Du bestürmst mich

Gedicht

von  Rothenfels

Du bestürmst mich
und da türm ich -
mach die Schotten vor dir dicht,
denn ich will das alles nicht,
nicht so mitten ins Gesicht.

Und du zerrst mit beiden Händen,
willst mir meine feine Seele
aus dem festen Leib entwenden,
willst, dass ich dir so erzähle,
wie ich mich bei allem quäle!

Und du drängst so auf mich ein,
belagerst wild mein Herzelein,
wie soll da mein Tor allein,
nicht vor dir verschlossen sein?

Barfuß drängst du in die Welt -
"lass dich spüren, Wiese, Feld!"
Lässt dich beben, lässt dich schweben,
lässt dich kraftvoll, heftig leben!

Schäumst an Felsen und an Festen,
willst die kühnsten Mauern testen,
willst in alle Ritzen dringen,
willst das stete Pendel schwingen.

Fest umtost wie eine Eiche,
steh ich standhaft dir entgegen,
dass ich nicht dem Wetter weiche,
nicht der Hitze, noch dem Regen.

Komm zur Ruhe, wildes Wesen:
statt zu tosen und zu fegen,
statt zu schreien, mir entgegen;
lass uns lieber leise lesen.

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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (19.11.17)
denn wer es liest
was jemand schrieb
- und schreibt und schreibt -
und liest es leise ...
Gruß Giltis.

Fortsetzung:
das anderen
verborgen blieb
- und bleibt und bleibt -
wird träumend weise

Danke für, na du weißt schon!

 Rothenfels meinte dazu am 19.11.17:
Wer schreibt, der bleibt.

Eine passende Fortsetzung!
Danke herzlich für den Kommentar. :)
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