Sein Leben bloggend in einer Ecke seines Wohnklos ausleben

Erzählung zum Thema Respekt

von  toltec-head

Ich bin nicht einmal richtig nichts geworden und jetzt lebe ich mein Leben bloggend in dieser Ecke meines Wohnklos aus und tröste mich damit, dass es einem intelligenten Menschen des 21. Jahrhunderts unmöglich ist, irgendetwas zu werden, nicht einmal richtig nichts. Nur Idioten machen heute Karrieren oder Antikarrieren.  Ein Manager kommt mir nicht weniger verächtlich vor als ein Hartz4-Junkie oder jemand, der es sich in den Geisteswissenschaften bequem gemacht hat. Ein intelligenter Mensch des 21. Jahrhunderts fühlt die moralische Verpflichtung lose gekoppelt zu sein. Er wird charakterlos in einem solchen Grade sein, dass er es sogar verschmäht, den sozialen Rebellen zu spielen. Oder Kritik in irgendeiner Form zu üben. Oder auf Esoterik umzusatteln. Er wird seinen kleinen Job haben und abends seine kleinen Gedichte schreiben. Meine kleinen Gedichte, die ich abends so schreibe, mögen Scheiße sein. Aber, Entschuldigung, meine eigentliche Profession ist das Kindergeldrecht, ich bin Absolvent der Fachhochschule für Verwaltungswissenschaften in Hildesheim, und schreibe abends nur so zum Spaß. Man frage einmal einen unserer richtigen Schriftsteller, ob sie abends sich so zum Spaß auch noch über neusten Entwicklungen der Rechtsprechung zum Kindergeldrecht auf dem Laufenden halten? Nein. Warum nicht? Weil sie eben limitiert sind. Weil sie etwas geworden sind, mit dem sie sich voll und ganz identifizieren. Und jeder, der sich mit etwas voll und ganz identifiziert, und sei es der aller größte Kapitalismuskritiker oder Universitätsprofessor, der aus der Formel einer verkrachten Schriftstellerexistenz "I prefer rather not" eine ganze erfolgreiche Philosophie gemacht hat, mit der er jetzt von Kongress zu Kongress reist, ist in meinen Augen limitiert und ein Idiot. Dies ist meine Angestelltenexistenz-mit-40-Überzeugung. Ich bin jetzt 40 Jahre alt. Na und? Leben solange man noch nicht 40 ist banal. Erst, wenn man schlecht zu riechen anfängt, wird´s langsam interessant. Ich sage dies in das Gesicht aller Greta Thunbergs dieser Welt. Die ganze Erde kommt mir wie eine Greta Thunberg vor, welche Dinge wie Kapitalismus und Klimaerwärmung absichtlich wie Pickel in ihrem Gesicht, wenn auch unbewusst, hervorbringt, um diese dann genüsslich auszudrücken, so dass es so richtig schön in das Gesicht des Nachbars spritzt. Ich habe das Recht dies zu sagen. Ich rieche schlecht. Mir fallen die Haare aus! Dafür wachsen mir welche aus der Nase... Und den Ohren... Wartet! Ich muss erst Luft holen...

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Kommentare zu diesem Text

Nadel (31)
(29.03.19)
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