Kinder können klagen

Kurzgedicht

von  juttavon

bis auf den Grund des Meeres
tragen Schicksal wie Netze mit Geröll

ihre Steine singen in Geschichten
tragen Kronen in Lichthöhe

Ohren auf Zehenspitzen
das Flüstern der Vögel zu hören

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (28.02.20)
Weil sie es tragen müssen!
Und in unserer Gesellschaft zu wenig Achtung und vor allem zu wenig Schutz erfahren.

Gruß
der8.

 juttavon meinte dazu am 07.03.20:
...ja, das stimmt.
Danke.
HG Jutta

 Habakuk (08.03.20)
Gefällt mir gut, liebe Jutta, dein Gedicht.
Spontan assoziiere ich mit deinen Versen den bekannten Ausspruch: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder.“ Aber man muss erst erwachsen werden und dann wieder ein Kind. Ein Kind symbolisiert das wachsen und sich entwickeln wollende Leben.
Kinder zeichnen sich durch ihr ihr uneingeschränktes Vertrauen (Urvertrauen), ihre Fähigkeit zum Träumen und Fantasieren, ihre bedingungslose Liebe und ihr bedingungsloses Schenken, ihre Sorglosigkeit und Freude am Lernen, ihre Offenheit für neue Ansichten, ihre Unverdorbenheit, Ehrlichkeit, Unprogrammiertheit, Unschuld, Unbekümmertheit, Absichtslosigkeit, Spontaneität und Intuition, ihre Fähigkeit, echte Nähe zuzulassen, aus.
Dies gilt zumeist nur solange, bis moralisch-hemmenden Kräfte und sozialen Normen, die in der Erziehung und Sozialisation aufgebaut werden, greifen. Das Über-Ich Freuds sei hier angemerkt.

Das "göttliche Kind" als mythologischer Begriff will ich in diesem Zusammenhang nur kurz anreißen. Er bezieht sich auf die Gestalten, in denen sich das göttliche Prinzip als Kind bzw. in seinem Kindheits-Zustand darstellt. In der Analytischen Psychologie ist es zudem ein Begriff für bestimmte Qualitäten des Selbst nach C. G. Jung.
Die ersten Kindheitsjahre der „göttlichen Kinder“ sind oftmals schwierig. Viele Mythen erzählen von den Bedrohungen und Unwägbarkeiten dieser „göttlichen Kinder“, die sich aber dennoch, ungeachtet aller Schwierigkeiten, durchsetzen, dass also immer wieder das Leben siegt.
Anklänge an diese Gedanken sehe ich in deinem Gedicht.

Auf stilistische Merkmale will ich nicht eingehen. Die Alliterationshäufung im Titel kann ich jedoch nicht unerwähnt lassen.

HG
H.

 juttavon antwortete darauf am 09.03.20:
Danke, lieber H. Die Symbolik des Kindes hast Du fein skizziert!
Ja, das "göttliche Kind" ist sehr stimmig...

HG Jutta

 Teichhüpfer (27.10.21)
Der Unterschied ist so Gewaltig, Jutta,
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