EIN MISANTHROP AUF DEN HUND GEKOMMEN Teil 1
Gedicht
von hermann8332
EIN MISANTHROP
AUF DEN HUND GEKOMMEN
Was zählt es schon,
wenn ich an meinen
vor sechs Jahren
verstorbenen Hund denke,
der in seinem Gartengrab
tot unter der Erde liegt
und ihm zuflüstere
" Ich hab dich lieb " ?
...und dabei
meinem vierjährigen,
lebenden Hund,
der sich eng
an mich schmiegt
die gleichen Worte
in seine Samtohren raune
-- vertraulich und leise --
und ihn dazu noch kraule
auf eine sanfte Weise,
so daß
sein Mandelauge
sich versonnen schließt
und er
vor sich hin träumend
mein Streicheln nun genießt ...
" Ich hab dich lieb ! "
Was zählt es schon,
ob ich dies sage oder nicht ?
Vier Worte,
die kein Hund versteht
egal ob er schon tot ist
oder ob er noch lebt ...
Was ändert es denn schon,
wenn ich dies artikuliere
mit liebem, leisem Klang ?
...oder es mir nur denke
im lautlosen Gedenken
erinnernd
den Verlust dieses
alten Gefährten
eingedenk der tiefenSpur,
die er als Wunde hinterließ
...in meiner Seele ...
Ich fühlte mich so mies
Was sollte aus mir werden ?
...und nun ein paar
dezidierte Worte ...
unpassend für ihn wähle:
" Du warst " rassig und schön
aber nicht " lieb und süß " ...
...die stereotyp klischeehaft
mir von den Lippen kommen
und ihren Adressaten
nicht mehr finden werden,
zumindest nicht auf Erden...
...und ich sie repetierend
dem lebenden Gefährten
ebenso mitteile
nach einer kleinen Weile,
damit sie stellvertretend
auch sein Ohr erreichen
als ein Liebeszeichen :
" Ich hab dich auch sehr lieb "
als phonetische Floskel
semantik- und diktionslos
für ihn
doch nicht
für meinesgleichen
und ziemlich inflationär:
man nutzt sie viel zu sehr ...
Wem würde jedoch ich,
als Misanthrop Gottlob ,
wohl solche Sympathien
zeigen ?
...und doch sagte ichs
zweimal
diesen beiden Hunden
ganz spontan
und unumwunden
und ich sagte es mir,
dem Einzigen hier,
der die Worte hörte
und sie auch verstand ...
...um jeden Zweifel
auszuschalten ...
der sich für mich
immer damit verband,
wenn ich je an " Liebe "
dachte ...
...und mir dazu
Gedanken machte,
aber nie von ihr sprach ...
.... den Menschen gegenüber ...
Ich vermied es lieber !
Was würde es denn zählen,
wär ich ein Philanthrop
und wäre es Gottlob ?
... jedoch gefühlskalt
zu meinen beiden Hunden,
dem Lebenden und dem Toten ?
... und sähe nicht in ihnen
zwei liebe Gefährten ...
mit acht behaarten Pfoten
und zwei
mir zugetanen Herzen ,
von Fell so weich umkleidet,
die meine Freude teilen
und die auch mit mir leidetn ,
wenn ich empfinde Schmerzen
Die Frage sei
somit erlaubt :
" Was zählt denn überhaupt ? "
Und dennoch flüstere ich
bewegt , heimlich und leise
auf concludente
und sehr diskrete Weise:
" Ich habe euch beide lieb "
und fühle die Reaktion
...wie einen fernen Hauch ...
..irgendwo aus dem Jenseits
weht er zu mir schon ...
und aus dem Diesseits hier
vernehme ich von einem
ein verhaltenes ,
freudig dezentes Bellen
meiner beiden Gesellen,
die mir Antwort geben :
" Wir dich auch... "
Mir ist nicht mehr
zum Weinen ....
Zählt dies
denn alles nichts im Leben ?
AUF DEN HUND GEKOMMEN
Was zählt es schon,
wenn ich an meinen
vor sechs Jahren
verstorbenen Hund denke,
der in seinem Gartengrab
tot unter der Erde liegt
und ihm zuflüstere
" Ich hab dich lieb " ?
...und dabei
meinem vierjährigen,
lebenden Hund,
der sich eng
an mich schmiegt
die gleichen Worte
in seine Samtohren raune
-- vertraulich und leise --
und ihn dazu noch kraule
auf eine sanfte Weise,
so daß
sein Mandelauge
sich versonnen schließt
und er
vor sich hin träumend
mein Streicheln nun genießt ...
" Ich hab dich lieb ! "
Was zählt es schon,
ob ich dies sage oder nicht ?
Vier Worte,
die kein Hund versteht
egal ob er schon tot ist
oder ob er noch lebt ...
Was ändert es denn schon,
wenn ich dies artikuliere
mit liebem, leisem Klang ?
...oder es mir nur denke
im lautlosen Gedenken
erinnernd
den Verlust dieses
alten Gefährten
eingedenk der tiefenSpur,
die er als Wunde hinterließ
...in meiner Seele ...
Ich fühlte mich so mies
Was sollte aus mir werden ?
...und nun ein paar
dezidierte Worte ...
unpassend für ihn wähle:
" Du warst " rassig und schön
aber nicht " lieb und süß " ...
...die stereotyp klischeehaft
mir von den Lippen kommen
und ihren Adressaten
nicht mehr finden werden,
zumindest nicht auf Erden...
...und ich sie repetierend
dem lebenden Gefährten
ebenso mitteile
nach einer kleinen Weile,
damit sie stellvertretend
auch sein Ohr erreichen
als ein Liebeszeichen :
" Ich hab dich auch sehr lieb "
als phonetische Floskel
semantik- und diktionslos
für ihn
doch nicht
für meinesgleichen
und ziemlich inflationär:
man nutzt sie viel zu sehr ...
Wem würde jedoch ich,
als Misanthrop Gottlob ,
wohl solche Sympathien
zeigen ?
...und doch sagte ichs
zweimal
diesen beiden Hunden
ganz spontan
und unumwunden
und ich sagte es mir,
dem Einzigen hier,
der die Worte hörte
und sie auch verstand ...
...um jeden Zweifel
auszuschalten ...
der sich für mich
immer damit verband,
wenn ich je an " Liebe "
dachte ...
...und mir dazu
Gedanken machte,
aber nie von ihr sprach ...
.... den Menschen gegenüber ...
Ich vermied es lieber !
Was würde es denn zählen,
wär ich ein Philanthrop
und wäre es Gottlob ?
... jedoch gefühlskalt
zu meinen beiden Hunden,
dem Lebenden und dem Toten ?
... und sähe nicht in ihnen
zwei liebe Gefährten ...
mit acht behaarten Pfoten
und zwei
mir zugetanen Herzen ,
von Fell so weich umkleidet,
die meine Freude teilen
und die auch mit mir leidetn ,
wenn ich empfinde Schmerzen
Die Frage sei
somit erlaubt :
" Was zählt denn überhaupt ? "
Und dennoch flüstere ich
bewegt , heimlich und leise
auf concludente
und sehr diskrete Weise:
" Ich habe euch beide lieb "
und fühle die Reaktion
...wie einen fernen Hauch ...
..irgendwo aus dem Jenseits
weht er zu mir schon ...
und aus dem Diesseits hier
vernehme ich von einem
ein verhaltenes ,
freudig dezentes Bellen
meiner beiden Gesellen,
die mir Antwort geben :
" Wir dich auch... "
Mir ist nicht mehr
zum Weinen ....
Zählt dies
denn alles nichts im Leben ?