Nur noch ein paar Jahrzehnte

Text zum Thema Alltag

von  klaatu

Ich fülle Felder auf Formularen aus,
um noch mehr Formulare ausfüllen zu können,
bis ich schließlich auch das Grab füllen darf,
auf dem schon seit Jahren mein Name steht.

Sind doch nur noch
ein paar Jahrzehnte...!

Ich schmiere die Maschine,
die mir immer mal wieder ins Gesicht spuckt,
während eine Werbeanzeige versucht,
mich zum Oralverkehr zu zwingen
und meine Schuhe jammern,
dass sie wieder nach Hause möchten.

Immerhin:

Die Gedanken sind frei-
gegeben zum Abschuss.

Sind doch nur noch
ein paar Jahrzehnte, Mann...!


Im Schneckenhaus
renne ich wie ein Bekloppter
die Treppenstufen rauf und runter,
bleibe aber trotz schwankender Leistungen
eine konstante Enttäuschung.

Dann stehen sie plötzlich
mit vorgehaltenen Waffen vor mir,
nur weil meine Schnürsenkel aufgegangen sind
und nun soll ich sie mir mit erhobenen Hände wieder zubinden.

Sind doch nur noch
ein paar Jahrzehnte, Mann,
und bald ist doch auch
schon wieder Wochenende...!


Ja eben!

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (24.08.20)
"Nur noch ein paar Jahrzehnte" ist Fluch und Segen zugleich. … und das nächste Wochenende kommt bestimmt. Versprochen!
Herzlichst
Viktor

 klaatu meinte dazu am 24.08.20:
Das Schlimme ist ja, dass es nach den paar Jahrzehnten vermutlich auch nicht besser wird... :D

LG
k
Konkret (54) antwortete darauf am 24.08.20:
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Konkret (54)
(24.08.20)
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 klaatu schrieb daraufhin am 24.08.20:
Ja, bohr doch noch mit dem Finger in der Wunde... :D

Danke!

LG
k
Konkret (54) äußerte darauf am 24.08.20:
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 klaatu ergänzte dazu am 25.08.20:
Ich doch nicht... :D

Inspiration für den Text war ein Dialogfetzen, den ich neulich aufgeschnappt habe.

LG
k

 Dieter Wal (13.10.20)
"Mensch, werde wesentlich!", muss dem lyrI nicht erst zugeraunt werden.
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