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Fleischwurst

Text zum Thema Freizeit

von  Oskar

Metzgereien sind großartig. Kalter fleischiger Geruch und Verkäuferinnen die aussehen, als seien sie in den 50er Jahren in eine Zeitmaschine gefallen. Erinnerungen an Wurstscheiben, die man als Kind geschenkt bekam. Darf es etwas mehr sein. Nein, ich will ihnen nur den ganzen Tag dabei zuschauen, wie sie Muskeln und Sehnen durchtrennen. Was für ein Beruf. Am Abend weiß man wieviel Mett verkauft wurde, weiß, zig Aasfresser glücklich gemacht zu haben. Keine Zweifel, kein, egal was ich mache, es ist zu wenig. Vor Feierabend die Reste in den Kühler bringen, wischen, schrubben und fertig. Totes Tier glotzt für gewöhnlich nicht und stellt auch wenig Ansprüche. Man muss sich die Fleischfachverkäuferin als einen glücklichen Menschen vorstellen.

Lamm, Brokkoli, Sauce Hollandaise und Crémant. Soll bei hohem Stress helfen. Nicht genau das, aber Dinge, die man irgendwann mal für gut befand. Essen. Mittlerweile nur noch eine nervige Alltagspraktik, die mich jeden Tag übermannt. Nervig das Kauen, nervig das Verdauen, nervig der morgendliche Gang zum Klo. Kochen ist okay. Hätte ich einen Hund, wäre er ein Gourmet unter den Vierbeinern. Habe aber keinen, auch keine Pillen, die mir das Lästige im Leben ersparen.

Der erste Teil des Einkaufes verspricht etwas mehr Freude und Entspannung. Ein neuer Dildo schmückt meine Sammlung und ich habe tatsächlich so etwas wie Lust. Fühle mich zwar wie die eingepackten, vergessenen Äpfel auf der Supermarktwaage von vorhin, aber in ein paar Stunden verwandele ich mich, von einem Jammerlappen in eine eins zu eins Kopie von Rocco Siffredi.

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Kommentare zu diesem Text

ZUCKERBROToderPEITSCHE (60)
(29.11.16)
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 Oskar meinte dazu am 30.11.16:
Landjäger.
ZUCKERBROToderPEITSCHE (60) antwortete darauf am 30.11.16:
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Architektur (32)
(30.11.16)
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 toltec-head (30.11.16)
Schönes Camus Zitat.

 Oskar schrieb daraufhin am 01.12.16:
Warum bekomme ich keine schöne Musik?

 LotharAtzert äußerte darauf am 01.12.16:
Dem Mann kann  geholfen werden

 Oskar ergänzte dazu am 01.12.16:
Ich wünsche zu träumen, nicht zu wachen.

 Lluviagata (01.12.16)
Hast du schon mal die roten Hände der Verkäuferinnen gesehen? Kaltes, totes Fleisch müssen sie anfassen. Eine Arbeit wie in der Gerichtsmedizin. Ich werde ohnmächtig, wenn ich den Geruch von Fleisch einatmen muss.

Liebe Grüße
Llu ♥

 LotharAtzert meinte dazu am 01.12.16:
Das ist interessant - das mit den roten Händen, das fiel mir auch schon früh auf und ich fand es immer gruselig.
Jeane (22)
(29.12.16)
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