Die Abwesenheit schmeckt grau auf der Zunge
Skizze
von unangepasste
Kommentare zu diesem Text
Ich war schon immer ein Freund der Synästhesie und finde die Metapher genial, dass etwas grau schmeckt.
Servus
Ekki
Servus
Ekki
Vielen Dank! Ich bin auch ein Freund von Synästhesie und habe als Kind auch tatsächlich zum Teil so empfunden. Leider ist nur wenig davon übriggeblieben, aber z. B. ist der A-Moll-Akkord für mich bis heute dunkelblau.
Viele Grüße
Viele Grüße
Das ist ein sehr eindrucksvoller Text über die Gefühlswelt nach einer Trennung, ganz ohne die Nebelatmosphäre deiner Gedichte. Dafür bekommst du von mir eine Eins mit Stern. LG Gina
Der Text berührt mich sehr. Das hängt unter anderen mit der Farbe Grau zusammen, der man ja unter anderem auch Neutralität nachsagt. Manche Modefotographen tauschen vorübergehend den Hintergrund gern mal mit einem neutralen Grau aus. Auf diese Art und Weise kontrollieren sie die Wirkung des Zusammenspiels der anderen Farben.
So gesehen sagst du mir in dem Text, dass Anwesenheit Fremder den Hintergrund neutralisiert. Und somit auch dem Vordergrund immer wieder anders prägt. Vielleicht so, wie man selber gerade empfindet.
Diesen Gedanken finde ich sehr, sehr spannend. Denn er betont zugleich , wie stark Anwesenheit die gegenseitigen Gefühle prägt!
Gerade fällt mir wieder ein, dass ich früher meist das Feedback Fremder voraussagen konnte, wenn sie einen meiner Texte in meiner Anwesenheit lasen. Selbst wenn ich mich von ihnen anwendete! - Vielleicht konnte ich fremdes Feedback deshalb voraussagen, weil es tatsächlich von MEINER (jeweils anders gestimmten) Anwesenheit geprägt wurde!!!
Heute, wo ich die Texte meist per Mail verschicke, verkümmert diese erstaunliche Fähigkeit leider...
lg
So gesehen sagst du mir in dem Text, dass Anwesenheit Fremder den Hintergrund neutralisiert. Und somit auch dem Vordergrund immer wieder anders prägt. Vielleicht so, wie man selber gerade empfindet.
Diesen Gedanken finde ich sehr, sehr spannend. Denn er betont zugleich , wie stark Anwesenheit die gegenseitigen Gefühle prägt!
Gerade fällt mir wieder ein, dass ich früher meist das Feedback Fremder voraussagen konnte, wenn sie einen meiner Texte in meiner Anwesenheit lasen. Selbst wenn ich mich von ihnen anwendete! - Vielleicht konnte ich fremdes Feedback deshalb voraussagen, weil es tatsächlich von MEINER (jeweils anders gestimmten) Anwesenheit geprägt wurde!!!
Heute, wo ich die Texte meist per Mail verschicke, verkümmert diese erstaunliche Fähigkeit leider...
lg
Kommentar geändert am 25.11.2019 um 07:00 Uhr
Deiner Folgerung zur Farbe Grau und der Abwesenheit kann ich nur zustimmen. Abwesenheit neutralisiert. Das sehe ich auch so. Eine interessante Überlegung in der Tat. Auf irgendeine Weise prägt uns jeder um ums herum.
Ich hatte meinen Text korrigiert, während du geantwortet hast. wie gesagt, gerade denke ich über die noch viel interessantere Vermutung nach, dass auch meine Anwesenheit das fremde Feedback prägte. Und zwar so, wie ich mich gerade fühlte.
Das bedeutet folgerichtig, dass das fremde Feedback von der Qualität der Beziehung BEIDER Menschen im Raum geprägt wird!!!!
Ich bin vermutlich recht sensitiv veranlagt und nahm die Spannungen im Raum wahr, bevor diese sich im Feedback ebenfalls (mit) ausdrücken.
Auf deinen Text bezogen heißt das, dass man alles leicht abgeändert empfindet, wenn ein sehr vertrauter Mensch für immer geht....!!!
Und zugleich mache ich mir bewusster, wie unterschiedlich das ehrlichste Feedback ausfällt, je nachdem, ob es im persönlichen oder schriftlichen Kontakt erfolgt... wirklich spannend....
lg
Das bedeutet folgerichtig, dass das fremde Feedback von der Qualität der Beziehung BEIDER Menschen im Raum geprägt wird!!!!
Ich bin vermutlich recht sensitiv veranlagt und nahm die Spannungen im Raum wahr, bevor diese sich im Feedback ebenfalls (mit) ausdrücken.
Auf deinen Text bezogen heißt das, dass man alles leicht abgeändert empfindet, wenn ein sehr vertrauter Mensch für immer geht....!!!
Und zugleich mache ich mir bewusster, wie unterschiedlich das ehrlichste Feedback ausfällt, je nachdem, ob es im persönlichen oder schriftlichen Kontakt erfolgt... wirklich spannend....
lg
Antwort geändert am 25.11.2019 um 07:26 Uhr
Ja, in die andere Richtung findet diese Prägung natürlich auch statt.
Ich glaube sogar, dass man nicht nur für den Augenblick abgeändert empfindet, sondern selbst ein anderer wird, einen Teil von sich selbst verliert, einen Aspekt von sich verliert, wenn ein nahestehender Mensch geht.
Deine Geschichte zur Voraussage von Feedback finde ich interessant. Man sagt über mich, als Kind hätte ich auch eine Wahrnehmungsfähigkeit gehabt, die Erwachsene manchmal erstaunte. So hatte sich meine Mutter z. B. Gedanken gemacht, ob sie nicht doch Zwillinge (anstelle von einem Kind) bekommt; sie hielt das vor mir versteckt, aber gleichzeitig spielte ich mit meinen Puppen Zwillingsspiele (was ich vorher nicht machte). Manchmal nimmt man auch sehr feine Signale im Raum wahr, gerade bei einem engen Verhältnis zwischen den Personen. Als Erwachsene verliert sich das aber etwas, finde ich.
Ich glaube sogar, dass man nicht nur für den Augenblick abgeändert empfindet, sondern selbst ein anderer wird, einen Teil von sich selbst verliert, einen Aspekt von sich verliert, wenn ein nahestehender Mensch geht.
Deine Geschichte zur Voraussage von Feedback finde ich interessant. Man sagt über mich, als Kind hätte ich auch eine Wahrnehmungsfähigkeit gehabt, die Erwachsene manchmal erstaunte. So hatte sich meine Mutter z. B. Gedanken gemacht, ob sie nicht doch Zwillinge (anstelle von einem Kind) bekommt; sie hielt das vor mir versteckt, aber gleichzeitig spielte ich mit meinen Puppen Zwillingsspiele (was ich vorher nicht machte). Manchmal nimmt man auch sehr feine Signale im Raum wahr, gerade bei einem engen Verhältnis zwischen den Personen. Als Erwachsene verliert sich das aber etwas, finde ich.