Trisolde - Stenogramm

Gedicht zum Thema Liebe und Tod

von  harzgebirgler

Dem Tode nah durch Kampfes Wunden,
treibt ihn das Schicksal an ihr Land,
wo sie ihn alsobald gefunden,
ihn pflegt und heilt mit kundger Hand.

Dann wird ihr klar: Sie muss ihn töten,
ihn, der ihr den Verlobten nahm;
des Pfleglings Blick läßt sie erröten -
sie läßt ihn gehn, woher er kam.

Er kehrt zurück, um sie zu werben
für seinen König - tief empört
entscheidet sie: Jetzt soll er sterben
und ich mit ihm, wie’s sich gehört.

Ein giftger Trank soll dazu führen -
den Becher reicht die Dienerin,
kaum, daß die Lippen ihn berühren,
reißt Leidenschaft die beiden hin.

Das Gift vertauscht mit Liebestropfen -
oh Dienerin, welch dumme Tat:
Zwei Herzen, voller Glut am Klopfen,
wußten sich nun erst recht nicht Rat...

am Leben, ja, und Liebe loht,
nur Königs Zorn für Untreu droht -
letztlich erwächst aus dieser Not
dem Mann, der Frau dann doch der Tod.

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