Bericht eines Süchtigen
Prosagedicht zum Thema Unendlichkeit
von FrankReich
Anmerkung von FrankReich:
... oder doch nur ein Drabble?
Kommentare zu diesem Text
Hast du überhaupt schon mal auch nur an einem Joint geschnuppert, Ralf?
(Text irrtümlich empfohlen)
(Text irrtümlich empfohlen)
Kommentar geändert am 12.11.2019 um 10:45 Uhr
Was ist ein Joint, Lothi?
una (56)
(12.11.19)
(12.11.19)
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Hallo Una,
und danke, denn die Gratwanderung zwischen Lyrik und Prosa ist verdammt schwierig, aber wenn alle Stricke reißen, kann ich mich ja immer noch auf das Urteil von Drabbleexperten stützen.
Ciao, Frank
und danke, denn die Gratwanderung zwischen Lyrik und Prosa ist verdammt schwierig, aber wenn alle Stricke reißen, kann ich mich ja immer noch auf das Urteil von Drabbleexperten stützen.
Ciao, Frank
Verehrter Ralf_Renkking,
finde diesen Text sehr gelungen, denn er beschreibt für mein Empfinden treffend die Seelenlage eines Süchtigen und das auf lyrische Weise. Am Besten kommt dieses, finde ich, in dem Satz "Im Spiegel meiner Augen ging die schattenfreie Qual aus freien Stücken auf in eine Welt der tauben Leere..." Großartig!
Deine Worte beschreiben eine Seelenstimmung, die mich als Leser mit nimmt, und das obwohl ich noch nie Cannabis geraucht habe.
Ob das nun Prosa, Lyrik oder ein Prosagedicht ist, Du hast Dich für die fortlaufende Textform der Prosa entschieden, und das gefällt mir, weil dadurch der oben zitierte Satz inhaltlich besonders gut zur Geltung kommt.
Außerdem, ist es nicht besser, von der Melodie einer Posa erbaut als von einer prosaischen Dichtung enttäuscht zu werden?
Herzliche Grüße
Chris
finde diesen Text sehr gelungen, denn er beschreibt für mein Empfinden treffend die Seelenlage eines Süchtigen und das auf lyrische Weise. Am Besten kommt dieses, finde ich, in dem Satz "Im Spiegel meiner Augen ging die schattenfreie Qual aus freien Stücken auf in eine Welt der tauben Leere..." Großartig!
Deine Worte beschreiben eine Seelenstimmung, die mich als Leser mit nimmt, und das obwohl ich noch nie Cannabis geraucht habe.
Ob das nun Prosa, Lyrik oder ein Prosagedicht ist, Du hast Dich für die fortlaufende Textform der Prosa entschieden, und das gefällt mir, weil dadurch der oben zitierte Satz inhaltlich besonders gut zur Geltung kommt.
Außerdem, ist es nicht besser, von der Melodie einer Posa erbaut als von einer prosaischen Dichtung enttäuscht zu werden?
Herzliche Grüße
Chris
Danke, Chris,
auch für Deine Empfehlung. Natürlich weißt Du ebenso gut wie ich, dass dem Prosagedicht unter Literaturwissenschaftlern eine eher zwiespältige Stimmung entgegenschlägt, da es theoretisch nur aus einem Vers bestehen kann, somit als Gedicht allerdings auch nicht berücksichtigungswürdig ist. Selbst Jean Pauls "Polymeter", die zumeist als Grundlage des Prosagedichtes gelten, sind eher als Persiflage einzuordnen, denn als ernsthafter Versuch, das Prosagedicht zu etablieren.
Inwiefern ein "Süchtiger" noch in der Lage ist, rhythmische Prosa zu schreiben, sei sowieso dahingestellt, die Aufarbeitung des Themas sollte sich einerseits jedoch unbedingt in eine epische, nein, sogar sachliche Richtung bewegen, andererseits aber auf jeden Fall lyrische Versatzstücke enthalten, und genauso hatte ich es auch für die Form geplant.
Optisch fehlt die Versform in einem Prosatext, selbst eine Mischform aus Versen und Zeilen geht nicht als Prosagedicht durch, da die Bezeichnung Gedicht den durchgängigen Charakter des Verses benötigt.
In obiger Version nun versuche ich, anhand des Rhythmus und der Interpunktion sowohl eine optische als auch akustische Systematik zu erzeugen, durch Jamben sowie Trochäen denke ich schwere Taktbrüche an den Zeilenenden vermieden zu haben, und meine, einem Prosagedicht so nahe wie möglich gekommen zu sein, bin allerdings auch recht zuversichtlich, dass diese Gattung durchaus ihre Berechtigung hat, sie müsste nur vom Grundsatz her definiert werden. Ich verweise dazu auf mein Essay "Das Prosagedicht [...]", und würde mich freuen, darauf noch fundierte und konstruktive Kritiken zu erhalten.
Ciao, Frank
P.S.: Bei den mir bekannten Mischformen ließen sich evtl. Begriffe wie prosaisches Gedicht oder Gedichtsprosa verwenden.
auch für Deine Empfehlung. Natürlich weißt Du ebenso gut wie ich, dass dem Prosagedicht unter Literaturwissenschaftlern eine eher zwiespältige Stimmung entgegenschlägt, da es theoretisch nur aus einem Vers bestehen kann, somit als Gedicht allerdings auch nicht berücksichtigungswürdig ist. Selbst Jean Pauls "Polymeter", die zumeist als Grundlage des Prosagedichtes gelten, sind eher als Persiflage einzuordnen, denn als ernsthafter Versuch, das Prosagedicht zu etablieren.
Inwiefern ein "Süchtiger" noch in der Lage ist, rhythmische Prosa zu schreiben, sei sowieso dahingestellt, die Aufarbeitung des Themas sollte sich einerseits jedoch unbedingt in eine epische, nein, sogar sachliche Richtung bewegen, andererseits aber auf jeden Fall lyrische Versatzstücke enthalten, und genauso hatte ich es auch für die Form geplant.
Optisch fehlt die Versform in einem Prosatext, selbst eine Mischform aus Versen und Zeilen geht nicht als Prosagedicht durch, da die Bezeichnung Gedicht den durchgängigen Charakter des Verses benötigt.
In obiger Version nun versuche ich, anhand des Rhythmus und der Interpunktion sowohl eine optische als auch akustische Systematik zu erzeugen, durch Jamben sowie Trochäen denke ich schwere Taktbrüche an den Zeilenenden vermieden zu haben, und meine, einem Prosagedicht so nahe wie möglich gekommen zu sein, bin allerdings auch recht zuversichtlich, dass diese Gattung durchaus ihre Berechtigung hat, sie müsste nur vom Grundsatz her definiert werden. Ich verweise dazu auf mein Essay "Das Prosagedicht [...]", und würde mich freuen, darauf noch fundierte und konstruktive Kritiken zu erhalten.
Ciao, Frank
P.S.: Bei den mir bekannten Mischformen ließen sich evtl. Begriffe wie prosaisches Gedicht oder Gedichtsprosa verwenden.
Finde, dass Deine Form, die Du versuchst, auf jeden Fall eine Berechtigung hat, weil sie im weitesten Sinne poetisches wirkt, egal was die Poetik dazu sagt.
Ciao, Chris
Ciao, Chris
Antwort geändert am 13.11.2019 um 07:08 Uhr
Hallo Chris,
zu diesem Zweck habe ich allerdings auch zum Ausdruck "akustischer Vers" gegriffen. Der Literaturwissenschaftler Reinhard Döhl (1934 - 2004) prägte den Begriff "akustische Poesie". Gedankliche, bzw. nur vom Klang her wahrnehmbare Verse erwähnt er in seinem Artikel "Akustische Poesie/Ein Exkurs" zwar nicht, dennoch ist sein Beitrag sehr aufschlussreich sowohl bzgl. der von der konventionellen Literatur- und Sprachwissenschaft bisher verleugneten Berechtigung angeblich reiner Nonsensgebilde á la Morgenstern oder Schwitters, aber auch eben hinsichtlich des Prosagedichts.
Ciao, Frank
zu diesem Zweck habe ich allerdings auch zum Ausdruck "akustischer Vers" gegriffen. Der Literaturwissenschaftler Reinhard Döhl (1934 - 2004) prägte den Begriff "akustische Poesie". Gedankliche, bzw. nur vom Klang her wahrnehmbare Verse erwähnt er in seinem Artikel "Akustische Poesie/Ein Exkurs" zwar nicht, dennoch ist sein Beitrag sehr aufschlussreich sowohl bzgl. der von der konventionellen Literatur- und Sprachwissenschaft bisher verleugneten Berechtigung angeblich reiner Nonsensgebilde á la Morgenstern oder Schwitters, aber auch eben hinsichtlich des Prosagedichts.
Ciao, Frank
Antwort geändert am 14.11.2019 um 19:08 Uhr
una (56)
(14.11.19)
(14.11.19)
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Hallo Una,
danke für diesen Kommentar und auch die Empfehlung. Inspiriert zu dem Gedicht hat mich Ekkehart_Mittelbergs 6. Aphorismus über den Mond, auch wenn ich diesem in keiner Hinsicht folgen kann, denn ich bin mir sicher, dass Klopstock, Eichendorff oder Goethe nicht mondsüchtig waren, und eigentlich geht es in obigem Gedicht auch gar nicht um die klassische Suchtproblematik, sondern um literaturwissenschaftliche Phänomene, denen sowohl Laien als auch Experten ratlos gegenüberstehen.
Mit Deiner gefühlsmäßigen Interpretation liegst Du vollkommen richtig, wenn allerdings die schützende Schale nicht aufgebrochen wird, könnte es noch ewig dauern, bis der Inhalt (als Teil der Poetik) eine Berechtigung erhält.
Ciao, Frank
danke für diesen Kommentar und auch die Empfehlung. Inspiriert zu dem Gedicht hat mich Ekkehart_Mittelbergs 6. Aphorismus über den Mond, auch wenn ich diesem in keiner Hinsicht folgen kann, denn ich bin mir sicher, dass Klopstock, Eichendorff oder Goethe nicht mondsüchtig waren, und eigentlich geht es in obigem Gedicht auch gar nicht um die klassische Suchtproblematik, sondern um literaturwissenschaftliche Phänomene, denen sowohl Laien als auch Experten ratlos gegenüberstehen.
Mit Deiner gefühlsmäßigen Interpretation liegst Du vollkommen richtig, wenn allerdings die schützende Schale nicht aufgebrochen wird, könnte es noch ewig dauern, bis der Inhalt (als Teil der Poetik) eine Berechtigung erhält.
Ciao, Frank