Begreifen

Gedicht zum Thema Verlust

von  tigujo

1.3.2019

Abends,
als das Dämmerlicht sich nach und nach ergab,
saß ich still an ihrem Bett und sie, sie lag im Grab.

Saß ich still an ihrem Bett, getrennt von ihr für immer.
Dunkelheit verband uns noch, auch 's leere Bett im Zimmer.

Es war still, ich saß am Bett und ich vergaß ihr Grab -
abends, als schlußendlich ich mich nach und nach ergab.

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Kommentare zu diesem Text


 princess (03.03.19)
Hallo tigujo,

manchmal ist es größte Herausforderung, den Widerstand aufzugeben. Vom Klang her erinnert dein Gedicht mich ein wenig an Ludwig Hirsch.

Liebe Grüße
p.

 tigujo meinte dazu am 03.03.19:
Widerstandsarbeit ;)
Danke, werd mir gleich Ludwig Hirsch Texte näher anschauen...
lg tigujo
Stelzie (55)
(03.03.19)
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 tigujo antwortete darauf am 03.03.19:
War es Meister Eckhart, der meinte, wärst du Stille, wäre dir geholfen? Danke für deine Empfindung :)
lg tigujo

 monalisa (03.03.19)
Hallo Tigujo,
ein leeres Bett, ein leerer Stuhl ... alles erinnert an die Person, die nicht mehr da ist. Umso unbegreiflicher erscheint uns, dass das Leben einfach so weiter geht, ungerührt.

Liebe Grüße
mona

 tigujo schrieb daraufhin am 03.03.19:
Veränderung gegenüber sind wir alle ein wenig widerborstig, oh ja. Danke für deine Worte :) lg tigujo

 Peer (03.03.19)
Es bleibt die Hoffnung auf ein Wiedersehen.
LG Peer

 tigujo äußerte darauf am 03.03.19:
Ob mein LI darauf hofft? Gut möglich, dass es diesen Trost braucht... Danke dir fürs Vorbeischauen :) lg tigujo

 Isaban (03.03.19)
Hallo tigujo,

ich mag deinen Text nicht durch Kritik zerlegen, er fühlt sich in solch hohem Maße emotional an, dass man sich kaum getraut, ihn zu kommentieren.

Falls du da wirklich irgendwann mal am Text arbeiten möchtest, hier - natürlich nur zur Anregung - eine Fassung, an der ich ein kleines bisschen gefeilt habe.

Lieben Gruß
Isaban

Abends,
als das Dämmerlicht sich nach und nach ergab,
saß ich still an ihrem Bett. Sie lag im Grab.

Saß ich still an ihrem Bett, geteilt für immer,
durch Dunkelheit verbunden und das leere Bett im Zimmer.

Es war still, ich saß am Bett und ich begrub ihr Grab,
abends, als ich mich dann nach und nach ergab.

Kommentar geändert am 03.03.2019 um 13:13 Uhr

 loslosch (03.03.19)
dem begreifen geht das greifen voraus. erst wer gegriffen hat, kann be-greifen.

leider fällt mir im moment keine "griffigere" überschrift ein.

Kommentar geändert am 03.03.2019 um 19:35 Uhr

 tigujo ergänzte dazu am 04.03.19:
danke, lo, da schwingt was mit, will dem nachgehen... Ich suche Halt in Wiktionary:


begreifen

Bedeutungen:

[1] etwas oder jemanden mit dem Verstand erfassen
[2] in sich begreifen: etwas umfassen, beinhalten

Herkunft:

Aus mittelhochdeutsch begrīfen, das wiederum aus althochdeutsch bigrīfan für mit dem Verstand ergreifen stammt. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Guter Stubser, ich versuche es einzuordnen: also erst ist man ergriffen, jedoch kann der Verstand noch nicht mit, und später, nach Verarbeitung, hat er die Realität eingeholt, und begreift.

Eventuell kann man die Verarbeitung als "greifen" sehen, das du vermisst?

lg ger
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