ein Beben

Kurzgedicht

von  juttavon

treibt an unseren Ort
in der Weite
leuchtet ein Waches
es beugt sich
wie zum Abschied
im Hals steigt mit engem Ton die Klage
unsicheren Schrittes besteigen wir das Felsenmoor
dem Leuchten zu
das
eben noch sichtbar
uns bezwang

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (20.05.20)
Ein dichtes, gut komponiertes Gedicht - gefällt mir.
Herzlichst
Viktor

 juttavon meinte dazu am 21.05.20:
Das freut mich, Danke Dir!

HG Jutta

 minze (20.05.20)
Dein Sprachspiel klingt schön und ich finde den Bruch und das Wundern über das Bild mit dem Leuchten,was bezwingt und dann verloren ist,interessant.

 juttavon antwortete darauf am 21.05.20:
Danke Dir.
Ja, das Leuchten ... - schön, dass Du das Wundern ebenso wie den Bruch liest.

HG Jutta

 franky (20.05.20)
Hi Juta

„es beugt sich
wie zum Abschied
im Hals steigt mit engem Ton die Klage“

Wunderschön, wie deine zarten Töne Bilder in meine Seele schreiben.
Gerne gelesen.

Liebe Grüße

Von
Franky

 juttavon schrieb daraufhin am 21.05.20:
Das freut mich sehr!
Danke.
HG Jutta
wa Bash (47)
(20.05.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 juttavon äußerte darauf am 21.05.20:
Fein. Danke!

HG Jutta

 AchterZwerg (21.05.20)
Ich ahne,
dass ich mit 99% iger Wahrscheinlichkeit in der Interpretation völlig daneben liege (sofern dies bei Gedichten überhaupt möglich ist): Für mich öffnet sich der Weg zu einem Freitod inmitten eines Kraters.
Auf jeden Fall eine spektakuläre Art und Weise.

In einer anderen Ebene geht es um das ewige Thema der Lyrik, die Liebe.

Schöne Grüße
der8.

 juttavon ergänzte dazu am 21.05.20:
Danke für Dein Mitgehen, Achter.

Freitod und Liebe als Themen sind auch für mich in diesem Gedicht auffindbar, jedoch eher symbolisch als konkret. Das Überschneidende könnte eine tiefgreifende Veränderung eines Einzelnen oder einer Beziehung sein: Beben - Abschied - Leuchten...

HG Jutta

 Habakuk (21.05.20)
Sprachlich ein schönes Gedicht, liebe Jutta, dem Musikalität und Rhythmus zu eigen sind.
In diesem Gedicht scheint es mir um eine Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und einem Du zu gehen. Verbundenheit, Anziehung, Trennung und Abschied. „Im Hals steigt mit engem Ton die Klage“, „dem Leuchten zu/das eben noch sichtbar uns bezwang“.
Ein gewisser Zweifel beim Aufeinandertreffen der beiden lyrischen Subjekte klingt auch in dem Vers „unsicheren Schrittes besteigen wir das Felsenmoor“ an. Der Begriff des Felsenmoores scheint mir eine Wortneuschöpfung, ein Kunstwort zu sein. Vllt. ein Bild für die Ambivalenz der Gefühle. Der Fels als Bild für Festigkeit, Sicherheit, das Moor dagegen für Unsicherheit, Unbeständigkeit.
Dies ist natürlich meine persönliche Rezeption. Alles mag völlig anders intendiert gewesen sein.

HG
H.

Kommentar geändert am 21.05.2020 um 13:40 Uhr

 juttavon meinte dazu am 24.05.20:
Vielen Dank, lieber H.
HG Jutta

 Enni (16.11.20)
Hallo Jutta,
für mich ist etwas in Aufruhr (Beben),
das ein "Alltägliches" stört, aufrüttelt,
spürbar wird und zu Veränderung ruft.
Ein vorsichtiges Hingehen zur Möglichkeit
eines Neubeginns (dem Leuchten zu).

Aber ich will gar nicht interpretieren, geht eh meist in
die Hose.
Viel lieber möchte ich spiegeln, dass dein Gedicht eine starke Wirkung auf mich ausübt.

Lieben Gruß
Enni

 juttavon meinte dazu am 16.11.20:
Liebe Enni,

vielen Dank für Deine Gedanken. Sie treffen einige meiner inneren Motive. Doch schön ist einfach, dass das Gedicht Dich berührt.

HG Jutta
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram