IM BERNSTEIN
( für C )
Ich möchte verewigt sein
in einem großen Bernstein
HERR gieße Harz über uns
und schließ uns beide ein !
So süß, so lieb und klein
so zutraulich und nett
kann nur mein Hündlein sein,
welches die Pfoten legt
mir auf die Brust, die Schultern
und sich reckt und streckt
um empor zu gelangen
zu lecken mir die Wangen
sogar mein Haar , die Ohren
Ich fühle mich geliebt
und bin nicht mehr betrübt
halt mich für auserkoren
dieses Glück zu genießen
O HERR laß doch in Harz
uns gießen !
Ich möchte mit ihm vereint sein
in einer edlen Gemme
aus goldgelbem Bernstein
HERR schließ uns darin ein
Halte ihn ewig fest
diesen Augenblick vom Glück
und drehe die Zeit nicht zurück
und drehe sie nicht vor
und laß sie statisch sein
und ewiglich
versinnbildlicht
in diesem goldenen Stein
der raumzeitlos umgibt
was sich so innig liebt
O HERR
die Zeit nicht steht
O HERR
die Zeit vergeht
Weshalb wir sterblich sind,
werden zu Nichts verwehen
im kosmischen Astralwind
Doch, wenn wir dereinst gehen
und liegen verloren und allein
unter dem grauen Stein
wir hatten die Vision
wir hatten die Illusion
der Unsterblichkeit
jenseits von Raum und Zeit
in Liebe zugetan
ein kleiner Hund
ein alter Mann
dem er die Wangen leckt
an ihm empor sich streckt
sich dabei streicheln läßt
sich an ihn drückt ganz fest
Ps
Es wurde mir klar
als ich beim Schreiben
dieses Hundegedichtes war :
es wird elegisch,
rührselig und pathetisch …
doch unüblich
und nicht Klischee
wie ichs beim Lesen seh
und alle Gefühlsduselei
erscheint mir nur noch
nebenbei ...
… als kleiner Störfaktor
Ich bin insgesamt
mit dem Text dacor
und seh ihn gnädig an
als alter Mann
mit einem Hund
Sie beide wissen nicht
weder Tag noch Stund
wann man geht
Doch sichs von selbst
versteht :
Für den Mensch
wird es sein bald
Er ist schon recht alt
Wieder diese Rührseligkeit
und diese Gefühlsduselei
Scheiß drauf !
Schwamm drüber !
Man mir verzeih
Wenn nicht :
es ist mir einerlei …