SONETT 60

Sonett zum Thema Zeit

von  hermann8332

Sonett 60

TRANSCRIPTION


Wie sich die Wellen

auf den Strand ergießen,


vergehen die Minuten

uns'rer Zeit,


die eine nach der anderen

zerfließen,


nach vorne drängend

mit Beharrlichkeit.


weil alles ändert sich

und gar nichts bleibt


und transformiert sich

kommt und geht


ensteht verschwindet

und verweht


und neues

weicht dem alten

selbst schon alt


kaum taucht es auf,

schon wechselt`s

die Gestalt


erscheint uns oft

in vielerlei Gewand


und ist nicht greifbar

wird oft nicht erkannt


und Altes tritt

neu wieder auf


in anderem

Zusammenhang


und wird zur Novität,


entsprungen

der Vergangenheit

die zur Zukunft nun gerät


Doch alles ist

nur Gegenwart


in der nichts

konstant verharrt

und uns mit stetem Wechel

narrt


in keine Nanosekunde bleibt

sich etwas gleich


ist alle fließend, gleitend

sich verschiebend


in diesem Reich der

nicht faßbaren Zeit


die ins entropische Nichts

hinauszeigt


ein Pfeil der auf sein

Ende hin zu fliegt


ohne Absicht ohne Ziel

ohne Target im Nihil


Ist der Gedanke eines Hirnes

je statisch eingefroren ?


Wäre ers , wir wärn verloren ...


Wir würden zeitlos sein

und gingen ins Nichts ein


jenseits von Raum und Zeit

in die zeitlose Leere

einer Ewigkeit


Würden wir uns mumifizieren

in Hibernatoren

als moderne Pharaonen

wartend hinter

den Auferstehungstoren:

es wäre nur eine winzige Zäsur

in unserer Zeitstruktur

ein lächerliches Intervall

nur ein Echo und Nachhall

als Mißton der Vergangenheit

im Ochesterspiel der Zeit

Die lichterfüllte Kindheit

währet bis zur Lebensblüte,

der Erwachsenheit,


wenn auch getrübt

von Sonnenfinsternis,7


doch das Geschenk

zerfällt nun mit der Zeit.


als Entropie der Ifantilität

die zum Adulten übergeht

 

Die Zeit zersetzt brutal

der Jugend Pracht,


weil sie das Juvenile

zum Senilen macht


verunziert

jede Schönheit des Gesichts


und fördert der Natur

Zerstörungsmacht.


Für ihren Sensenschnitt

bleibt letztlich nichts


Das ist dann unser Wertegang

durch unsere Zeit


juvenil - viril - senil - debil -

humil


und bereit

für das Nihil


am Ende aller Zeiten,

die den Mensch

und das All hin zum

Big Freez begleiten

Doch mein Gedicht,

das deinen

nichtigen Wert

beschreibt,


so hoffe ich,

dass es erhalten bleibt


als allerletzte

Quanteninformation


- nunmehr kryptisch entstellt

seit lange schon -


bevor es endet

im Malstrom


Vanitas Vanitatum

Hybris eines Poeten


auf Terra

System Sol

Cluster Galactica


geboren

in Merry Old England


in der Grafschaft

Warwickshire


in Stratford - upon - Avon

in der Henley - Street :


der mehr

als andere sieht






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