Elegie vom Laubharken (Elegie IV)

Elegie zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Tatzen

Es sind dies goldene Tage für uns, die Wege und Straßen

Bedeckt, beladen vom rötlichen Ahorn, vom

Braun sich wellenden Buchenblatt, vom zarten Esch-

Engefieder, gelb glänzend vom grade sich legenden Regen,

Darunter die Tage, die vorher gegangen, gekommen, gefallen

Als rotbuntes Laub, da noch grün teils, und nun im unbunten

Treiben schon Humus fast, uns federnden Schrittes tragen.

Die Decke, geflickt von der Schneiderin Kind, wie un-

Fertig, rasch aneinandergenähte Welten vergangener Pracht,

Sie ziehn wir zur Seite, zerknautschen das Pfühl auch, das moosig

Zu Bette uns heimelig ruft, die wir Aufbruch verkünden, erwecken

Die schlafende Neugier nach Nähe zum lauernden Sein.

Der Krätzer greift tief und mit hurtig gehäufelten Blättern getürmt

Wächst die Sehnsucht sich aus zur Begierde, die auch in uns kratzt

Und so geworfen vom Fühlen zum Handeln, vom Wollen zum Sein

Fällt schon längst ungesehen ums Neue das Laub um den Fuß uns.

So steigt mit der Nässe die Kälte, die Sehnsucht von unten ganz sacht nach

Der Tiefe, von der ich nur ahne, dass da keine ist.



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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (27.10.22, 15:16)
Liegt morgen bei mir an. LG

 Tatzen meinte dazu am 28.10.22 um 09:41:
Komisch, auf welche Gedanken man so kommt…

 AlmaMarieSchneider (27.10.22, 19:04)
Ja, jedes Jahr wieder.

 Tatzen antwortete darauf am 03.11.22 um 10:40:
Bei uns fast jede Woche... Wir wohnen quasi in einem Wald. Das hat eben nicht nur Vorteile...
Agnete (66)
(27.10.22, 20:24)
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 Tatzen schrieb daraufhin am 03.11.22 um 10:40:
Vielen Dank, die Elegie ist derzeit meine Lieblingsform
Agnete (66)
(11.07.23, 12:56)
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