In meiner ersten Nacht als Toter,
war mir dein Mund ein zweiter Mond.
Nur um dir zu gefallen,
hielt ich der Sterne fest auf ihrem Lauf
hinauf zum Zenit, -
nagelte sie an einen samtseidenen Himmel
nagelte sie fest mit meinem Blick.
Hielt sie alle fest,
fesselte sie an dein Aug,
solange,
bis der helle Morgenstern
die Schale der Nacht mit einem aufblitzenden Glanz zerbrach.
Ich wünschte mir nichts mehr,
als dass bunte Vögel in deinen Haaren
Nester bauten.
Rotkehlchen, Meisen und Spottdrosseln.
Krähen, Raben und streunende Katzen
verscheuchte ich aus unseren Herzen.
Aus ich aufblickte,
sah ich
wie die vom Wind bewegten Zweige der Trauerweiden
den vorbeiziehenden Wolken nachwinkten.
Sei nicht traurig,
sagte ich,
dass die Küsse von Gestern den Sturm nicht überlebten.
Trotzdem ruhte die Sonne am Morgen in deinen Händen,
schlief sanft ein und träumte sich einen anderen
ferneren Himmel
Doch den Tod konnte nicht vertreiben; -
glaube mir Marie:
In diesem Frühjahr werden die Vögel nicht zurückkehren.
Sicher nicht in diesem März,
sicher nicht in unsere Welt,
sicher nicht in das Nest deines Haars.
Hans Feil, 13.07.2019
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