Pluto - Eine Analogie...
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Going to my Hometown - Von der kleinen heilen Welt hienieden

Volksbuch zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  LotharAtzert

Der getroffene Hund bellt
Deutsches Sprichwort

Die Schwester, die mit ihrem Freund im selben Haus wohnt, - es ist das zu gleichen Teilen vererbte Elternhaus - hat einen Hund, der mich auch nach einem halben Jahr immer noch anbellt, wie am ersten Tag. Nun hängt es von der Tagesstimmung ab, ob mir das auf den Senkel geht, oder ich ihn einfach gewähren lasse und weiter gehe, was ihn freilich noch rasender macht.
Alle Versuche, daran etwas zu ändern, mit Leckerchen, gutem Zureden und Strenge, scheiterten bislang. Nun muß ich allerdings auch erwähnen, daß Christa und ich uns nie wirklich verstanden haben. Sie ist im Zeichen Skorpion geboren, was an sich noch nicht viel aussagt. Doch der politisch Linksorientierten Sonne steht im 11. Haus, wie übrigens auch meine Steinbocksonne. Dieses Wassermannhaus und Skorpion bilden mundan bekannterweise ein Quadrat. Damit nicht genug, steht der Pluto bei ihr im Quadrat zu eben ihrer Sonne. Sonne-Pluto macht extrem vorstellungsgebunden. Sätze wie: "Das macht man halt so!" "man hilft sich gegenseitig" und ähnliches mögen das illustrieren. (- "Du sollst nicht ursprünglich sein, sondern einfach nur mal normal")

Heute gegen Mittag wollte ich in den Garten, welchen ich alleine, naja ... bewirtschafte, während der Teil zwischen Haus und Garten - mein Spießrutengang - der Schwester obliegt. Nun wurde ich also wie erwartet angebellt, was sie mühsam und genervt mit befehlender Stimme unterbinden wollte, aber nur halbherzig schaffte. Meine diesbezüglich sicher lapidare Bemerkung hab ich mir nicht gemerkt, bekam aber sinngemäß zu hören, daß mein Tonfall ihre Bemühung um Eindämmung des Gebelles untergrabe, ja konterkariere -  und es fehlte nicht viel, da hätt' ich im Weggehen noch den Mittelfinger gezückt. Es war mir klar, was nun folgen würde: ich dürfe mich dann auch nicht wundern, wenn "Rory" mich nicht akzeptierte. - Mal waren meine Bewegungen zu schnell, so daß er erschrak, mal dieses, mal jenes - es passte nie, wie ich den beiden in meiner Art erschien.

Nun war es an mir, leicht gereizt zu sein. Ich wollte nur noch durch den Hof und  Pflänzchen gießen, unterm Blätterdach meditieren, ja, vielleicht auch flüchten. Da fragte sie mich, was ich glaube, warum die Sonnenblumenkerne in der Tüte alle aufgefressen seien, ohne daß ein Täter Spuren hinterlassen habe, ob ich wüsste, was das sein könne, ob es die Eichhörnchen ...
"Eichhörnchen kommen nicht in menschliche Behausungen und zur Zeit gibt es überall leckere Nüsse, was sollen die sich für Tütensonnenblumenkerne ..."
"Es gibt hier Eichhörnchen. Man kann doch mal drüber reden ..."
Meine Güte ja, man kann über alles reden, und gern redete ich über wesentliche Dinge, wie unser gestörtes Verhältnis zueinander, um es vielleicht zu klären, aber wir redeten immer bloß über solche "Stellvertreter"-Harmlosigkeiten, wie Sonnenblumenkerne oder wer wann Wäsche aufhängt, während das zwischen uns Gärende niemals nie zur Sprache durfte. "Da habe ich jetzt keine Lust drauf" hieß es dann stets von ihrer Seite auf entsprechende Angebote.
Und Rory, benannt nach dem irischen Rocksänger Gallagher, die zwei R zwischen dem O für uns Hessen ganz besonders geil auszusprechen, las das im Unterbewußten und verbellte mich, einen Paria in der Rudelhirarchie.

Dabei kann ich's mit Hunden durchaus. Erst vorgestern wedelte eine fremde Staffordshiredame mit dem Schwanz, als ich sie ansprach, weil ich ihre Neugierde wahrnahm.

Als Mister Dog Rory einmal in meine Wohnung geschleppt wurde, (um ihn absichtsvoll an mich zu gewöhnen) stellte er das Bellen und Knurren zwar ein, drehte mir aber zugleich schwanzeinklemmend den Rücken zu, fixierte sein Frauchen, das ihn zärtlich streichelte und dazu meinte, es gänge doch auch ganz ohne Bellen. Meinen noch zärtlicheren Hinweis, daß sie ihn für sein mir demonstratives Gesäßzuwenden belohne, (Bild = der geht mir am Arsch vorbei -) verstand sie dann aber doch noch ein Stück weit, aber da war es zu spät. Ein falsches Lob läßt sich nicht zurücknehmen.

Das elfte Haus ist schöpferisch, das achte, skorpionentsprechend das Binden an Vorstellungen, was eben halt nicht schöpferisch ist - darüber hätte ich zum Beispiel  gern mal mit ihr gesprochen. Die Vorstellung der damit verbundenen Gefahr der Enttarnung übernahm von Anfang an der Instinkt dieses armen Hundes - ich hatte es ihr mehrfach gesagt, aber "nein, das ist nicht wahr, ich hab nichts gegen dich - was du mir da unterstellst ..." zur Antwort bekommen und so gab ich, der Revierschwache mit Wassermann-Mond-Venus in 12 es schließlich auf und schreibe es mir aus dem Gemüt.

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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (27.06.20)
Geschwister, falls das Universum vorhatte einem die verschwommenen Grenzen, von was auch immer wir da unbewusst, unterberwusst, und gar nicht bewusst als Tanz aufzuführen, den man sein Leben lang übt, aber immer die falsche Bewegung zuerst, dann wäre das gelungen.

 LotharAtzert meinte dazu am 27.06.20:
Seufz. Wem sagst du das!
Danke.
Aha (53)
(27.06.20)
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 LotharAtzert antwortete darauf am 27.06.20:
Nicht ganz, Aha. Das Schwanzeinklemmen ist eindeutig ein Zeichen des Unwohlfühlens, wie umgekehrt das Wedeln eindeutig mit Freude zu tun hat. Also beim Hund.

Danke dir
Tashi delek
Aha (53) schrieb daraufhin am 27.06.20:
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 LotharAtzert äußerte darauf am 27.06.20:
Ich glaube, du bist ziemlich verwirrt, lieber Aha, wenn ich das mal so sagen darf.
Aha (53) ergänzte dazu am 27.06.20:
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 Oskar (27.06.20)
Eichhörnchen. Mein Krafttier.
Aha (53) meinte dazu am 27.06.20:
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 LotharAtzert meinte dazu am 27.06.20:
Hab ich gerade im Netz gefunden:

"In der Mythologie ist von einem roten Eichhörnchen namens Ratatösk die Rede. Wie alle roten Tiere, so war auch Ratatösk dem Feuergott Thor geweiht. Es lebt der Edda nach in den Zweigen des Weltenbaumes und springt ständig zwischen den verschiedenen Welten hin- und her. Deshalb steht auch heute noch das Eichhörnchen gleichzeitig mit den Elementen Erde und Luft in enger Verbindung. Des Weiteren soll das Eichhörnchen Ratatösk den Streit zwischen dem Adler Orn, der auf den Zweigen des Weltenbaumes sitzt und dem Drachen Niddhöggr, welcher an den Wurzeln wohnt, immer wieder neu entfachen. Grund sei ungenaues Weitertragen von Streitworten des Adlers zum Drachen und umgekehrt. Daher symbolisiert das Eichhörnchen für die Germanen eine Art Schelm, der Andere gerne auf den Arm nimmt.

Danke
Aha (53) meinte dazu am 28.06.20:
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 Oskar meinte dazu am 28.06.20:
Die Tierchen sucht man sich nicht aus.

Trickster mögen mich anscheinend. Affe und Fuchs sind auch mit im Boot.

 LotharAtzert meinte dazu am 28.06.20:

Niddhöggr an Ratatösk: "Der Arg wohnt im Topf Sigrid".

 Willibald (16.07.20)
Lächelnder Text, schön elaboriert im Stil, macht lächeln.
Greetse
ww

 LotharAtzert meinte dazu am 16.07.20:
Danke dir, Willibald, das freut mich doch sehr.

tashi delek
L.

 Willibald meinte dazu am 16.07.20:
Ach ja, "der getroffene Hund, bellt", normalerweise hat ihn dann was getroffen, was schmerzt. Umso doofer oder irgendein minderer Komparativ, wenn er so wütend reagiert, als ob ihn was getroffen hätte, wenn Lothar ihn und er Lothar getroffen hat

greetse
ww
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