppelte Laute in drei Worten - eine schon fast dekadente Verschwendung an Buchstaben, die zum einen eine versteckte Kritik an aktuell wieder aufkeimenden rechtspopulistischen Strömungen innehat ...
Das erinnert mich an den Klappentext aus einem Buch über den Gestalter Erwin Pœll aus dem Birkhäuser Verlag, 1992:"Nomen est omen: Die Buchstabenfolge des Namens Pœll ergibt ein Typogramm. Sie enthält in knappster Form Grundelemente klassischer Buchstabenarchitektur – Säule, Kreis, Halbkreis, Ligatur, Verdoppelung. Rhythmus und Dynamik verbinden das Typenensemble zur zeichenhaften Form."
Deine ästhetische Einschätzung zum Text "Vessel ist doof", liebe Skala, ist ja meiner bescheidenen Meinung nach recht gelungen, doch zeigt dir besagter Klappentext – ebenfalls nach meiner bescheidenen Meinung – den Meister. Amen.
Antwort geändert am 16.01.2022 um 22:10 Uhr
Antwort geändert am 16.01.2022 um 22:11 Uhr