(ältere) Sängerkriegs-Gedanken

Prosagedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Also ich meine vom legendären Sängerkrieg
auf der Wartburg meinetwegen, der nämlichen,
daselbst Luther einst als Junker Jörg ums rechte,
tragende Wort rang lang nach diesem Sängerkrieg,
wo Sprach-Ritter wohl reinsten Geblütes sozusagen
ihre Wortklingen kreuzten, von dem also, wie ich meine,
sind wir weit, an Zeit nicht nur auch an Sinn, himmelweit entfernt, weil -
wenn es vielleicht um derartigen Wettstreit
überhaupt gehen sollte - zuvörderst nur können, wie ich meine,
zweifellos zumindest halbwegs an Kunst einander
Ebenbürtige sich vergleichen und kaum solche,
wie lange nach jenem Bewerbe, heute zum Beispiel
immer öfter und dreister, bloßen Seifenbläser
(die leicht lächerliche Gemüts-Mücken & -Macken /
Hoppla, jetzt komm ICH! Ihr Auftritt, Al Murndy!/
gern zu weltbewegenden Daseins-Elefanten stilisieren)
mit sorgsam-scheuen Wortwebern.
welche / weder ungebührlich narzisstisch noch hybride
offensten Ohres hineinhören ins unter- und hintergründige
Sprechen der Sprache mit sich selber
(des älteren Humboldts, Wilhelm mit Namen, Erkenntnis)
und nach reiflichem Wägen dann (nicht selten aber auch nicht)
zur Sprache zu bringen versuchen das, was sie, die uns zu Menschen macht,
die Sprache, von sich aus uns von sich zu sagen gibt:
Auf das Selbe zu stets dasselbe sagen.

Plato nannte das - aber wer ist schon Plato
(ach ja, der Gyros brutzelnde Grieche um die Ecke,
der 'nen Block weiter auch DAS Akropolis betreibt!)
gemessen an großmäuligen Wichtigtuern
im reimburgenreichen Wortesetzsandkasten -
Denken & Selbstgespräch der Seele mit sich selber.
Nicht zu verwechseln übrigens - beileibe nicht! -
mit um Echo buhlender Isolationshaft im blanken Unvermögen,
das sich für irre ausgeschlafen hält! Schnarch, penn...!

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