Böhmen

Bericht zum Thema Romantik

von  Rothenfels

Böhmen ist wieder so märchenhaft schön. Der Nebelduft lässt die Landschaft unwirklich wild erscheinen. Er liegt auf dichtgedecktem Hügeltann und tiefgewundenen Tälern. Am Himmel wirkt die Wintersonne wie eine fahle, ferne Scheibe, die nur scheint, aber nicht ist. Am liebsten wollte ich hineinwandern in diese andere, unbekannt-vertraute Welt. Zwischen moosbebilderten Bäumen führen unscheinbare Pfade vorbei an Seen und Feldern. Von Menschen verlassen, die hinter warmen Öfen geblieben sind, um im Kreis zu arbeiten, wird sie nur noch von denen begangen, die sich geradewegs hinauswagen, zu entdecken und unter den Tieren zu wandeln, die von alledem nichts wissen wollen. Heimat der Märchen und Sagen und der alten Götter, die nicht eifersüchtig sind. Ein Rückzugsort für Trolle und Kobolde, Faune und Feen - und schien dieser Bergkamm, der vorüberfliegt, so schroff und Fels und schwer, sich nicht eben geregt zu haben, als wollte er sich endlich doch erheben und den uralten Gevatter Schlaf vom Panzer schütteln? Krähen krächzen über brachem Feld, sie schwingen sich zum fernen Flug und wachen dann vom hohen Holz der ewigen Eiche. Am Rande des Weihers blickt ein Kranich zwischen Schilf und Schleier auf. Er mustert mich und zieht dann herrschaftlich zum Himmel hin. Dort sucht er dich am Horizont, wo die Welt nicht endet - sie beginnt jedoch in mir.


Anmerkung von Rothenfels:

Neoromantik

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 loslosch (26.12.17)
"Der Rückzugsort für Trolle und Kobolde, Faune und Feen - und schien dieser Bergkamm, der vorüberzieht, so schroff und Fels und schwer, sich nicht eben im Vorbeiziehen geregt zu haben, als wollte er sich endlich doch erheben und den uralten Gevatter Schlaf vom Panzer schütteln?"

an der satzstruktur solltest du arbeiten.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 26.12.17:
Ja, da hat Lothar recht, und auch einige der anderen Sätze sind etwas sehr holprig, zu verliebt in eine sehr maniriert wirkende Struktur. Zudem sind einge Adjektive einfach zu blumig, z.B. "moosbebildert", da hift auch der Zusatz "Neoromnatik" nichts, das ist knapp davor, kitschig zu sein! Neokitschig, von mir aus.

 Rothenfels antwortete darauf am 26.12.17:
Ja, das sind die erwarteten Reaktionen.
Aber das macht nichts. So war's halt.
Danke aber für den Hinweis mit dem Satz. Das doppelte "vorüberziehen" war wirklich unglücklich.

 niemand schrieb daraufhin am 26.12.17:
@ Dieter_Rotmund
Komisch, Loslosch schafft es zu kritisieren, ohne ins Persönliche zu gehen. Dein Kommentar klingt hingegen so, als ob es ein dichterisches Vergehen wäre, wenn man es wagt "kitschig" zu schreiben, wobei der Begriff "Kitsch" immer noch im Bereich der persönlichen Empfindung liegt.
Lothar hat übrigens recht mit seiner Kritik zur "Arbeit an der Satzstruktur". Aus dieser Sicht sollte der Text überarbeitet werden.
Aus der Sicht Kitsch, oder nicht muss nichts getan werden.
LG niemand

 Rothenfels äußerte darauf am 26.12.17:
Danke für deinen Kommentar in beiderlei Bezug. Ich werde den Text in einer ruhigen Minute nochmal lesen und ggf. überarbeiten.

LG,
TvR
ues (34)
(26.12.17)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 26.12.17:
"völkisch" würde als Beschreibung des Texts vielleicht auch passen, oder?

Ist "Hügeltann" ein richtiges Wort, Rothenfels? Oder eine Erfrindung von dir? Gefällt mir ganz gut.

 Rothenfels meinte dazu am 26.12.17:
Vielen Dank ues.
Zugegebenermaßen verstehe ich die Kritik an der sprachlichen Form. Ist eben im Bus auf Handy geschrieben. Ich gehe nochmal drüber.

Den Begriff "völkisch" verbitte ich mir aber.
Er ist völlig unpassend, da mein Text weder politisch noch ethnisch wertend ist. Möglicherweise beziehst du es auf die offizielle Übersetzung von "Česko", die da "Böhmen" lautet. Ein traditioneller Name, der verunglimpft wurde, aber deshalb nicht dem völkischen oder national(sozial)istischen Sprachgebrauch überlassen werden sollte.

Und ja, Hügeltann ist ein Neologismus von mir. Zumindest kenne ich das Wort sonst nicht. Danke in dieser Hinsicht.

TvR

 niemand meinte dazu am 26.12.17:
@ Rothenfels
Das mit dem "völkisch" das ist typisch für Dieter und so einige hier,
die andere gerne und fix in die Nazi-Ecke schieben würden.
Das sind die, die alles über andere und dann auch noch besser wissen, als die Betreffenden selbst.
Da kann man sich nur an die Stirn tippen ...
LG niemand
ues (34) meinte dazu am 26.12.17:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Rothenfels meinte dazu am 26.12.17:
Oh, das habe ich schon bemerkt, nur nicht ganz deutlich in meiner Antwort differenziert. Keine Angst! Danke auch nochmal für die Bemerkung, mein Text sei "u. a. zu ausgeklügelt geschrieben". Es ist schön zu lesen, dass die Gedanken, die in den Text gelegt worden sind, zumindest teilweise auch so erkannt werden. Das ist eigentlich das größte (wenn auch unbestimmte) Lob.

LG,
TvR
ues (34) meinte dazu am 27.12.17:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
9miles (53) meinte dazu am 27.12.17:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 idioma (27.12.17)
"Böhmen ist wieder so märchenhaft schön."
wieder so schön - also schön wie immer bzw. jedes mal, wenn der Ich-Erzähler in Böhmen weilt. Der Ich-Erzähler hat also einen engen persönlichen Bezug zu Böhmen. Es ist nicht nur schön, sondern "märchenhaft schön". Wenn das kein Kitschbegriff aus einem Reiseprospekt ist, erwartet man einen Bezug zu alten Traditionen und überlieferten Sagen.....
Es folgt aber "Nebelduft".
Bei aller Liebe zu schönen Worten, ist "Duft" keine wesentliche Nebeleigenschaft, durch Nebelfeuchtigkeit duften Wald und Moos besonders, aber Nebel selbst duftet eigentlich nicht. Allerdings kann eine vernebelte Landschaft duftig zart aussehen. Dass mit dem Begriff "Nebelduft" tatsächlich ein optischer Eindruck gemeint ist, beweist seine Verwendung im Satz als optisches Erscheinungsbild :
"Der Nebelduft lässt die Landschaft unwirklich wild erscheinen."
Dieser duftig zarte Nebel unterstützt aber ganz unerwarteter Weise einen optischen Eindruck von der "Wildheit" (!) dieser Landschaft. Auch die Besonderheit unwirklicher Wildheit im Gegensatz zu wirklicher Wildheit gibt mir Rätsel auf.
Ich würde diesen zweifelhaften "Nebelduft" arg gern hinter mir lassen, aber nein : ER beherrscht auch noch den nächsten Satz : "ER liegt auf wälderbewachsenem Hügeltann und tiefgewundenen Tälern." Ja, das ist wirklich eine wunderschöne Wortschöpfung, dieser "Hügeltann", aber leider unerträglich in Verbindung mit dem vollkommen überflüssigen Adjektiv "wälderbewachsen", was das Bild des dichten hügeligen Tannenwalds nicht unterstützt sondern vielmehr stört.
Außerdem sollte er, dieser Nebelduft, nicht auf sondern IN den tiefgewundenen Tälern liegen, ausdrucksvoll "tiefgewunden" beschrieben sind sie unbedingt eine zusätzliche eigene Ortsbestimmung des Nebels wert.
"Am Himmel IST die Wintersonne nur eine fahle, ferne Scheibe, die nur scheint, aber nicht IST. "
Dieser Satz I S T GRAUSAM, denn :
Im ersten Teil "Am Himmel IST die Wintersonne......" wird dieses IST gänzlich schlicht und gewöhnlich verwendet.
Im letzten Teil "... die nur scheint, aber nicht IST." kann dasselbe schlichte Wort IST ganz unmöglich seine ausdrucksvoll existenzielle Bedeutsamkeit zur Beschreibung dieser nur fahl nur schemenhaft erscheinenden Sonne entfalten.
Insgesamt suggerieren diese einführenden Sätze bisher den Eindruck eines weiten Ausblicks über den nebligen böhmischen Hügeltann.
"Am liebsten wollte ich hineinwandern in diese andere, unbekannt-vertraute Welt." Zunächst nur ein Wunsch im Konjunktiv. Die Landschaft wird zur "anderen" Welt, die zugleich unbekannt und vertraut ist. Noch während man über diesem simultanen Widerspruch rätselt, befindet man sich plötzlich bereits mit dem Ich-Erzähler auf "unscheinbarem Pfad" und in Nahsicht mit schön moosbebilderten Baumstämmen.
Sie..... Sie...... sie...... Sie....... :-//
eben diese andere, unbekannt-vertraute Welt........
sie wird "begangen"........
"spazieren" geht man jedoch eher mit dem Hund an der Leine im Park, oder ???
" so schroff und Fels und schwer " ???
" sie ( die Krähen) schwingen sich zum fernen Flug und wachen dann vom hohen Holz der ewigen Eiche."
>>> schwingen sich AUF zum Flug IN DIE FERNE.....
wenn sie aber dann doch auf der Eiche wachend zu sehen sind, kann das kein "ferner Flug" gewesen sein :-//
Es reicht.............
Der Text enthält zwar einige bestechend schöne poetische Worte und Wendungen, ist jedoch bei genauerem Hinsehn bzw. Lesen sehr sehr fragwürdig, SCHADE !
idi

 Rothenfels meinte dazu am 27.12.17:
Hallo idi,
vielen Dank für dein zunächst ehrliches Bemühen. Zu Beginn deines Kommentares merkt man, dass du dich mit dem Text auseinandersetzen willst, schließlich aber verlierst du die Lust und deine Kommentare somit an Konstruktivität. Dass dich die Darstellung des Textes emotional sehr angeschlagen zu haben scheint, entnehme ich der Art der Kommentierung: den zunehmenden Ellipsen, der Großschreibung und der auffällig aggressiver werdenden Interpunktion. Ich sollte meine Texte wohl stärker überarbeiten, bevor sich Menschen daran verletzen. ;)

Vieles, das du schreibst, ist aber für mich als Kritik nachvollziehbar oder zumindest kann ich teilweise darauf eingehen. Das will ich im Folgenden probieren:

"Böhmen ist wieder so märchenhaft schön."
wieder so schön - also schön wie immer bzw. jedes mal, wenn der Ich-Erzähler in Böhmen weilt.
Tatsächlich ist dies nicht der erste Text, den ich über mein  Märchenland schreibe. Auch dem lyrischen Ich ist es "unbekannt-vertraut". Eine Welt, die fremd, aber gleichzeitig eigen ist. Dieses Paradoxon soll eine Ahnung ausdrücken statt eines bewussten Kennens. Ein Gefühl bestimmt das Kognitive.
Wenn das kein Kitschbegriff aus einem Reiseprospekt ist, erwartet man einen Bezug zu alten Traditionen und überlieferten Sagen.....
"Heimat der Märchen und Sagen und der alten Götter, die nicht eifersüchtig sind. Ein Rückzugsort für Trolle und Kobolde, Faune und Feen."
Es folgt aber "Nebelduft". Bei aller Liebe zu schönen Worten, ist "Duft" keine wesentliche Nebeleigenschaft [...] Dass mit dem Begriff "Nebelduft" tatsächlich ein optischer Eindruck gemeint ist, beweist seine Verwendung im Satz als optisches Erscheinungsbild
Tatsächlich hat "Duft" im Poetischen die Nebenbedeutung des Nebligen und ist keine Erfindung von mir. Goethe verwendet es in "Willkommen und Abschied" ("sah kläglich aus dem Duft hervor"), Bürger benutzt es in "Der wohlgesinnte Liebhaber" ("In Nebelduft und Nacht versank"). Musst du nur mal googlen. Hier ein Auszug aus Hoffmanns  Wörterbuch der deutschen Sprache. Tatsächlich handelt es sich hier eher um eine Tautologie als um ein Zeugma.
aber leider unerträglich in Verbindung mit dem vollkommen überflüssigen Adjektiv "wälderbewachsen"
Stimmt, habe ich geändert. Hier übrigens noch eine Anmerkung zu den Adjektiven: ggf. ist aufgefallen, dass viele Alliterationen durch teilweise "unorthodoxe" Adjektive gesetzt wurden. Das ist eine Anlehnung an den germanischen Stabreim (z.B. in der Edda) und damit als Bezug zu "mythologischen" Formen konzeptionell so angelegt.
Außerdem sollte er, dieser Nebelduft, nicht auf sondern IN den tiefgewundenen Tälern liegen, ausdrucksvoll "tiefgewunden" beschrieben sind sie unbedingt eine zusätzliche eigene Ortsbestimmung des Nebels wert.
Ob jetzt "auf" oder "in" ist ja tatsächlich eher eine Spitzfindigkeit. Das LI befindet sich allerdings zu diesem Zeitpunkt noch außerhalb dieser Welt. Der Nebel liegt hier also für den Betrachter zunächst einmal "oben auf". Man kann aber durchaus auch ein "in" argumentativ vertreten.
Im ersten Teil "Am Himmel IST die Wintersonne......" wird dieses IST gänzlich schlicht und gewöhnlich verwendet. [...]
Point taken und verändert. Danke.
Sie..... Sie...... sie...... Sie....... :-//
Ist überarbeitet.
eben diese andere, unbekannt-vertraute Welt........
sie wird "begangen"........
Sie wird begangen, allerdings nicht zwangsläufig vom lyrischen Ich, sondern "nur noch von denen [...], die sich geradewegs hinauswagen, zu entdecken". Spätestens an dieser Stelle hattest du scheinbar leider die Lust verloren, genauer auf den Text einzugehen, denn die Kritik(?) wird bestenfalls undeutlich. Ich muss erraten, warum du diese Textzeilen erwähnst.
"spazieren" geht man jedoch eher mit dem Hund an der Leine im Park, oder ???
Ja, das störte mich zunächst auch. Ich habe es des Reimes Willen drin gelassen, nun aber entfernt.
" so schroff und Fels und schwer " ???
???
wenn sie aber dann doch auf der Eiche wachend zu sehen sind, kann das kein "ferner Flug" gewesen sein :-//
Wer behauptet, dass die Eiche "nah" sein muss? Was ist ein "ferner Flug"? Hier möchte ich mal vorsichtig Argwohn vorwerfen.
Es reicht.............
Offensichtlich.
Der Text enthält zwar einige bestechend schöne poetische Worte und Wendungen
Danke.
, ist jedoch bei genauerem Hinsehn bzw. Lesen sehr sehr fragwürdig, SCHADE !
Ist "fragwürdig" das richtige Wort?
Ich habe einige deiner Kommentare beachtet, so weit sie konstruktiv und nachvollziehbar waren. Wie oben bereits benannt beginnst du auch mit scheinbar ehrlichem Bemühen. Das Ende des Kommentares ist aber leider weder das eine (konstruktiv) noch das andere (nachvollziehbar).
Beste Grüße,
TvR

Antwort geändert am 27.12.2017 um 11:31 Uhr

 idioma meinte dazu am 27.12.17:
Danke für Deine ausführliche Antwort.

Nochmals zum "Nebelduft" : Mögen dies poetische Wort mehrere Schriftstellergenies überaus passend verwendet haben , ich zweifle dennoch mit Recht daran, ob dieser Ausdruck geeignet ist, ausgerechnet die unwirkliche WILDHEIT einer Landschaft zu charakterisieren !

Wenn mein Wunsch nach differenzierten Ortsbestimmungen "spitzfindig" ist, dann ist Deine mangelnde Differenzierung enttäuschend nachlässig !
Wenn Hügel und Täler so ausdrucksvoll mit Adjektiven genannt werden, darf der Nebel doch gerne dem Auf und Ab durch zweierlei Ortsbestimmungen folgen :
"Er liegt AUF dichtgedecktem Hügeltann und IN tiefgewundenen Tälern."
oder :
" Er liegt AUF dichtgedecktem Hügeltann und BIS HINAB IN tiefgewundene Täler. "
oder :
"Er verschleiert zart den dichtgedeckten Hügeltann und SAMMELT SICH IN tiefgewundenen Tälern. "
Aber sicherlich fällt Dir etwas noch Besseres dazu ein.

" so schroff und Fels und schwer " ???
Ich dachte 3 Fragezeichen genügen, dass Du diese Stelle nochmals überdenkst.
Ich wundere mich über das Substantiv zwischen zwei Adjektiven dicht verbunden und zwangsvereinheitlicht durch zweimaliges "und".
Über "diesen Bergkamm, der vorüberfliegt" habe ich mich übrigens auch sehr sehr gewundert und verstand das erst durch Deinen Antwortkommentar an jemand anderes : Du sagst,
dass Du eigentlich im Bus gesessen und den Text ins handy geschrieben hast. Wieviel vom Landschaftserlebnis ist nur vorgetäuscht ? da nicht real "erwandert" bzw. nicht wirklich "begangen" , sondern zwischen Dir und dem "Nebelduft" eine enttäuschend trennende Busfensterscheibe
"Am liebsten wollte ich hineinwandern..."
dieser Satz ist und bleibt also ein echter da unrealisierter Konjunktiv

" Was ist ein "ferner Flug"? "
Genau diese Frage gebe ich Dir 1 : 1 zurück !
DU SELBST schreibst :
"Krähen krächzen über brachem Feld, sie schwingen sich zum fernen Flug...."
Ich habe - eben weil ich mir die oben genannte Frage stellte -
in meinem Kommentar diesen "fernen Flug" mit Blockbuchstaben verändert :
>>> schwingen sich AUF zum Flug IN DIE FERNE..... ( s.o. )
Wenn Du die Wachsamkeit der später auf hohem Holz hockenden Krähen wahrnimmst, kann die Eiche nicht wirklich fern von Dir sein. Ich würde an Deiner Stelle nur vom Auffliegen der Krähen schreiben ohne die Ferne zu nennen
und würde die Beschreibung ihrer Wachsamkeit nochmals überdenken :
"und wachen dann vom hohen Holz der ewigen Eiche."
Vergleiche bitte z.B.
" ich wache dann vom hohen Festungsturm."
Der Vergleich verdeutlicht die ungute Präposition
" VON irgendetwas wachen "
Man kann von hoch oben herabäugend ÜBER irgendetwas wachen oder irgendetwas BEwachen.........

"Fragwürdig" ist das richtige Wort, denn es klingt konstruktiver als "mangelhaft"

Meine eingestreuten Blockbuchstaben sind kein Zeichen von Aggressivität, sondern Folge mangelhafter Computer-Kenntnisse : Ich weiß wirklich nicht, wie ich statt Blockschrift lieber kursiv schreiben oder Worte unterstreichen kann, um Korrekturen bzw. einzelne Worte als Änderungen hervorzuheben.

Mein Kommentar gestern wurde von meiner Müdigkeit weit nach Mitternacht beendet. Sonst hätte ich auch noch am Kranich rumgemeckert und sogar noch gesagt, dass der letzte Satz gemessen an seinem bedeutungsvollen persönlichen Inhalt extrem hölzern formuliert ist.
idi

 Rothenfels meinte dazu am 27.12.17:
Nochmals zum "Nebelduft" [...] ich zweifle dennoch mit Recht daran, ob dieser Ausdruck geeignet ist, ausgerechnet die unwirkliche WILDHEIT einer Landschaft zu charakterisieren !
Ich denke, es wird bestimmter, wenn man "wild" nicht als "aggressiv", "stürmisch" oder "chaotisch", sondern besser mit  "nicht domestiziert, nicht kultiviert, nicht [durch Züchtung] verändert" übersetzt. Jetzt passender zum Nebelduft?
"Er liegt AUF dichtgedecktem Hügeltann und IN tiefgewundenen Tälern."
oder :
" Er liegt AUF dichtgedecktem Hügeltann und BIS HINAB IN tiefgewundene Täler. "
oder :
"Er verschleiert zart den dichtgedeckten Hügeltann und SAMMELT SICH IN tiefgewundenen Tälern. "
Also, du möchtest zu "auf ... Hügeltann" noch ein "in ... Tälern"? Das habe ich bis anhin nicht so verstanden. Aber das wäre sicherlich denkbar. Auch nötig? Ich überleg's es mir.
"so schroff und Fels und schwer " ???
Ich dachte 3 Fragezeichen genügen, dass Du diese Stelle nochmals überdenkst.
Ich habe durchaus verstanden, was dir seltsam anmutet, allerdings ist das genau so gewollt. Deswegen habe ich es ja so formuliert. Ich sehe noch kein Argument, das zu ändern. Drei Fragezeichen überzeugen mich noch nicht.
Über "diesen Bergkamm, der vorüberfliegt" habe ich mich übrigens auch sehr sehr gewundert und verstand das erst durch Deinen Antwortkommentar an jemand anderes : Du sagst, dass Du eigentlich im Bus gesessen und den Text ins handy geschrieben hast.
Teil 1: Ja, es ist nicht ganz verständlich für den außenstehenden Leser, dass dies im Vorbeifahren/-ziehen betrachtet wird. Könnte/Sollte man ggf. stärker hervorheben oder entfernen.
Wieviel vom Landschaftserlebnis ist nur vorgetäuscht ? da nicht real "erwandert" bzw. nicht wirklich "begangen" , sondern zwischen Dir und dem "Nebelduft" eine enttäuschend trennende Busfensterscheibe
Mal abgesehen von der Trennung zwischen Autor und Protagonist, ist ggf. ist das Konzept der Romantik noch nicht ganz klar. Einige würden behaupten, selbstverständlich habe der Autor diese Situation nicht selbst miterlebt. Andere würden mit derselben Vehemenz dafür argumentieren. Ich behaupte, das eigentlich Romantische besteht darin, diese Grenze nicht zu definieren. Was war echt, was war erdacht? Alles? Nichts? Kommt's drauf an?
"Am liebsten wollte ich hineinwandern..."
dieser Satz ist und bleibt also ein echter da unrealisierter Konjunktiv
Und ist nicht gerade der Konjunktiv der eigentlich romantische Modus?
Wenn Du die Wachsamkeit der später auf hohem Holz hockenden Krähen wahrnimmst, kann die Eiche nicht wirklich fern von Dir sein.
Warum nicht? Das kann man doch auch aus der Ferne erkennen? Je nach Ferne natürlich.
Man kann von hoch oben herabäugend ÜBER irgendetwas wachen oder irgendetwas BEwachen.........
Oder man kann wachen statt zu schlafen. So viele Möglichkeiten!
"Fragwürdig" ist das richtige Wort, denn es klingt konstruktiver als "mangelhaft"
Wenn "fragwürdig" als Synonym für "mangelhaft" stehen soll, dann ist es definitiv nicht das richtige Wort. Es ist weder konstruktiver, noch trifft es das, was du eigentlich sagen willst.
Meine eingestreuten Blockbuchstaben sind kein Zeichen von Aggressivität, sondern Folge mangelhafter Computer-Kenntnisse : Ich weiß wirklich nicht, wie ich statt Blockschrift lieber kursiv schreiben oder Worte unterstreichen kann, um Korrekturen bzw. einzelne Worte als Änderungen hervorzuheben.
{b}fett{/b}
{i}kursiv{/i}
{u}unterstrichen{/}
Wenn du statt der geschweiften nun eckige Klammern benutzt, hat es die entsprechende Wirkung. Das steht übrigens auch links an der Seite, wenn du einen neuen Text schreibst, falls es dir mal entfallen sollte.
Mein Kommentar gestern wurde von meiner Müdigkeit weit nach Mitternacht beendet. Sonst hätte ich auch noch am Kranich rumgemeckert und sogar noch gesagt, dass der letzte Satz gemessen an seinem bedeutungsvollen persönlichen Inhalt extrem hölzern formuliert ist.
Na, zum Glück war's schon so spät!
LG,
TvR

 idioma meinte dazu am 28.12.17:
Danke für die wertvollen Hinweise !
Es funktioniert !!!!!!!!!!!!! [/u]
allerdings a bissl mühsam.......
Aggressivitität en bloc ist deutlich bequemer,
- aber was tut man nicht alles fürs liebe image...........
idi

 Rothenfels meinte dazu am 28.12.17:
Jetzt nur noch eines: Satzzeichen sind keine Rudeltiere. Wenn du das beherzigst, bleibt mir der Augenkrebs erspart. ;)

LG,
TvR

 EkkehartMittelberg (27.12.17)
Lieber TvR, dein Text muss poetische Substanz haben. Andernfalls hätte er nicht vo viele ausführliche kritische Kommentare erhalten.
Ich habe schon bessere romantische Landschaftsschilderungen gelesen, aber dieser Text könnte zu den besseren gehören, wenn du dir die Mühe machen möchtest, ihn unter Einbeziehung der kritischen Anregungen zu überarbeiten.
Mich perönlich störr der Tiefsinn mit den Tieren, "die von alledem nichts wissen wollen". Ich würde das "wollen" streichen.
LG
Ekki

 Rothenfels meinte dazu am 27.12.17:
Lieber Ekki, dein Kommentar ist deutlich zu wohlgesonnen, dass du kritische Kommentare als Zeichen für poetische Substanz erkennen willst. ;) Tatsächlich soll es sich hier eigentlich kaum um eine Landschaftsschilderung handeln - zumindest nicht in erster Linie.
Ich finde ja gerade das "wollen" passt so schön und ich habe es extra hinzugefügt. Es suggeriert, dass Tiere sich bewusst gegen die kultivierte, unechte, unnatürliche Welt entscheiden. Vorbildhaft für den Menschen.
LG,
TvR

 Diablesse (12.01.18)
"Am Himmel wirkt die Wintersonne wie eine fahle, ferne Scheibe, die nur scheint, aber nicht ist. "
Mein Lieblingssatz. Erinnert mich an ein Acryl, das ich vor Jahren gemalt hab.
Liebe Grüße!

 Rothenfels meinte dazu am 14.01.18:
Danke und liebe Grüße zurück! :)

 Dieter_Rotmund (13.11.20)
Ich weiss nicht. Muss Neoromantik sich unbedingt so vieler blumiger Adjektive bedienen?

 Rothenfels meinte dazu am 13.11.20:
Nein, muss nicht - siehe Rilke.
Darf aber, denke ich.

Danke aber für deinen Kommentar,
TvR

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 14.11.20:
Ich find's schrecklich.

 Rothenfels meinte dazu am 14.11.20:
Ich glaube, das ist in deinem ersten Kommentar durchgekommen. Aber der Text ist ja auch nicht dazu da, um dir zu gefallen. Zumal das ja auch keine begründete und konstruktive Kritik ist, sondern dein Empfinden.

Ich verstehe nur nicht, warum du nach drei Jahren diesen und keinen anderen Text von mir nochmal kommentierst und zwar ohne jeden Gehalt.  niemand hatte es damals schon ganz treffend ausgedrückt: andere schaffen es zu kritisieren, ohne persönlich zu werden. Du nicht.

Es scheint, es hat sich in drei Jahren nichts geändert. Dein Kommentar wirkt, als würdest du Texte suchen, um deinen persönlichen Geschmack anderen aufdrängen und zwar so, dass du dich dadurch überlegen und die anderen sich schlecht fühlen können.

Komm bitte wieder, wenn du an ernsthafter und konstruktiver Rückmeldung interessiert bist.

Danke

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 14.11.20:
Wieso persönlich? Wir kennen uns doch gar nicht!
Habe mir auch meinen alten Kommentar nochmals durchgelesen - auch dieser ist unpersönlich. Ich halte die Verwendung blumiger Adjektive für fast jeden Text eine miserable Wahl, in der ernsthaft verlegten Hochliteratur findet man das so gut wie nicht. Deswegen musst du dich nicht schlecht fühlen. Es geht mir nur um den Text!

Die Funktion "Zufallstext" stößt mich in letzter Zeit immer wieder auf Texte, die ich bereits vor Monaten oder gar Jahren las.

 Rothenfels meinte dazu am 14.11.20:
"Persönlich", weil deine Rückmeldung ein unbegründetes, subjektives Empfinden widerspiegelt, anstatt textimmanent zu argumentieren. Dein Empfinden ist aber eine persönliche Bewertung, keine nachvollziehbare Beurteilung. Daher ist deine Antwort als pauschale Abwertung zu verstehen, nicht als sachlich-konstruktive Kritik.

Der einzige andere Punkt (der ebenfalls nicht ausgeführt oder begründet ist) wäre der, dass man das man das unter dem Begriff "Neoromantik" nicht macht. Das hast du zwar nicht gesagt, aber das habe ich jetzt mal aus deinem "Muss Neoromantik sich unbedingt so vieler blumiger Adjektive bedienen?" herausgelesen.

Zunächst muss ich sagen, dass ich den Begriff gewählt hatte, als ich noch nicht wusste, dass es soetwas wie Neoromantik tatsächlich gibt. Allerdings versucht (Neo-)Romantik eine Verklärung der wirklichen Welt. (Neo-)Romantiker arbeiten daher viel mit Symbolik, Neologismen, Metaphorik, kurz: schöpferische Bildlichkeit, um der Realität zu entfliehen und eine Welt zu kreieren, die ähnlich, aber anders, in deren subjektiven Empfinden besser, ist. Das muss nicht so sein, ich denke aber, dass das durchaus passend sein kann - wie ich dir auch geantwortet habe.

Das kannst du "schrecklich" finden, wie du möchtest (das sei dir übrigens unbenommen), aber solange du nicht eine nachvollziehbare und begründete Argumentation hast, inwiefern das in diesem Text deplatziert ist, brauchst du nicht nochmal die selbe persönliche Empfindung schreiben, die du vor drei Jahren schon pauschalisierst geäußert hast, die keinen Mehrwert hat und einzig der Abwertung dient.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram