Respekt

Gedicht

von  Diablesse

Weil du es schaffst
Meinen Kopf
Mit Worten
Vor eine Wand
Zu stoßen

Weil du es schaffst
Einen ganzen Tag
deines Urlaubs
Für mich zu opfern

Weil du es schaffst
Mich an Weihnachten
Nicht persönlich
Vom Bahnhof abzuholen

Weil du es schaffst
Es so aussehen zu lassen
Als würdest du alles
Gut meinen

Weil du es schaffst
Emojis
noch sinnbefreiter
sein zu lassen

Weil du es schaffst
Dich um alle
Nur nicht
Um deine Kinder
zu kümmern

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Kommentare zu diesem Text


 Bella (29.11.19)
Guter Gegensatz zwischen Titel (als eine Forderung des lyr. Du?) und den Strophen. Vor allem finde ich gut, dass dein Gedicht in mir den Eindruck weckt, dass scheinbarer "Respekt" aufgrund von Autoritätsvorstellungen oft genau so eingefordert wird - als Aushalten von Macht, Willkür und Desinteresse - und damit verbunden ist mit dem Einüben von Respektlosigkeit gegenüber sich selbst. Das wird hier durch den Gegensatz zwischen Titel und Text sehr deutlich und schön gebrochen!

 Diablesse meinte dazu am 29.11.19:
Danke dir, Bella! Nur Sarkasmus hilft manchmal, aufzudecken, dass Grenzen überschritten werden. Dass Macht nur funktioniert, wenn sich jemand fügt, Willkür nicht damit begegnet werden kann, so flexibel und passend wie möglich zu reagieren und Desinteresse wie ein Bumerang zu einem zurückkommt.

 Bella antwortete darauf am 29.11.19:
Das hast du sehr treffend beschrieben!
Macht kann ich mir immer am besten so - frei nach Foucault - vorstellen: sie wirkt durch uns hindurch, durch unser Verhalten, nicht auf uns drauf. Sie muss uns also nicht erdrücken.

 AZU20 (30.11.19)
Ja, purer Sarkasmus, und das kurz vor Weihnachten. LG
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