Bergpredigt

Bild zum Thema Nachbarschaft

von  FrankReich

Die Bibel als Beleg
göttlicher Schöpfung
anzuführen ist vergleichbar
mit dem Versuch, anhand eines
Märchenbuches der Gebrüder Grimm
Rückschlüsse auf die Vergangenheit ziehen zu wollen.


Anmerkung von FrankReich:

Silbenhalbdrabble.

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Kommentare zu diesem Text


 Judas (05.02.20)
Damals im Gymnasium hatte ich 'nen ziemlich guten Reli Lehrer (kath. Religion sogar). Während die andere Klasse, die armen Säcke, beim Kaplan Unterricht hatten, hatten wir einen Lehrer, dessen Hauptfächer Mathematik und Physik waren (allein die Kombo war genial).
Der hat mal etwas über die Bibel gesagt, was ich nie vergessen werde und darum, wie man sie lesen sollte. Er meinte:
"Wenn ich Tagebuch schreibe und ich schreibe da heute rein: 'die Klasse 10 b die war heute wieder so unmöglich, da bin ich vor Wut explodiert!' und in 2000 Jahren findet jemand das Tagebuch und liest das und sieht, dass ich einen Tag später einen neuen Eintrag geschrieben habe - dann sind die ganz aus dem Häuschen. Wie - deren Medizin war damals so gut, dass sie jemanden der EXPLODIERT ist innerhalb eines Tages wieder zusammen setzen können?! Das waren Wunderwirker!"

 FrankReich meinte dazu am 05.02.20:
Super Kommentar, danke, allerdings hinken alle Vergleiche etwas, denn einen Menschen nach einer Explosion desselben wieder zusammengesetzt haben zu wollen, würde auch schon durch andere Belege aus unserer Vergangenheit widerlegt werden, mit den Rückschlüssen ist das halt so eine Sache, aber genau hier ist der Knackpunkt, denn die sich aus obigem Bild ergebende Frage lautet doch, wie zuverlässig die Bibel hinsichtlich der Entstehungsgeschichte, bzw. ein Märchenbuch bzgl. der Geschichte ist und ob es nicht wirklich besser wäre, in manchen Fällen auf realistischer anmutende Quellen zuzugreifen, bzw. die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass sich entweder Fakt und Fiktion in einer Quelle vermischt haben, oder die Nachwelt einfach nicht in der Lage ist (bzw. nicht sein will!!!), gewisse "Relikte" zu verstehen.
Die Gründe, warum wir glauben, sind meiner Meinung nach identisch mit denen des Aberglaubens, die da wären: Kontrollgewinn, Reduktion von Machtlosigkeitsgefühlen und weil eine Flucht ins Irreale einfacher ist, als sich der Realität zu stellen.

 Judas antwortete darauf am 05.02.20:
Es geht darum, die Sache nicht wörtlich zu nehmen. Vor allem nicht, wenn sie so weit in der Vergangenheit liegen.

 FrankReich schrieb daraufhin am 05.02.20:
Das besagt mein Bild ja unter anderem auch, deshalb überlege ich gerade, ob ich den Titel nicht in "Bergpredigt" umwandele, um diese Distanz in jeglicher Hinsicht zum Ausdruck zu bringen, zur Form des Textes würde er auf jeden Fall besser passen.

 AchterZwerg (05.02.20)
Kann man das nicht? *staun
Man kann.

 FrankReich äußerte darauf am 05.02.20:
Allein anhand des Märchenbuches? Da bin ich jetzt aber mal gespannt in der Hoffnung, dass Du Rückschluss nicht mit Fehlschluss verwechselst und verweise auf Judas Kommentar.
Ich meine tatsächlich, dass es im Falle des Märchenbuches nur umgekehrt möglich ist, d. h., dass sich aus der Geschichte die Entstehung eines Märchens folgern lässt.

Antwort geändert am 05.02.2020 um 20:09 Uhr

 Graeculus (05.02.20)
Aus Märchenbüchern kann man viel über die Vergangenheit lernen, und ebenso aus der Bibel. Allerdings nicht über die Entstehung des Universums, sondern nur darüber, was die Menschen zur Zeit der Entstehung der Geschichten so umtrieb.

 FrankReich ergänzte dazu am 05.02.20:
Lernen solltest Du meiner Meinung nach nicht mit der Fähigkeit gleichsetzen, Rückschlüsse zu ziehen, wenn Du allerdings letzteres anhand eines Grimm-Märchens bzgl. der Vergangenheit schaffst, alle Achtung, dass sich etwas aus der Bibel darüber lernen lässt, zweifele ich nicht an, darum ging es in meinem Vergleich jedoch auch gar nicht, und im Übrigen möchte ich auf Judas Kommentar verweisen, nicht schlecht, Lehrer Specht.

 loslosch (05.02.20)
ich würde das anders aufziehen und die gemeinsamkeiten betonen: bibel wie märchen haben je verschiedene autoren (köche). sie aber haben nicht den brei verdorben.

anders gesagt: widersprüche in bibel wie märchen befeuern die meisten leser sogar!

was mir an märchen gefällt, ist, dass sie keinen wahrheitsanspruch erheben, aber ihnen metaphorik innewohnt. was mich an der bibel stört, ist, dass sie einen wahrheitsanspruch erhebt.

impulse für einen neuen text?

 FrankReich meinte dazu am 05.02.20:
Danke für Deinen Rat, loschi, allerdings eröffnest Du damit meiner Meinung nach nur eine andere Baustelle, worauf ich eigentlich hinauswollte ist die Assoziation der Bibel als Märchenbuch für Erwachsene, und feuert das Märchenbuch nicht sogar Mythen und Aberglauben an?
Oder anders ausgedrückt, hast Du als Kind sicher auch an Weihnachtsmann und Christkind geglaubt, warum denn bloß jetzt nicht mehr? Ganz genau.

Ciao, Frank

P.S.: Deinen vorletzen Absatz hast Du m. E. n. nicht folgerichtig beendet: "ihr jedoch keine Metaphorik innewohnt", und genau da liegt das Problem biblischer Geschichten, denn die Unterscheidung zwischen Dichtung und Realität ist dort gar nicht so einfach.
Merkst Du übrigens, wie schnell unsere Sprache Stilmitteln zum Opfer fällt und dadurch die Auslegung erschwert wird, denn seit wann können Märchen und Bibel Forderungen stellen? Dazu kommt ja noch, dass Menschen völlig unterschiedlich ticken, was für den einen Ernst und Wahrheit bedeutet, ist für den anderen Witz und Fiktion, Du kannst einen darauf geben, dass sich völliger Humbug bei richtiger Verpackung in eine unumstößliche Tatsache verwandeln lässt, usw., usf.

Impulse für einen neuen Text? Nein, auf jeden Fall aber für einen anderen.

 loslosch meinte dazu am 05.02.20:
bei der biblischen metaphorik habe ich gekniffen, stimmt. da gibt es jede menge metaphern (aug' um aug' ...), auch sprachliche glanzlichter. oft im AT (judith und holofernes) zu finden. eine kulturleistung - mehr aber auch nicht, also nichts göttliches ...

neuer = weiterer.

 FrankReich meinte dazu am 05.02.20:
Nichts Göttliches? Nee, ist klar, aber manche Metaphern sind schon göttlich.
Neuer, weiter, anders, auch klar, ich wollte damit nur andeuten, dass ich obigen Text in seiner Aussage für sich so stehen lassen werde.
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