Toleranz oder, Wir mixen uns eine Welt

Satire zum Thema Andere Welten

von  WortGewaltig

Angefangen hatte das alles in der Zeit der großen Flüchtlingsdiskussion um 2017. In allen Medien war Toleranz gegen die *Anderen* immer wieder Thema. Grund dafür waren zahlreiche Angriffe auf Flüchtlingsheime und andere Übergriffe auf die Geflüchteten. Über die Ursachen wurde viel geschrieben, die Rechten wollten Deutschland vor der Überfremdung schützen. Die Linken wollten alle vor den Rechten schützen und die Mitte wollte alle vor allen schützen.
Der erste Gedanke der den Lauf der Dinge ändern sollte war wohl ein recht simpler Gedankengang. Wenn Toleranz der einzig wahre Weg sein sollte, dann muss man diesen Gedanken auch konsequent zu Ende denken. Um die Angst vor dem anderen zu nehmen, musste man dieses Anderssein einfach beseitigen. Oder andersherum, wenn jeder anders ist fehlt die Grundlage für Aggression.
Es folgten lange Debatten in den Gremien die dann folgendes Ergebnis brachten. Die Nationalstaaten hätten sich als Idee überholt und werden abgeschafft. Die Verwaltungen bleiben bestehen um eine  innere Sicherheit zu gewähren, alles andere wurde abgeschafft oder freigegeben. Jeder durfte sich, unabhängig vom Ort seiner Geburt, seine Nationalität und seine Religion aussuchen. Natürlich war dann an die jeweiligen Gesetze gebunden. Jeder durfte sich auch seinen Wohnort auf der Welt wählen und auch solche einfachen Dinge wie eine Nationalhymne oder Fahne ( wem sowas wichtig war ) So kam es das in einer Familie der Vater Australier war mit dem Steuergesetz von San Marino, der Mutter gefiel es Italienerin zu sein die Ihre Steuern in Estland bezahlte. Der Sohn wurde Jamaikaner und die Tochter wollte Amerikanerin sein, um später eine Kariere als It-Girl zu starten. Seine Staats- und Steuerzugehörigkeit so einfach zu wechseln, wie einen Handyvertrag, löste hektische Betriebsamkeit bei den Politikern aus. Es gab Check24 für Nationalitäten mit Rabattangeboten. Diktaturen wurden geradezu verramscht. Eine Völkerwanderung begann, die aus dem Süden wollten in den Norden um der Armut zu entgehen, die aus dem Norden wollten in den Süden um der Kälte zu entgehen. Die aus dem Osten wollten in den Westen um der Trostlosigkeit zu entgehen, die aus dem Westen wollten in den Osten um der Enge zu entgehen. Da niemand mehr einer bestimmten Gruppe zuzuordnen war hörten fremdenfeindliche Übergriffe wie von selbst auf. Wenn man selbst Anders war gab es keinen Grund mehr Andere wegen ihrem Anderssein anzugreifen.
Im Rückblick kamen Historiker zu dem Entschluss, dass es einfacher gewesen wäre alles beim Alten zu belassen, da ja eh jeder anders ist. Die einfachen Dinge liegen oft so nah. Sie zu erkennen fällt so schwer.

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Kommentare zu diesem Text


 idioma (09.04.17)
Sehr schön

- kleiner Schömheitsfehler :
" So kam es, dasS in einer Familie der Vater Australier war...... "

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 09.04.17:
Da sind noch erheblich mehr Fehler, z.B. "Kariere" und andere.
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