selbstgerecht

Gedankengedicht zum Thema Aktuelles

von  monalisa

ob einer der großen
die was zu sagen haben
je daran denkt
er könnte
selbst auf der flucht
um sein leben bangen

ob er je alpträume hat
in denen sich worte
der wegweisung
wie geschosse auf ihn richten?

ob der zynismus von
    bleib fort, wir helfen vor ort

in seinen eingeweiden explodiert
irgendwann?

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (26.08.21)
Liebe Mona,

dein Gedicht ist eine eindringliche Klimax, von der man nur hoffen kann, dass sie in den Herzen explodiert

Liebe Grüße
Ekki

 monalisa meinte dazu am 27.08.21:
Ja danke, Ekki, das sehe ich auch so! Jedoch frage ich mich,wo manche Politiker ihr Herz haben?

Liebe Grüße
mona

 niemand (26.08.21)
Die Situationen, aus welchen sich die Notwendigkeiten zur Flucht
ergeben, werden von den sogenannten "Großen" verursacht.
Und das mit dem "wir helfen vor Ort" ist ja mit Vorsicht zu genießen. Manchmal könnte das schon reichten [bei Wirtschaftsflüchtlingen] indem bessere Verhältnisse zu schaffen wären, dass keiner flüchten muss. Und manchmal geht es nicht ohne Flucht, besonders bei religiös bedingten Zuständen und Kämpfen. Manches ist natürlich auch leichter gesagt als getan. Denn, wenn keine besseren Verhältnisse geschaffen werden, kann man nicht die gesamte Menschheit auf einem Fleck der Erde platzieren. Da muss man schon anders/überlegt ran. Nur bei den meisten "Großen" fehlt der Wille. Die kennen auch nur die eigenen Taschen und deren Inhalt und der sogenannte "Kleine" ist bei genauem Besehen auch nicht viel edler/besser. Erst kommt das eigene "Fressen" und dann die "Moral".
Mit lieben Grüßen, Irene

 Graeculus antwortete darauf am 26.08.21:
"Die Großen", gemeint sind wohl die führenden Politiker, müssen - jedenfalls in einer Demokratie - hin und wieder eine Wahl gewinnen. Und da es den Menschen (= Wählern), auch den Flüchtlingen übrigens, in aller Regel um ihren eigenen Nutzen geht, ist das mit Nächstenliebe kaum möglich.
Das liegt aber nun nicht an "den Großen", sondern an den Menschen.

 monalisa schrieb daraufhin am 27.08.21:
Liebe Irene, lieber Graeculus,
diese Zeilen sind ganz gegen meine Gewohnheit ein Schnellschuss und deshalb sprachlich vielleicht noch nicht ganz optimal, bzw. etwas zu offen, zu wenig konkret geraten.

Im Fokus hatte ich natürlich die Situation in Afghanistan, die chaotischen Zustände auf dem Flughafen, die in der Zwischenzeit durch mehre Attentate noch bedrohlicher geworden sind.

Ich glaube auch, dass grundsätzlich, vor Ort zu helfen, eine sehr gute, wenn nicht die beste Option wäre. ABER in Fall der vielen Menschen, die mit den Westmächten in den letzten Jahrzehnten zusammengearbeitet haben, der Frauen und Männer, die sich aktiv für Menschen- und Frauenrechte eingestezt haben und massiv von Thalibansanktionen bis hin zur Hinrichtung bedroht sind, empfinde ich es als ausgesprochen zynisch. Man müsste sie doch erst einmal aus der Gefahrenzone holen, bevor man irgendwie helfen kann. Und daran müssten sich alle Nationen, die an Menschenrechte glauben, ohne Zögern beteiligen.

Im Übrigen erschöpft sich die "Hilfe vor Ort" häufig in Alibihandlungen, so etwa hat Österreich Zelte nach Moria geschickt, die zum größten Teil nie aufgestellt wurden, hat elektische Heizstrahler geschickt, die mangels Elektrizität gar nicht eingesetzt werden konnten.
Hilfsgelder versickern irgendwo im Dunstkreis korrupter Regierungen, die erst einmal umgangen oder ausgeschaltet werden müssten, etc. Also so, wie etwa der österr. uns Außenminister glauben machen will, funktioniert das einfach nicht. Davon zu sprechen, dass Österreich schon weit mehr Afghan*innen als die meisten EU-Staaten aufgenommen hätten, verbessert die bedrohliche Lage der jetzt verfolgten Menschen in Afghanistan kein bisschen. Worauf sollen sie noch hoffen?

Ich gebe dir ganz recht, Graeculus, dass die Großen, hier die Entscheidungsträger der österreichischen Regierung gemeint, indirket vom Volk, von den Menschen, gewählt werden. Aber diese Wahl stellt sich für mich zunehmen als Qual dar, zwischen mehreren Übeln das relativ geringste zu wählen. Es fehlt an charismatischen Führungspersönlichkeit die sich mit Idealismus, frei von persönlichem Gewinn- und Machtstreben. Wunschdenken!

Euch beiden ein Dankeschön für eure Rückmeldungen.
Einen schönen Tag und liebe Grüße
mona
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