Verfeinerung der Theorie der ökonomischen Prinzipien der Ehe und Partnerschaften

Experimenteller Text zum Thema Verlust

von  Augustus

Ausgangslage: Die Idee basiert auf folgender Grundüberlegung. Zwei Menschen, p1 und p2,  sind in einer andauernden Partnerschaft. Jetzt ist die Ausgangslage folgende: p1 liegt faul die ganze Zeit rum, während p2 alle Erledigungen, die üblicherweise anfallen, macht. Dabei fühlt sich p2 allein gelassen und macht immaterielle Verluste, da sich p1 auch nicht mehr um p2 kümmert, dadurch macht die Partnerschaft insgesamt ebenso weitere immaterielle Verluste. Logisch wäre nun eine Trennung, nicht? Der Fall ist aber anders. Die Partnerschaft wird fortgeführt. Warum?

Hierbei ist ein besonderes Merkmal zu finden. Es handelt sich um den eingesetzten Aufwand resp. die in die Beziehung gesteckte Investition. Aber aus vereinfachungsgründen spreche ich vom Aufwand. Interessant ist dabei, dass die Nicht-Auflösung der Partnerschaft nicht aus der Handlung von p1 herrührt, sondern aus der Handlung von p2.

p2 nämlich wird von dem bisher erbrachten Aufwand eine Trennung durchzuführen, zurückgehalten. Diese Feststellung ist insbesondere deshalb interessant, weil die zwei Kurven – immaterieller Verlust und Aufwand – spiegelverkehrt verlaufen. Während die Kurve – immaterieller Verlust – sich nach talabwärts bewegt, bewegt spiegelverkehrt der Aufwand sich bergaufwärts. Daraus resultiert quasi ein Widerspruch.

Entscheidend ist die Erkenntnis, dass allein der immaterielle Verlust nicht mehr ausschlaggebend ist, sondern der eingesetzte Aufwand mit die Partnerschaft beeinflusst.
Zu unserem Beispiel würde p2 also aufgrund seines eingesetzten Aufwandes in die Partnerschaft trotz, dass immaterielle Verluste ständig entstehen, die Partnerschaft nicht auflösen, weil p2 den eingesetzten Aufwand, der in die Partnerschaft hineinfloss, hinzurechnet. Das Auflösen der Partnerschaft würde gleichzeitig den eingesetzten Aufwand verpuffen lassen. Das Zugeständnis dieses Verlustes würde gleich einer bitteren Niederlage bedeuten; aber nicht p1 oder der Partnerschaft gegenüber, sondern sich selbst.

Das Verhalten von p2 gleicht einem Roulettespieler im Casino. Umso öfters der Einsatz verloren geht, umso größer wächst der Widerstand gegen den Verlust, dabei ist nicht mehr der Spekulationsgewinn wie zu Anfang wichtig. p2 sträubt sich vor der Vorstellung den kompletten Einsatz resp. Aufwand umsonst aufgewendet zu haben. Der endgültige Verlust bei einem Casinobesuch ist jedoch nicht mehr vermeidbar, wenn man feststellt, dass die Hosentaschen plötzlich leer sind, so verhält sich auch p2 in der Partnerschaft, es macht solange weiter bis die immaterielle Insolvenzgrenze erreicht ist. Dann ist Schluss. Beide (Casinobesucher und p2) trauern im Anschluss dem (eigenen) verlorenen, eingesetzten (materiellen/ immateriellen) Kapital hinterher.


Anmerkung von Augustus:

 der Sound während dies verfasst wurde

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Kommentare zu diesem Text

matwildast (37)
(07.08.17)
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 Augustus meinte dazu am 07.08.17:
Vielen lieben Dank für den Einblick in deine interssanten Gedankengänge. Ein kluger Casinospieler würde wahscheinlich ab einem Punkt nicht mehr weiter spielen wollen, obwohl er noch Geld in der Tasche hätte. Jedoch ist es sehr schwer den Verlust einzugestehen, weil die verlorene Geldmenge quasi schmerzt, dieser Wurm in einem Spieler verleitet ihn solange weiter zu spielen bis dieser die komplette Geldmenge verloren hat. Es bleibt ihm am Ende also nur der "Wurm" übrig. In Partnerschaften bleibt quasi auch dieser nagende "Wurm" zurück. Es ist selten, dass eine Partnerschaft bei halb verlorener "Geldmenge" ausseinandergeht. Typisch ists, dass bis zum kompletten Bankkrott gespielt wird. Es kommt noch der spekulative Gewinn dazu beim Casinospieler, bei den Partnern ist es die Hoffnung. Wobei es einen feinen Unterschied gibt, während er Casionspieler auf Glück und Zufall angewiesen ist, kann eine Partnerschaft durchaus bewusst ihr Glück herbeiführen.
Außerdem könnte er sich weigern den Mehraufwand zu leisten, ohne dass dies, wie in der Casinoanalogie mit Trennung gleichzusetzen wäre.

In der Praxis ist dieser Vorschlag kaum umsetzbar, denn es würde bedeuten, dass ein bestehendes Problem oder ein Dilemma einfach übergangen wird. Dieses Dilemma kehrt früher oder später jedoch wieder zurück. Der Aufwand ist quasi vorgegeben.

Ave
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