Still gelegt

Kurzgedicht zum Thema Schmerz

von  Bella

Sanfte Zweifel
flichtst du fest
in deine Haare

Dünner werden
deine Arme, still gelegt
ums letzte Jahr

Die Haut trägst du
unter dem Blut und
doch sieht dich

ein neuer Tag
nie weinen

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Kommentare zu diesem Text


 juttavon (30.07.20)
Starke Bilder und spannender Klang und Rhythmus.

Mag ich.
HG Jutta

 Bella meinte dazu am 01.08.20:
Danke, Jutta! Ich freue mich sehr, dass die Bilder und der Klang einen Weg zu dir gefunden haben :)

Herzlich,
Bella

 AvaLiam (01.08.20)
sehr zart - und doch sehr stark
gefällt mir ausgesprochen gut

LG - Ava

 Bella antwortete darauf am 01.08.20:
Liebe Ava,

zart und stark, eine innere Stärke, das gehört für mich zusammen 😊 freue mich sehr über deine Worte! Danke!

Herzliche Grüße
Bella

 TrekanBelluvitsh (16.10.20)
Wer genug hat und wem es gut geht, der muss nicht "aushalten"...

 Bella schrieb daraufhin am 17.10.20:
Hmmm, ich denke über deinen Kommentar nach... Magst du mir erklären, wie er mit dem Text für dich in Zusammenhang steht?
Schön übrigens, dich hier zu lesen :)

 TrekanBelluvitsh äußerte darauf am 17.10.20:
Ich lese in deinem Text eine Hymne über einen Menschen der sich tagtäglich sehr direkten persönlichen Problemen stellen muss, z.B. einer chronischen Krankheit. Eben mit Dingen die einen direkt betreffen, ohne dass man etwas dazu tun muss (z.B. sich sagen "Wenn ich darüber nachdenke...")

Und trotzdem hält dieser Mensch das aus. Er/sie zeigt das nicht öffentlich, nicht jedem. Ist das falscher Stolz, der Wunsch hart zu wirken? Meiner Ansicht nach nicht. Das Verhalten der beschriebenen Person rührt daher, dass sie weiß, dass ihre Umwelt Probleme mit dem chronischen Aspekt dieser Umstände hat. ("Langsam ist mal gut", ist da so eine typische Reaktion.)

Als hält dieser Mensch aus. Es macht ihn/sie nicht besser. Es löst die Probleme nicht. Aber es macht, zumindest in meinen Augen, ein wenig heldenhaft. Und jeder Held ist ja auch eine tragische Figur.

 Bella ergänzte dazu am 18.10.20:
Danke für diese spannende Perspektive. Ich finde, sie passt sehr gut. Es gibt hier auf jeden Fall den Schmerz, der sich auch körperlich niederschlägt und dadurch nie (ganz) zu verstecken ist. Aber es gibt auch selbstbewusste, spielerische Kraft, damit umzugehen (das Haare flechten). Ich denke, dass jeder Lebensweg doch auch mit Schmerz zu tun hat und mit der Frage, wie weit man sich diesem oder auch den unverstehenden Perspektiven nach außen (von denen du schreibst) öffnet oder nicht. Wem geht es schon wirklich einfach nur gut?
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